Aus verschiedenen Quellen in Tel Aviv und Jerusalem wurde klargemacht, dass die Sicherheitsdienste dieser Länder den Islam in Europa viel gefährlicher einstufen als ihre jeweiligen Regierungen. Panik dürfe aber nicht geschürt werden, zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen seien verfrüht, heisst es immer wieder. Die Regierungen reden die Gefahr klein, um ihre moslemischen Bevölkerungsteile nicht noch mehr zu verärgern. „Die Lage ist ernst, es gibt Grund zu Sorge und Vorsorge, aber nicht zur Panik“, mahnte Bundesinnenminister de Maizière. Der österreichische Aussenminister Kurz sagte: „Mittlerweile sind rund 5000 Personen aus Europa in den Kampfeinsatz in den Irak und nach Syrien gezogen. Wenn diese zurückkehren, stellen sie ein massives Sicherheitsrisiko dar.“

Die Anschläge von Paris drängen Europa strengere Sicherheitsstandards auf. Davon bemerkt die Bevölkerung aber nichts. Man will das humane Image Europas nicht ruinieren.

„Europa ist kein leichter Absatzmarkt, weil es permanent von den Beziehungen zwischen Israel und den Palästinensern beeinflusst wird“, erläuterte der Vorsitzende der israelischen Exportgesellschaft für Sicherheit, Itamar Graf, der Tageszeitung Jediot Achronot. „Aber letztendlich geht es ums Interesse. Die Europäer verstehen, dass wir Experten für Sicherheit und Terrorbekämpfung sind. Für die Europäer ist das noch neu, aber wir geben uns damit seit Jahren ab. Die letzten Anschläge und die Angst vor den aus Syrien und dem Irak zurückkehrenden Dschihadisten drängen die Geheimdienste, zu reagieren.“

Laut Graf wird Europa in den nächsten Jahren 50 Milliarden Dollar für Terrorbekämpfung ausgeben. Im Jahr 2013 exportierte Israels Sicherheitsindustrie im Wert von 6,5 Milliarden Dollar. Neben grossen Waffenschmieden stehen auch Hightech-Firmen den europäischen Regierungen im Kampf gegen islamistisch motivierten Terror bei. (ih)

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