Palästinensische Terroristen haben am Sonntag mehr als 75 Raketen auf Israel geschossen, um einiges weniger als der Durchschnitt der Tage zuvor, der bei rund 230 Raketen pro Tag lag. In Gaza ist bislang von 95 Toten die Rede, davon ein Drittel Zivilisten. Gestern hat eine israelische Rakete ein Wohnhaus in Gaza-Stadt getroffen, dabei wurden vier kleine Kinder und acht Zivilisten getötet. Israel hat diesen Vorfall ausdrücklich bedauert und leitete umgehend eine Untersuchung ein.
Israel setzt alles in seiner Macht stehende tut, um die palästinensische Zivilbevölkerung zu schützen. Die Hamas dagegen gefährdet nicht nur die eigene Bevölkerung, indem sie bevorzugt aus Wohngebieten schiesst, sondern richtet ihre Angriffe auch gezielt gegen die israelische Zivilbevölkerung…
Nahost
Araber gründet pro-israelische Partei
Würde Israel zerstört, wäre der Nahe Osten verloren“, sagte das arabische Knessetmitglied Aatef Karinaoui (Bild) in einem Interview mit dem Nachrichtenportal Times of Israel und gab bekannt, dass seine neue Partei „El Amal Lat’gir“ (Arabisch für „Hoffnung auf Veränderung“) zu den Knessetwahlen am 22. Januar 2013 antreten werde.
Der 42‑Jährige aus der Beduinenstadt Rahat im Negev bezeichnet sich selbst als traditionellen, nichtreligiösen Muslim. Er sei überzeugt, dass die arabischen Knessetmitglieder den Konflikt willentlich anheizen.
In seinen Augen repräsentieren sie keineswegs die arabische Bevölkerung Israels.
Seine neue Partei sei Israel gegenüber loyal und konzentriere sich auf Soziales. Die arabische Vertretung in der Knesset habe versagt, so Karinaoui, denn sie kümmere sich nicht um die wahren Probleme der arabischen Bevölkerung Israels, nämlich Bildungsnotstand, Arbeitslosigkeit, Wohnsituation und Landfragen.
Hamas Träume und Lügen: „Unsere Raketen haben die Knesset zerstört“
Im Medienkrieg gegen Israel benutzt die radikale Hamasregierung Lügen, um die Bevölkerung in Gaza aufzuhetzen. So sendete das palästinensische Hamas-Fernsehen mehrmals falsche Meldungen, in denen behauptet wurde, strategische Ziele in Israel getroffen zu haben. Enthusiastisch wurde gemeldet, dass die Knesset in Jerusalem durch palästinensische Raketen zerstört wurde. Ein weiterer Report beinhaltete den erfolgreichen Abschuss einer Rakete, die nur 200 Meter von der amerikanischen Botschaft in Tel Aviv eingefallen sei und zahlreiche Israelis verletzte.
Voller Freude schreit einer der palästinensischen Moderatoren „Allah hu Akbar“ („Allah ist grösser“) und ermutigt die Palästinenser, nicht aufzugeben. In einer weiteren Meldung wurde den palästinensischen Zuschauern vom Niedergang eines israelischen Kampfflugzeugs durch Hamas-Raketen berichtet. Danach kam die Meldung, dass nun die Überreste des Flugzeuges im Gazastreifen gesucht werden. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt und so war auch davon die Rede, dass ein israelisches Kriegsschiff an der Küste des Gazastreifens getroffen wurde. Für die passenden Bilder wurde dann mithilfe von Fotobearbeitungsprogrammen gesorgt…
„Iron Dome“, der eigentliche Star
Seit Beginn der israelischen Militäraktion «Operation Wolkensäule» gegen die Terroristen im Gazastreifen hat das zusammen mit den USA entwickelte Raketenabwehrsystem bis Samstagabend 267 feindliche Projektile in der Luft zerstört. Die Erfolgsrate des israelischen Systems liegt bei 88 Prozent. Von den total fast 750 gegnerischen Raketen landeten nur 33 in bebauten, dicht bevölkerten Zonen. Um eine einigermassen komplette Abdeckung des israelischen Territoriums zu erreichen, müssten bis zu 13 «Iron Dome»-Batterien eingesetzt werden können. Bis jetzt sind es erst deren fünf, was in erster Linie eine Kostenfrage ist. Bis jetzt hat Israel in die Entwicklung des Systems 2,2 Milliarden Schekel investiert…
US rät ab vom Einsatz von IDF-Bodentruppen
In der Nacht zum Sonntag haben hohe Beamte der US-Administration in Kontakten mit israelischen Stellen dringend von der von den zuständigen IDF-Offizieren zielstrebig vorbereiteten Invasion des Gazastreifens durch israelische Bodentruppen abgeraten. Ein solches Vorgehen würde in letzter Konsequenz nur der Hamas nützen, schreibt auch die «New York Times», und zudem die Zahl der Verluste dramatisch ansteigen lassen. – Heute Sonntag steht auf der Themenliste der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem die Genehmigung der Sonderrekrutierungen von bis zu 75000 IDF-Reservisten. Von diesen haben fast 20000 während des Samstags ihre Einheiten schon erreicht, und die Fernsehbilder von den unzähligen, an der Grenze zum Gazastreifen aufgefahrenen israelischen Tanks und anderen Armeefahrzeugen lassen erahnen, dass die israelische Führung möglicherweise zur Invasion entschlossen ist. Dies würde ein grosses Fragezeichen setzen hinter die logistische Durchführbarkeit der für in rund zwei Wochen geplanten Primärwahlen beim Likud und der Israelischen Arbeitspartei. Sollte die Militäroperation sich bis Ende 2012 erstrecken, müsste man sogar um das Abhalten der für den 22. Januar 2013 anberaumten Knessetwahlen fürchten.
Hamas hält offenbar Ausländer im Gazastreifen fest – Netanjahu telefoniert mit Merkel
Die islamistische Hamas-Regierung hindert offenbar 22 ausländische Journalisten und Mitgliedern von Hilfsorganisationen an der Ausreise aus dem Gazastreifen. Das sagte einer der dort festsitzenden Journalisten der deutschen Nachrichtenagentur dpa. Das Hamas-Innenministerium habe zur Begründung angegeben, Israel schliesse den Erez-Kontrollpunkt im Norden des Gazastreifens am Schabbat. Israel betonte jedoch, der Übergang sei wegen des Konflikts für Personen auch am Samstag geöffnet. Die Ausländer berichteten, sie hätten dies der islamistischen Regierung mitgeteilt. Dennoch habe man ihnen die Ausreise nicht erlaubt. Israels Ministerpräsident Netanjahu hat heute mit den Regierungschefs von Deutschland, Italien, Griechenland und der Tschechischen Republik gesprochen.
Im Gespräch mit Bundeskanzlerin Merkel unterstrich Netanjahu, kein Staat der Welt könne es hinnehmen, dass seine Bevölkerung ständig durch Raketen bedroht werde. Bei dem Gespräch ging es auch um einen möglichen Waffenstillstand. Bei einer Pressekonferenz erklärte am Abend der für den Süden Israels zuständige Militärkommandeur Tal Russo, man müsse Geduld haben: „Das ist kein Einsatz, der nach einem Tag beendet ist.“…
Die Hamas endgültig besiegen
Die Operation Wolkensäule wurde mit einer veritablen Täuschung begonnen. Die israelische Regierung erklärte durch Minister Benny Begin das „Ende der aktuellen Runde der Gewalt“. Und die Selbstzufriedenheit der Hamas, die sich hat täuschen lassen, hat die Organisation ohne ihren bewunderten Kommandanten und mit geringeren Kapazitäten für den Abschuss von Langstreckenraketen zurückgelassen, an deren Bau sie so viele Jahre gearbeitet hatte.
Und jetzt? Drei Möglichkeiten hat die israelische Regierung für die Fortsetzung der Operation: Warnung, Abschreckung oder endgültige Entscheidung.
Bis heute hat Israel vorgehabt, im Gazastreifen Abschreckung zu erzeugen, musste sich aber faktisch mit Warnung begnügen. Die Beteiligung der internationalen Gemeinschaft, die Vermittlung durch das Ägypten Mubaraks und die einseitige Behandlung des Themas durch die Europäische Union haben jede reale Möglichkeit der Abschreckung verhindert, was letztendlich sogar zu einer gegenseitigen Abschreckung geführt hat: Die Hamas hat verstanden, dass sie Israel nicht weniger abschrecken kann als Israel sie. Für sie sind unsere Aktionen, einschliesslich der gezielten Tötungen, nicht mehr als eine Warnung.
Doch Warnung und Abschreckung kann man gegenüber Abu Mazen (Abbas) im Westjordanland anwenden. Die PLO, die ihre Charta geändert hat, dem Westen gegenüber Verpflichtungen eingegangen ist und nun damit droht, die politische Situation über die UNO zu verändern, die wirtschaftlich und sicherheitspolitisch von Israel abhängig ist – sie kann man abschrecken. Die Hamas kann man nicht abschrecken. Diese radikale religiöse Organisation, die sich auf radikal-fundamentalistische Grundlagen beruft, die die Vernichtung Israels zum obersten Ziel hat – sie kann man nur bezwingen…
Kandil reist aus dem Gazastreifen ab
Zwischen Israel und militanten Palästinensern ist es trotz dem Besuch des ägyptischen Regierungschefs erneut zu heftigen Gefechten gekommen. In Tel Aviv haben Alarmsirenen vor einem Angriff gewarnt…
Interviews mit Botschafter Yakov Hadas-Handelsman zur aktuellen Lage
Botschafter Yakov Hadas-Handelsman hat in verschiedenen deutschen Medien Interviews zur gegenwärtigen Lage in Israel und im Gazastreifen gegeben.
Im Deutschlandfunk sagte er am Mittwochabend zur Operation Wolkensäule: „Es handelt sich um etwas sehr Grundsätzliches und einfaches, dass die israelischen Leute ihr ganz normales Leben auf einem normalen Weg führen können. Wenn das geht, dann wird es ruhig und stabil in der ganzen Gegend sein. Aber wenn es nicht so geht, dann werden wir uns und unsere Leute verteidigen. Das ist unsere Pflicht. Es ist nicht nur unser Recht, aber mehr als Recht ist das unsere Pflicht.
Und wir reagieren! Das heißt, es ist nicht so, dass Israel morgens Früh die Entscheidung getroffen hat, Hamas anzugreifen. Wir reagieren. Schauen Sie, seit fast einer Woche wurden mehrere Raketen, mehr als 200 Raketen, auf Israel abgeschossen. Ist das duldbar? – Nein! […]
[E]s geht um diese Pflicht, die israelischen Staatsbürger zu verteidigen, damit sie ihr normales Leben führen können wie in Deutschland, wie in Amerika, wie in Großbritannien, wie in der ganzen Welt eigentlich.“…
Situation zwischen Israel und Syrien verschärft sich
Nach dem erneuten Einschlag einer syrischen Rakete in Israel hat das Land am Montag gezielt zurückgefeuert. Erstmals waren Kampfverbände das Ziel.
Zuvor sei erneut eine Granate aus Syrien in der Nähe eines israelischen Postens eingeschlagen, teilte das Militär mit. Israelische Panzer hätten daraufhin die Quelle des Feuers, eine mobile Artillerie-Einheit, unter Beschuss genommen und getroffen, sagte ein Sprecher. Ob es sich um einen Verband der regulären syrischen Armee oder eine Rebelleneinheit handelte, war zunächst unbekannt. Auch über mögliche Opfer wurde nichts mitgeteilt.
Das israelische Militär habe nach dem neuen Vorfall wieder Beschwerde bei der UN-Beobachtertruppe eingelegt, die eine Pufferzone zwischen beiden Ländern kontrolliert. Erst am Vortag hatte Israel Warnschüsse Richtung Syrien wegen des Einschlags von Granaten abgegeben. „Feuer aus Syrien nach Israel wird nicht toleriert und mit aller Härte beantwortet“, hatte das israelische Militär gewarnt.
Nach Angaben des israelischen Rundfunks handelte es sich um die ersten Schüsse in Richtung syrischer Streitkräfte seit dem Jom-Kippur-Krieg von 1973. Israelische Militärquellen sagten, die Soldaten hätten eine äusserst präzise Panzerabwehrrakete vom Typ Tamus abgefeuert und absichtlich Ziele verfehlt. Zugleich reichte Israel eine Beschwerde bei den auf den Golan-Höhen stationierten UN-Truppen ein. Darin hiess es, die Schüsse aus Syrien würden nicht toleriert „und unsere Antwort wird unnachgiebig sein“…