2017 soll in Jerusalem die Nationalbibliothek Israels eröffnet werden, erbaut von den Basler Architekten Herzog & de Meuron. Ein Prestigeprojekt mit einer unruhigen Vorgeschichte. Ein paar Schritte südlich der Knesset in Jerusalem, an der Kreuzung der Strassen Kaplan und Rupin, wo jetzt nichts ist ausser Sträuchern, Bäumen und von der Sonne gedörrtem Gras, sollte 2016 die Nationalbibliothek Israels eröffnet werden…
Nationalbibliothek
Nationalbibliothek kauft 1.000 Jahre alte afghanische jüdische Dokumente
Die Israelische Nationalbibliothek hat kürzlich einige Handschriften gekauft, die der sogenannten „afghanischen Geniza“ entstammen. Eine Geniza ist ein Raum, in dem ehemals religiöse Schriften aufbewahrt wurden, die nicht mehr verwendet werden. Als „die Geniza“ wird die Geniza der Ben-Esra-Synagoge in Kairo bezeichnet, in der im 19. Jahrhundert mehr als 200.000 religiöse und weltliche jüdische Dokumente aus 1.000 Jahren entdeckt wurden.
Bei Entdeckung der jüdischen Dokumente in einer Höhle in Afghanistan im vorvergangenen Jahr wurden schnell Vergleiche mit der Kairoer Geniza angestellt. Sie ist jedoch allein was den Umfang betrifft, kaum mit dem ägyptischen Fund zu vergleichen, umfasst sie doch nur wenige hundert Schriftstücke. Auch handelt es sich nicht wirklich um eine Geniza, vielmehr scheinen die Dokumente in der Höhle vor den Taliban versteckt worden zu sein.
Über einen Jerusalemer Antiquitäten-Händler ist nun ein kleiner Teil der Schriftstücke an die Nationalbibliothek geraten, die ein ganzes Jahr lang über den Kauf verhandelt hat. Über den Preis wurde nun auch Stillschweigen bewahrt. Die Nationalbibliothek erklärte, sie hoffe, noch weitere Teile der Sammlung kaufen zu können und wolle den Preis nicht in die Höhe treiben…