orthodoxie

Ultraorthodox und trotzdem wild feiern

Haushalt, Kinder, Ehemann: Das Leben ultraorthodoxer Frauen in Israel ist streng geregelt. Doch manche feiern auch – in einem Nachtclub nur für sie und ohne Männer. Einmal im Monat verlässt Yohevet die schwarz-weisse Welt, um ihr Leben mit Farbe zu füllen. Statt ihrer Alltagskluft, dem dunklen, langen Rock und der hellen Bluse, trägt sie dann…

Halachisches Urteil ermöglicht Frauen das Gebet

Orthodoxe Rabbiner von Beit Hillel finden halachische Quellen, welche Frauen ermöglicht Gebet zu rezitieren. Ein überraschend neues halachisches Urteil der orthodoxen rabbinischen Organisation Beit Hillel ermöglicht Frauen zum ersten Mal, das Kaddisch Gebet im Gedenken an ihre verstorbenen Eltern sagen. Nach der Prüfung der Frage in den vergangenen Monaten fand die Organisation der Rabbiner halachische Quellen, Männer und Frauen gleichstellt, so dass sie eine Handlung, die bisher seit Hunderten von Jahren ein Tabu ist, zu erlauben. Das Halacha Urteil wird im Namen der Organisation an 170 männliche und weibliche Rabbis in Israel ausgegeben, es besagt, dass eine Frau das Kaddisch Gebet in einem Forum von 10 Männern im Alter von über 13 (a Quorum) sagen kann…

Deutschland: Vier Rabbiner, vier Meinungen

Zwei orthodoxe, ein liberaler und ein konservativer Toragelehrter beantworten grundsätzliche Fragen im Jüdischen Museum Berlin. Noch nie seien so viele Rabbiner auf einmal im Jüdischen Museum gewesen, sagt Cilly Kugelmann. Mit ihrer Diskussionsveranstaltung im Rahmen der Ausstellung »Die ganze Wahrheit über Juden« wollte die stellvertretende Museumsleiterin am vergangenen Donnerstag (30.05.13) unterschiedliche Denominationen des Judentums präsentieren – Orthodoxie, Reform und Masorti. Und Kugelmann wollte demonstrieren, dass es keinen »jüdischen Papst« gibt – und dass keine der verschiedenen Richtungen die Wahrheit über das Judentum gepachtet hat. Wie kommt ein Jude in den Himmel? Vier Rabbiner suchen auf dem Podium des Jüdischen Museums gemeinsam nach Antworten auf diese und andere Fragen, die Juden bewegen. Ganz links sitzt Jona Simon, Rabbiner in Niedersachsen, ausgebildet am liberalen Abraham Geiger Kolleg in Berlin. Neben ihm Daniel Katz, konservativer Rabbiner in Weiden. Auf der anderen Seite die Orthodoxen: Yehuda Teichtal von Chabad Lubawitsch Berlin und Avichai Apel, Rabbiner in Dortmund….

An orthodoxen Schulen weiterhin kein Mathematik-Unterricht

Der geistliche Führer der ultraorthodoxen Juden, Rabbi Aharon Shteinmann, unterstrich, dass es an den orthodoxen Schulen weiter keinen Unterricht in säkularen Fächern geben werde. Die neue Regierung hatte gedroht, sie werde Zuschüsse an jene Schulen drastisch kürzen, an denen Fächer wie Englisch und Mathematik nicht gelehrt würden.

Alles koscher

In der israelischen Hightechindustrie dürfen auch ultraorthodoxe Frauen arbeiten – nach strengen Regeln und für einen geringen Lohn. Libby Affen ist Geschäftsführerin bei Matrix, einem der grössten IT-Unternehmen Israels. Als sie gebeten wurde, eine neue Niederlassung aufzubauen, musste die Managerin erst einmal einen Rabbiner einstellen. Lange bevor die anderen Mitarbeiter die Räume beziehen konnten, ging der Geistliche durch die Flure und inspizierte das Unternehmen: Ist die Küche koscher? Sind die Arbeitsplätze nach Geschlechtern getrennt? Und muss garantiert niemand am Sabbat arbeiten? …

Bildungsfreundliche Orthodoxie – Rabbiner Lichtensteins Weltanschauung

In Israel florieren zahlreiche Talmud-Akademien (Jeschiwot) unterschiedlicher Provenienz; in jedem Lehrhaus wirken jeweils mehrere Dozenten. Einige dieser Talmud-Lehrer haben in ihren jungen Jahren ein Hochschulstudium absolviert und entsprechende akademische Titel erworben. Zu dieser Gruppe gehört Rabbiner Dr. Aharon Lichtenstein (Jahrgang 1933), der seit mehr als 4 Jahrzehnten an der Spitze von Jeschiwat Har Etzion in Alon Schewut (südwestlich von Jerusalem) steht. Seit geraumer Zeit gilt Lichtenstein als einer der führenden Köpfe der bildungsfreundlichen Orthodoxie…

Mehr Rechte für Frauen

Chef der Jewish Agency, Natan Sharansky, empfiehlt egalitären Bereich für Beter an der Jerusalemer Westmauer. Der Vorsitzende der Jewish Agency, Natan Sharansky, hat sich für einen gemeinsamen Gebetsbereich beider Geschlechter an der Klagemauer in Jerusalem ausgesprochen. Die Jewish Agency in Jerusalem, offizielle Organisation des jüdischen Staates für Einwanderung, bestätigte der »Jüdischen Allgemeinen« entsprechende Berichte amerikanischer und israelischer Medien. Sharansky, der gerade auf dem Rückflug aus den USA nach Israel sei, werde seinen Plan innerhalb der nächsten beiden Wochen dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vorlegen, hiess es weiter…

Reformjudentum versus orthodoxes Judentum

Die Reformjuden verärgern die jüdische Orthodoxie im Land. Israels sephardischer Oberrabbiner Schlomo Amar versucht mit allen Mitteln, den jüngsten Regierungsbeschluss zu bekämpfen, demnach nun auch die Reformjuden staatlich anerkannt werden. Bisher hütete sich die Regierung, solch eine Entscheidung zu treffen um nicht das orthodoxe Rabbinat im Land zu verärgern. Das Reformjudentum, das besonders in Nordamerika als die grösste jüdische Strömung gilt, ist im Land unbeliebt. Jüdische Gebote und Gesetze werden von den Reformjuden anders auslegt als im traditionellen orthodoxen Kontext. Frauen dürfen zum Beispiel wie Männer den Thoraschrein öffnen und am Schabbat aus der Thorarolle lesen. Biblische und jüdische Gesetze werden verändert, um sich dem neuen Umfeld im Volk anzupassen. Das ist bei orthodoxen Juden verboten und daher werden die Reformjuden vom orthodoxen Judentum als „Feind im Volk“ bezeichnet…