Der ägyptische Präsident Mohammed Mursi gerät unter Druck: In einem Brief hat er den israelischen Präsidenten Schimon Peres als Freund bezeichnet.
Der neue ägyptische Botschafter in Israel, Atef Salem, habe bei der Zeremonie in der Residenz des Präsidenten am Mittwoch mit seinem Beglaubigungsschreiben einen Brief an Peres überreicht. Das meldet die israelische Online-Tageszeitung „Times of Israel“. Laut Fotos, welche die Zeitung veröffentlicht hat, schrieb Mursi in dem Brief an Peres: an den „lieben und grossartigen Freund“. Ein Sprecher von Mursis Büro habe am Donnerstag bestätigt, dass der ägyptische Präsident den Israeli als guten Freund bezeichnet hat.
Im Jargon der Muslimbruderschaft, der Mursi bis zu seinem Amtsantritt im vergangenen Juni angehörte, heisst Israel jedoch „Feind“ oder „das zionistische Gebilde“. Ein Vertreter der islamischen Vereinigung habe das Schreiben als „Erfindung“ bezeichnet.
In dem Brief stehe des Weiteren, Mursi wünsche sich die „Beibehaltung und die Stärkung der Beziehungen, die glücklicherweise zwischen unseren zwei Ländern bestehen“. Er sende Atef Salem, um bevollmächtigter Botschafter Ägyptens in Israel zu sein. Er beendete den Brief mit der „höchsten Wertschätzung und Hochachtung“. Mursis Sprecher sagte nach Angaben lokaler Medien vom Freitag, für den Brief sei ein Standardtext benutzt worden, der in dieser Form an alle Staatschefs verschickt werde. Das Schriftstück war bereits auf den 19. Juli datiert.
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Schabbat wichtiger als Olympia-Eröffnung
Israels Staatsoberhaupt Schimon Peres nimmt am 27. Juli nicht an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London teil. Sein Grund: Er will den Schabbat nicht öffentlich entweihen.
Die Eröffnungsfeier wird an einem Freitagabend stattfinden. Peres ist es sehr wichtig, in seiner öffentlichen Position als Staatsoberhaupt den Schabbat , wie auch die jüdischen Speisegesetze, zu wahren. Die Suche nach einem freien Hotelzimmer in Stadionnähe war durch die Sommerspiele vergeblich. Die israelische Tageszeitung „Ha‘aretz“ berichtete ebenso, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Anfrage des Präsidenten ablehnte, ihn am Freitagabend im Olympischen Dorf unterzubringen. Peres, der mit seinen 88 Jahren ein „guter Läufer“ ist, würde ein Hotelzimmer in weiterer Entfernung nicht ablehnen…
Israel: „Russland im schlimmsten Fall Mittäter in Syrien“
Israels Vize-Ministerpräsident Schaul Mofas hat die Haltung Russlands im Syrien-Konflikt scharf verurteilt. Dass der Staat Waffen an das syrische Regime liefere, komme im schlimmsten Fall einer Beteiligung an den Massakern gleich.
Das Schweigen der Weltmächte im Syrien-Konflikt widerspreche aller menschlichen Logik, kritisierte Israels Vize-Ministerpräsident Schaul Mofas in einem Gespräch mit dem israelischen Armee-Radio die Haltung des Westens. Die internationalen Mächte gäben nur «lasche Verurteilungen» ab, anstatt einzugreifen und Assad zu stürzen, kritisierte der Politiker, der auch Chef der gemässigten Kadima-Partei ist.
Schlimmer als das sei jedoch das Verhalten Russlands, betonte Mofas. Das Land liefere weiter Waffen an das mörderische Regime von Assad. Dies sei im besten Fall unverantwortlich, im schlimmsten komme es einer Beteiligung an den Untaten gleich.
Dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad wirft Mofas Völkermord vor. Was heute in Syrien geschehe, sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, sagte Mofas.
Auch der israelische Staatspräsident Schimon Peres kritisierte die westliche Haltung im Syrien-Konflikt…