Präsident Shimon Peres hat in seinem Amtssitz einen Empfang für einhundert Israelis gegeben, die hundert Jahre oder älter sind. In seiner Ansprache erklärte er:
„Jeder von Ihnen ist mindestens hundert Jahre alt, zusammen sind hier 10.000 Jahre israelischer Geschichte versammelt. Sie sehen mich bestimmt an und denken, ich käme aus dem Kindergarten“, so Peres, der im nächsten Jahr 90 wird. „Und ich sehe Sie als diejenigen, die den Staat Israel in einen blühenden Garten verwandelt haben. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Kindern Ihre Geschichte und die Geschichte des Staates Israel erzählen, das als kleines Land ohne Wasser, Öl oder Gold angefangen hat, dafür mit Sümpfen, Wüste und einem anstrengenden Klima. Und Sie alle haben unseren Staat und unser Volk aufgebaut. Sie haben bewiesen, dass der Mensch wichtiger ist als die Erde, die er vorfindet, und er es ist, der den Staat aufbaut. Sie sind die Geschichte Israels.“…
Gesellschaft
Schwangere Israelin verschluckt Zahnbürste
Komplizierter Fall für Ärzte in Israel: Eine Frau wollte sich mit der Zahnbürste ihren juckenden Hals kratzen. Dabei rutschte ihr das 25 Zentimeter lange Teil versehentlich in den Schlund.
Petition gegen Inhaftierung von Sudanesen
Sechs Menschenrechtsgruppen haben eine Petition beim Jerusalemer Bezirksgericht eingereicht. Das Gesuch wendet sich gegen den Plan von Innenminister Eli Jischai, beginnend am 15. Oktober rund 15.000 sudanesische Asylsuchende zu inhaftieren.
Die Petition enthielt auch die Meinung des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen, welcher betonte, Jischais Aussage, die Sudanesen seien keine Flüchtlinge, sei unbegründet. Das meldet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Das Leben der Asylsuchenden sei in Gefahr, wenn sie gezwungen würden, in ihr Land zurückzukehren. Eine Inhaftierung der Migranten solle nur der „letzte Ausweg“ sein.
Die Menschenrechtsgruppen nannten den Plan, „das Leben der Afrikaner elend zu machen“, bis sie das Land freiwillig verlassen, „hysterisch und barbarisch“. Zudem sei es derzeit „legal und praktisch“ nicht möglich, Sudanesen in ihr Land zu schicken, weil Israel keine diplomatischen Beziehungen mit dem Staat habe. Nur der Verteidigungsminister, Ehud Barak, sei berechtigt, unter Berücksichtigung des Einwanderungsgesetzes einen solchen Vorstoss, den der Inhaftierung, anzuordnen.
Jischai sagte laut „Yediot Aharonot“: „Das Einwanderungsproblem ist eines unserer schwersten Probleme und es bedroht die Zukunft und die Identität des jüdischen und zionistischen Staats. Es ist meine Aufgabe als Innenminister, alles zu tun, um die Eindringlinge zurückzuschicken. Auch wenn der Preis dafür Kritik ist.“ Er werde nicht aufhören, so zu agieren, „bis der letzte Eindringling in sein Land zurückgekehrt ist, sei es der Nordsudan, Eritrea oder ein anderes Land“.
Unterdessen fällt die Zahl der illegalen Einwanderer, die über die Grenze von Ägypten nach Israel kommen, weiter. Im September seien es nur 122 gewesen, schreibt die Tageszeitung „Jerusalem Post“ unter Berufung auf die israelische Behörde für Bevölkerung, Immigration und Grenzen (PIBA). Im August seien nur 199 Einwanderer nach Israel gekommen, im Juli waren es 268 Menschen. Im Vergleich dazu überquerten im August 2010 hingegen 1.330 Menschen ohne Genehmigung die Grenze zu Israel, im gleichen Monat im Jahr 2011 waren es 2.000…
Haaretz – Mitarbeiter im Streik
Die Belegschaft der linksliberalen israelischen Zeitung „Haaretz“ ist aus Protest gegen geplante Entlassungen in den Streik getreten. Die hebräische Printausgabe des Traditionsblattes erschien am Donnerstag nicht. Nach Medienberichten sollen etwa hundert Mitarbeiter von „Haaretz“ schrittweise entlassen werden. Der Herausgeber Amos Schocken teilte mit, angesichts des wirtschaftlichen Drucks auf das Zeitungsgeschäft sei es unumgänglich, sich von Mitarbeitern zu trennen.
„Es ist bedauerlich, dass die Gewerkschaft nicht versteht, dass etwas im Nachrichtengeschäft passiert, das uns zwingt, die Ausgaben der Geschäftsrealität anzupassen“, sagte Schoken nach Angaben seiner Zeitung. Die auf Englisch und Hebräisch veröffentlichte Zeitung „Haaretz“ (Das Land), die auch online erscheint, wurde 1918 gegründet. Sie gilt als regierungskritisches Qualitätsblatt. Am Freitag sollte die Druckausgabe zunächst wieder normal erscheinen.
Priester segnen das jüdische Volk an der Klagemauer
Tausende „Kohanim“ (dt. „Priester“) kamen am Mittwochmorgen zur Klagemauer, um das jüdische Volk zu segnen. Die Nachfahren Arons, des Bruders von Moses, kommen zu allen drei Wallfahrtsfesten nach Jerusalem und sprechen dort den priesterlichen Segen aus. Neben Sukkot kommen die Priester auch zum Pessachfest und Schawuot zum letzten Überest des Tempels, der Klagemauer. Zu Zeiten des jüdischen Tempels in Jerusalem leitete diese Priesterklasse den Gottesdienst dort sowie die Opferungen. Heutzutage wird lediglich der uralte Segen gesprochen, den der Oberrabbiner vorspricht und die versammelte Priestergemeinde nachsingt. Für die Aschkenasim, die Juden mit osteuropäischer Abstammung, sprach Oberrabbiner Jona Metzger den Segensspruch und für die Sephardim, Juden mit orientalischem Hintergrund, ihr Oberrabbiner Schlomo Amar…
Trotz Sturm steht die grösste Sukka der Welt
Die Jerusalemer Stadtverwaltung hat die grösste Sukka der Welt auf dem Safra Platz vor dem Rathaus aufgestellt. Sie ist mit 24.000 recycleten Flaschen und Bechern dekoriert. Das Sukkotfest begann mit leichten Regenschauern, einem grauem Himmel und drückender Hitze im ganzen Land. Starke Windböen rissen Bäume und mit ihnen Stromleitungen um, was in verschiedenen Städten zu Stromausfällen führte. Auch einigen Sukkas, den Laubhütten, hat es das Dach weggerissen und so bekam so mancher nasse Füsse als es hineinregnete.
Das stürmische Wetter machte auch vor der Arawa-Wüste und Eilat nicht halt. Zwei Stunden vor Festbeginn am Montag wurde die Küstenstadt von einem Sandsturm heimgesucht, der einige Strassenlaternen umfallen liess und dafür sorgte, dass der Flughafen von Eilat für eine Stunde geschlossen werden musste. Ein Flugzeug der Fluggesellschaft Arkia konnte wegen starken Westwindes auch nach zwei Versuchen nicht landen und kehrte zum Ben-Gurion-Flughafen zurück. Bis Mittwoch soll das heisse, drückende Wetter noch anhalten und erst am Donnerstag werden Abkühlung und niedrigere Temperaturen erwartet.
Dennoch liessen sich die Israelis nicht davon abhalten, zahlreich in die Naturparks zu fahren…
Google filmt in Judäa und Samaria
Für seinen „Street View“-Service tourt ein mit einer Kamera ausgestattetes Auto von Google durch ganz Israel und gewährt im Internet einen dreidimensionalen Blick auf das ganze Land. Im April dieses Jahres begann Google mit der Aufzeichnung Israels in sein Kartensystem und hat bisher Jerusalem, Tel Aviv und Haifa mit den bunten Autos durchkreuzt.
Bisher hat Google es vermieden, die „grüne Linie“, die die palästinensischen Gebiete vom israelischen Kernland trennt, zu überqueren. In den letzten Tagen wurden jedoch einige der Google-Autos auch in den jüdischen „Siedlungen“ im so genannten Westjordanland gesichtet. Die Bewohner freuten sich über den unerwarteten Besuch und sehen darin eine Ermutigung und Legitimisierung ihrer Präsenz dort.
Auf Anfrage von Anwohnern gaben die Fahrer der Google Autos an, dass es ihnen nicht erlaubt sei, über ihre Zielorte zu sprechen oder illegale Wachposten zu überqueren. Ihre Fahrzeuge seien auch nicht gegen Terroranschläge oder Steinewerfer gesichert…
Jom Kippur: 2.334 Israelis medizinisch behandelt
Grosseinsatz für die israelischen Rettungskräfte: Während des jüdischen Versöhnungstages Jom Kippur haben sie 2.334 Menschen medizinisch versorgt. Ein Teil der Patienten hatte aufgrund des Fastens einen Schwächeanfall erlitten, andere hatten sich bei einem Fahrradunfall auf den autofreien Strassen verletzt.
In die Krankenhäuser wurden am Jom Kippur, der von Dienstagabend bis Mittwochabend währte, 1.464 Israelis gebracht. Unter ihnen waren 145 Schwangere. Fünf Kinder wurden in Krankenwagen geboren. Neun Patienten mussten wiederbelebt werden, wie der Sprecher der Rettungsorganisation „Roter Davidstern“, Saki Heller, mitteilte.
Die Behörden registrierten 13 Verkehrsunfälle mit 18 Verwundeten. Zudem erlitten 264 Kinder und Jugendliche beim Radfahren Verletzungen. 108 Fastende verloren das Bewusstsein und mussten infolgedessen in einer Klinik behandelt werden. Ein Junge wurde von einem Hund gebissen.
Am Jom Kippur beten und fasten Juden traditionell. In Israel steht das öffentliche Leben still. Autofahren ist jedoch bei Lebensgefahr erlaubt, die grundsätzlich den Schabbat aufhebt. Drei Krankenwagen wurden am diesjährigen Versöhnungstag von Jugendlichen mit Steinen beworfen. Ein Fahrer wurde in Haifa leicht verletzt. Zudem behinderten Jungen und Mädchen die Einsatzkräfte. Laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ betonte Heller allerdings, dass keine Ultraorthodoxen an den Angriffen beteiligt gewesen seien.
Rabbi in Israel: Gläubige sollen Smartphones verbrennen
Ultraorthodoxe Juden sollen keinen Bildern ausgesetzt werden, die ihren Wertvorstellungen widersprechen. Ultraorthodoxe Juden in Israel wenden sich im Kampf um die Beibehaltung ihrer traditionellen Lebensart jetzt auch gegen Apple und Samsung. Der einflussreiche Rabbiner Chaim Kaniewski rief seine Anhänger dazu auf, ihre Smartphones zu verbrennen.
Die religiöse Zeitung „Yated Neeman“ veröffentlichte vor dem höchsten jüdischen Feiertag Yom Kippur, der am Dienstag beginnt, auf ihrer Titelseite das von Kaniewski verordnete Verbot. Darin untersagte der Rabbiner den Besitz eines Smartphones. Jene, die bereits eines besässen, müssten es verbrennen, hiess es in seinem Erlass…
Mehrheit der Juden fastet an Jom Kippur
Fast zwei Drittel der jüdischen Israelis wollen in diesem Jahr am Grossen Versöhnungstag (Jom Kippur) fasten. Auch unter den Nichreligiösen plant eine Mehrheit, ab dem heutigen Dienstagabend einen Tag lang auf Essen und Trinken zu verzichten. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage hervor.
Von den befragten Israelis sagten 64 Prozent, sie würden von Dienstag- bis Mittwochabend fasten. 32 Prozent wollen sich hingegen nicht an dieser jüdischen Tradition beteiligen, und 4 Prozent hatten sich zum Zeitpunkt der Umfrage des „Panels Research Institute“ noch nicht entschieden…