Gesellschaft

Abkehr vom Neoliberalismus gefordert

Auf Gott will sich der Experte für Wirtschaft und Sozialpolitik, Itzhak Saporta von der Universität Tel Aviv, nicht verlassen. Er fordert ein Umdenken der Politik, eine Abkehr vom herrschenden neoliberalen Wirtschaftssystem Israels und eine Rückkehr zum Sozialstaat: „Wenn die derzeitige Lage so weitergeht, wird das die israelische Gesellschaft einfach zertrümmern. Dann kann man nicht mal mehr von einer Gesellschaft sprechen, sondern jeder wird nur noch für sich kämpfen, um zu überleben. Es wir hier eine Art Dschungelkampf geben“, sagt der Wissenschaftler.
„Diejenigen, die in mächtigen Positionen sind, in der Wirtschaft, der Regierung und dem Parlament, müssen verstehen, dass sie dafür verantwortlich sind…

Demonstrant zündet sich selbst an

Bei einer Protestaktion in der israelischen Stadt Tel Aviv hat sich ein Demonstrant selbst angezündet. Der Mann habe sich während eines Protests mit brennbarer Flüssigkeit übergossen und in Brand gesteckt, sagte Polizeisprecher Micky Rosenfeld.
Der rund 40 Jahre alte Mann wurde mit schweren Verbrennungen in ein Spital gebracht. Auf Aufnahmen des israelischen Fernsehsenders Channel 10 war zu sehen, wie Menschen versuchten, die Flammen mit Kleidungsstücken und Wasser zu löschen, um den Mann zu retten…

Singles fliegen auf Israel

Sechzig jüdische U.S.-Amerikanerinnen und U.S.-Amerikaner landen in dieser Woche in Israel. Sie träumen nicht nur davon, Aliya zu machen und Israelis zu werden, sondern auch davon, in Israel ihre Liebe zu finden. Es ist das dritte Jahr, in dem Yediot Ahronot dabei hilft, diese Männer und Frauen in Israel „an den Mann zu bringen“. Immerhin hat diese Initiative in den letzten Jahren bereits diverse Ehen und Verlobungen hervorgebracht. Denn eine grosse Zahl von Singles, über die in Yediot Ahronot berichtet wurde, sind inzwischen verheiratet oder zumindest mit Israelis verlobt…

Schabbat wichtiger als Olympia-Eröffnung

Israels Staatsoberhaupt Schimon Peres nimmt am 27. Juli nicht an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London teil. Sein Grund: Er will den Schabbat nicht öffentlich entweihen.
Die Eröffnungsfeier wird an einem Freitagabend stattfinden. Peres ist es sehr wichtig, in seiner öffentlichen Position als Staatsoberhaupt den Schabbat , wie auch die jüdischen Speisegesetze, zu wahren. Die Suche nach einem freien Hotelzimmer in Stadionnähe war durch die Sommerspiele vergeblich. Die israelische Tageszeitung „Ha‘aretz“ berichtete ebenso, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Anfrage des Präsidenten ablehnte, ihn am Freitagabend im Olympischen Dorf unterzubringen. Peres, der mit seinen 88 Jahren ein „guter Läufer“ ist, würde ein Hotelzimmer in weiterer Entfernung nicht ablehnen…

Rockmusik vs. Gebetsrufe

Fünfmal täglich ruft der Muezzin zum Gebet auf. Am Tag stört sich keiner daran, aber während der Nacht oder am frühen Morgen nervt der islamische Gebetsruf besonders diejenigen, die keine Moslems sind und schlafen wollen. Seit Jahren leidet das jüdische Wohnviertel in French Hill, Jerusalem, unter den lauten Gebetsrufen ihrer arabischen Nachbarn aus Isawiya. Aber nun haben die jüdischen Nachbarn beschlossen, den Spiess umzudrehen und den Moslems zu zeigen, was Lärmbelästigung um vier Uhr morgens bedeutet. Mit lauter Rockmusik in den frühen Morgenstunden wollen sich die jüdischen Nachbarn wehren. „Wenn der Muezzin um vier Uhr morgens sein Gebet ausschreit, so werden wir eine Stunde früher Musik abspielen“, sagte einer der lärmgeplagten Nachbarn gegenüber der Webseite nrg. „Damit wollen wir unseren moslemischen Nachbarn zeigen, was wir seit Jahren wegen der Gebetsrufe durchmachen…

Warnung: Die Welt geht unter und der Messias kommt!

Auf Israels grösster Webseite Ynet wurde am Samstag ein gelber Werbestreifen geschaltet, der in grossen Buchstaben das Kommen des Messias verkündete. „Der Messias ist in Israel. Dies wird die letzte Regierung Israels sein.“ Der Klick auf das Banner führt direkt auf die Webseite 871. Dort warnen die religiösen Macher der Seite vor dem Untergang der Welt.
„Der nächste Führer wird der Messias Ben David sein. Die Situation im Land wird schlimmer und die Regierung noch unfähiger werden. Nur der Messias kann Israel im Krieg von Gog und Magog retten. In naher Zukunft wird die Welt schlimme Katastrophen miterleben, wie schreckliche Erdbeben und Mega-Tsunamis, ist auf der Seite zu lesen. Städte in Europa und in den Vereinigten Staaten werden im Meer verschwinden. Das Weltfinanzsystem wird zusammenbrechen und Gott wird den Mammon (aus dem Jiddischen, umgangsprachlich für „Geld“) vernichten..

Dienst bei den Israelischen Verteidigungskräften – auf ultra-orthodoxe Art

Die drei wichtigsten Anforderungen, die junge ultra-orthodoxe Männer an den Dienst bei den Israelischen Verteidigungskräften (Zahal) stellen, sind, dass in den Einheiten keine weiblichen Soldaten, Kommandeure oder Ausbilder dienen, dass das angebotene Essen „glatt-koscher“ ist, und dass die Soldaten Zeit für das Studium der Thora und Gebete haben. Zurzeit gibt es bei Zahal zwei Bereiche speziell für ultra-orthodoxe Männer – auch Haredim genannt.
Die erste zuerst gegründete Einheit für Haredim ist das Bataillon Netzah Yehuda, früher bekannt als Nahal Haredi.
Als Teil der Infanterie-Brigade Kfir ist Netzah Yehuda vor allem im Westjordanland im Einsatz. Gegründet 1999 mit gerade einmal 30 Soldaten, ist Netzah Yehuda heute das grösste Bataillon Zahals mit fast 700 Soldaten, inklusive vier Kompanien und einer Elite-Anti-Terror-Einheit. (…)
Viele der Soldaten haben Familien, die ihren Dienst in der zionistischen Armee ablehnen. Dutzende Soldaten der Einheit haben den Status „Einsamer Soldat“. Ein Drittel von ihnen hat Eltern, die zwar in Israel leben, aber jeden Kontakt abgebrochen haben. Die Soldaten erhalten deshalb Vergünstigungen, die mit dem Status einhergehen, wie kostenlose Wohnungen…

Oberster Gerichtshof: „Siedlungen sind legal“

Das Komitee unter Edmond Levy wurde von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ins Leben gerufen, um den Status von Siedlungen endgültig zu klären. Es steht im Abschlussbericht auch eindeutig, dass „die internationalen Gesetze über Besatzung nicht auf die Situation in Judäa und Samaria zutreffen, da es hier einzigartige historische und gesetzliche Umstände gibt, die aus Israels langer Präsenz in dieser Region resultieren. Weiterhin findet die vierte Genfer Konvention über den Schutz von Zivilisten während eines Krieges, die über den Transfer von Populationen urteilt, keine Anwendung. Die Konvention war nicht für Fälle wie in Judäa und Samaria gedacht.“
Über den Siedlungsbau selbst schreibt das Komitee, „dass man in Israel ein Phänomen sieht, das nicht zu einem Land passt, dass nach rechtsstaatlichen Prinzipien funktionieren will.“ Einerseits werden Siedlungen mit grossem finanziellem Aufwand auf umstrittenem Boden gebaut, was nicht vor sich gehen könnte, ohne dass der Staat dies mitbekommt. Andererseits werden diese Siedlungen dann im Nachinein als illegal eingestuft…

Haaretz ignoriert Israelfeindlichkeit

„Warum berichtet Haaretz nicht darüber, was die Palästinensische Autonomiebehörde dem Volk und insbesondere den Kindern in Arabisch übermittelt?“, wurde der US-Korrespondent der Haaretz-Zeitung, Chemi Shalev, auf der jährlichen Konferenz des Amerikanisch-Jüdischen Presseverbands in Philadelphia, USA letzte Woche von einer Gruppe von internationalen Journalisten gefragt. In den vergangenen Wochen hatte das palästinensische TV vermehrt antiisraelische Hetze betrieben und zum bewaffneten Widerstand gegen Israel aufgerufen. Auch werden palästinensische Selbstmordattentäter, die Juden töteten, regelmässig als Märtyrer gefeiert und israelische Städte zu arabischen gemacht. Shalev rechtfertigte das Schweigen von Haaretz: „Wir haben keinen Platz um darüber zu berichten“. Daraufhin folgte die Frage: „Wenn Haaretz über den Friedensprozess berichtet, warum werden dann die palästinensischen Sprecher und ihre Reden nicht erwähnt?“ Shalev erwiderte: „Als Editor denke ich nicht, dass es wichtig ist, darüber zu berichten.“ Es sei nicht die Leitlinie von Haaretz, die konstante Botschaft der PA zu übermitteln, räumte Shalev am Ende der Konferenz ein…

Israelis und Jordanier: Munition für den Frieden

In den israelisch-arabischen Beziehungen kam es vergangene Woche zu einem historischen Ereignis. Versteckt vor der Aufmerksamkeit der Medien, berührte es jeden der dabei war und rührte manche zu Tränen: Israelische und jordanische Kriegsveteranen, die vor 45 Jahren gegeneinander gekämpft hatten, besuchten gemeinsam das damals umkämpfte Gebiet in Jerusalem, um sich gegenseitig Respekt zu zollen und ihrer gefallenen Kameraden zu gedenken…