Aktuelle Koscherlisten Schweiz / Deutschland im PDF-Format:
IRGZ – Israelitische Religionsgesellschaft Zürich: IRGZ-Koscherliste
ORD – Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland: ORD-Koscherliste
ICZ- Israelitische Cultusgemeinde Zürich: ICZ_Koscherliste
Bitte beachten Sie auch die aktuellen Ergänzungen und Änderungen in den Koscherlisten, diese können Sie direkt über in den jeweiligen Gemeinden abfragen.
Gesellschaft
Deutsche Firma schreibt antisemitische E-Mails
Eine E-Mail der der deutschen Firma HOFF-Interieur aus Nürnberg sorgt in Israel für Bestürzung. Eti Doron, Besitzerin eines Spielwarenladens in Tel Aviv, wollte bei der Firma Hoff Spielzeug im Wert von 600 Euro bestellen, als diese jedoch keine Kreditkartenzahlung akzeptierte, trat sie vom Kauf zurück. Daraufhin erhielt Frau Doron E-Mails von Walter Adler, der sich als Gründer der Firma Hoff zu erkennen gab. In diesen E-Mails, die Frau Doron der Zeitung Jerusalem Post zur Verfügung gestellt hat, ergeht sich Herr Adler in übelsten antisemitischen Hasstiraden:
„Wir sehen nun, dass Sie sich entschlossen haben, ein echter Jude zu sein, nicht nur ein Lügner, sondern auch ein Betrüger. Ihr abscheuliches Verhalten hat uns einen grossen Verlust beschert. Wir sollten uns daran erinnern, was in Europa über hunderte Jahre galt: dass einige Leute Ihrer Abstammung die Pest für die Menschheit sind. Wir hätten nicht gedacht, dass das stimmt, aber Sie haben es bestätigt.“
In den E-Mails wird weiterhin auf Günther Grass Bezug genommen, der Israel richtigerweise als Gefahr für den Weltfrieden dargestellt habe. Am Ende wird Frau Doron mit Verhaftung gedroht, wenn sie sich dem Firmengebäude von HOFF-Interieur nähern sollte.
Pilotprojekt des Gesundheitsministeriums verringert Zahl der Selbsttötungen
Das Gesundheitsministerium plant die landesweite Einführung eines Plans zur Verhütung von Selbsttötungen, nachdem ein Pilotprojekt in den Städten Ramle, Rehovot und Kfar Kana über die letzten zwei Jahre äusserst erfolgreich verlaufen war.
Im Vorfeld des Projektes war vor allem die hohe Zahl der Schüler der Klassen sieben bis zwölf unter den Patienten aufgefallen, die nach einem Selbsttötungsversuch in die Notaufnahmen der Krankenhäuser eingeliefert worden waren. Teil des Projekts war daher eine spezielle Schulung für Sozialarbeiter an Schulen zur Früherkennung von Symptomen einer Gefährdung in dieser Hinsicht. Infolge dessen sank die Zahl der nach einem Selbsttötungsversuch eingelieferten Schüler in den jeweiligen Städten um 90%.
Eine weitere stark gefährdete Gruppe sind alleinlebende Senioren. Auch für diese Gruppe wurden Sozialarbeiter gesondert geschult.
Etwa 400 Menschen töten sich in Israel jährlich selbst, um die 6.000 werden nach einem Selbsttötungsversuch ins Krankenhaus eingeliefert.
So denkt das israelische Volk
Das Volk Israel ist sich über einen israelischen Luftangriff im Iran uneinig. Gemäss jüngster Umfragen des israelisch-amerikanischen Saban-Forum 2011 sind 43 Prozent der jüdischen Bevölkerung Israels für einen Angriff auf die iranischen Atomreaktoren und 41 Prozent dagegen. 68 Prozent der israelischen Araber, die 20 Prozent der israelischen Gesamtbevölkerung ausmachen, stimmen gegen einen israelischen Angriff im Iran, nur vier Prozent dafür. Darüber hinaus sind 90 Prozent der israelischen Bevölkerung der Meinung, dass der Iran bald nukleare Langstreckenraketen fertigstellen wird. 51 Prozent der jüdischen Bevölkerung Israels meinen, dass der so genannte „Arabische Frühling“ für den Judenstaat Israel negative Folgen haben wird. Sollte dieser „Arabische Frühling“ jedoch zu wahren Demokratien in den arabischen Ländern führen, dann glauben 44 Prozent, dass dies Israels Friedensbemühungen zugute kommen wird. Wenn alle arabischen Staaten Israel anerkennen, wären 43 Prozent der Israelis für einen Frieden bereit, zu den Grenzen von 1967 zurückzugehen, und auch Ostjerusalem abzugeben. 31 Prozent der Israelis wären dagegen und 24 Prozent wollten auf diese Frage keine Antwort geben.
Katzav sitzt ein – ein guter Tag für die Demokratie
Der Haftantritt des ehemaligen Präsidenten Moshe Katzav ist einer der wichtigsten Momente der israelischen Demokratie. Katzav hat mit allen Mitteln versucht, durch Ausnutzung seiner Macht die Verurteilung zu verhindern, doch die Gerechtigkeit hat gesiegt. Die Demokratie in Israel hat den Frauen gezeigt, dass sie ein relevanter Teil von ihr sind. Die Rechte der Frauen werden auch dann geschützt, wenn der höchste öffentliche Repräsentant dafür vor Gericht gestellt werden und am Ende ins Gefängnis gehen muss.
Die Demokratie ist nicht eine Einheit. Sie definiert sich durch die Handlungen der drei Gewalten Exekutive, Legislative und Judikative. Dass es gelungen ist, den ehemaligen Präsidenten vor Gericht zu stellen, ihn zu verurteilen und ins Gefängnis zu bringen, zeigt, dass die Demokratie lebt. Wäre es Katzav gelungen, seine Haftstrafe zu verhindern, hätten wir erfahren, dass es Menschen gibt, die über dem Gesetz stehen. Und, dies ist nicht weniger wichtig: Wir hätten erfahren, dass die Opfer vor dem Gesetz weniger zählen. Katzav hat die besten Anwälte in Israel angeheuert, um seine Haftstrafe zu verhindern, doch die Entscheidung trafen letztendlich die Richter – nicht Prestige oder Geld.
Familienangehörige, Freunde und Bekannte des ehemaligen Präsidenten Katzav können behaupten, das Gericht habe gelogen. Sie können auch sagen, dass eines Tages die Wahrheit ans Licht kommen wird und wenn wir nur lange genug warten, auch wir das verstehen werden. Wir werden diese Menschen nicht verurteilen in ihrem Leid. Doch ebenso wenig werden wir die Position des Obersten Gerichts, der Polizei und der Staatsanwaltschaft anzweifeln.
Die von Israel errichteten Institutionen haben bewiesen, dass sie wandlungsfähig sind, wenn die Umstände es erfordern. Frauen konnten nicht immer offen über die sexuelle Belästigung sprechen, der sie im öffentlichen Raum ausgesetzt waren. Doch heute können sie, mehr als je zuvor, ihre Stimme erheben und vor dem Gesetz ihre Gleichberechtigung einklagen. Das Gesetz gehört nicht den Männern. Es gehört den Werten, die das Volk durch seine Institutionen und Vertreter gesetzlich verankert.
Andere Länder können von den Veränderungen lernen, die Israel in seinem Verhältnis zu Frauen vollzogen hat. Der Zionismus hat zwar das Ethos der Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern im zukünftigen Staat hochgehalten, doch letztendlich gab es Unterschiede auf allen Ebenen und in allen Lebensbereichen. Heute ist der öffentliche Raum neu definiert worden. Es wurde bewiesen, dass Männer nicht ihre Macht dafür ausnutzen dürfen, Frauen zu verletzen und zu missbrauchen…
Medien und Öffentlichkeit
Das Gesetz zu Verleumdungsklagen wird in seiner gegenwärtigen Version nicht viel nützen. Doch der Name, den die Medien ihm verpasst haben, „Schweige-Gesetz“, ist eine Verzerrung der Wirklichkeit. Diese und viele andere Verfälschungen der Medien haben letztlich zu dem Gesetzesvorschlag geführt. Ein zusätzlicher Grund ist das mangelnde Vertrauen, das die Öffentlichkeit in die Medien hat.
Die Vorsitzende Richterin des Obersten Gerichtshofes, Dorit Beinisch, hat mit Justizminister Yaakov Neeman einen Deal geschlossen, der es Neeman gestattet, einige Richter für den Obersten Gerichtshof auszuwählen. Doch während Neeman von den Medien verrissen wird, steht Beinisch da wie die Unschuld vom Lande.
Die dauerhafte Opposition des Obersten Gerichts und der Medien gegenüber der öffentlichen Meinung ist der Grund dafür, dass sich beide heute an einem Tiefpunkt befinden. Nur 14% der Öffentlichkeit, so eine Umfrage, denken, dass der Oberste Gerichtshof das ganze Volk repräsentiert, 75% sind überzeugt, dass er nach links driftet.
Im August wurden die Ergebnisse einer Umfrage zum Thema Medien in Israel veröffentlicht. Die Teilnehmer wurden gefragt, wie sie die Berichterstattung der israelischen Medien, namentlich Fernsehen, Radio und Zeitungen, empfinden.
Nur 15% der Befragten empfanden die Berichterstattung als ausgewogen, 20% als fair, und 27% hielten die Medien für glaubwürdig. Bei einer Umfrage des „Israelischen Institutes für Demokratie“ von 2009 erklärten lediglich 34% der Befragten, sie vertrauten den Medien…
Bürgerrecht: Wird mein Baby in Israel Schweizer?
Ich lebe unverheiratet mit meiner israelischen Partnerin als Auslandschweizer in Jerusalem.
Nun ist das erste Kind unterwegs. Kommt unser Baby als Schweizer Bürger zur Welt?
Nicht automatisch. Da Sie nicht verheiratet sind, müssen Sie dafür etwas unternehmen. Für die Anerkennung der Vaterschaft und die Meldung der Geburt sollten Sie sich mit der Schweizer Botschaft in Tel Aviv
in Verbindung setzen. Sie erfahren dort, welche Papiere Sie brauchen – nebst der Geburts- und Anerkennungsurkunde des Kindes sind auch zahlreiche Dokumente der ausländischen Mutter nötig.
Ihr Kind kann sich auch später noch selber anmelden – jedoch nur bis zum
22. Geburtstag. In Ausnahmefällen, etwa wenn eine Anmeldung bei der Schweizer Botschaft gar nicht möglich war und Ihr Kind dies auch glaubhaft darlegen kann, ist eine Anmeldung auch noch innerhalb eines Jahres nach Wegfall des Hinderungsgrundes statthaft.
Viel einfacher ist es für Kinder einer Schweizer Mutter oder einer ausländischen Mutter, die mit einem Schweizer verheiratet ist: Sie erhalten von Geburt an automatisch das Schweizer Bürgerrecht.
Rabbiner erlauben den Verzehr von „koscherem Schweinefleisch“
Der Genuss von Schweinefleisch ist Juden verboten. Nun scheint in Israel jedoch der Traum vom „koscheren Schweinefleisch“ in Erfüllung zu gehen. Tatsächlich handelt es sich dabei um Gänsefleisch aus Spanien. Aber nach Aussage von drei israelischen Spitzenköchen schmeckt es exakt wie Schweinefleisch. Die kulinarische Revolution hat höchsten rabbinischen Segen: Chef-Rabbiner Jona Metzger erklärte, er habe keine Bedenken gegen den Import des Gänsefleisches. Schliesslich sei nur der Genuss von Schweinefleisch verboten. Gegen Gänsefleisch sei auch dann nichts einzuwenden, wenn es nach Schwein schmecke. Metzger verwies auf den Talmud. Darin sei festgehalten, dass Gott für jede verbotene Speise eine erlaubte Alternative mit demselben Geschmack geschaffen habe. ..
Heute beginnt Sukkot
Fünf Tage nach Jom Kippur wird Sukkot gefeiert, das bereits in der Bibel (Lev. 23,34) als das „Laubhüttenfest“ (Sukka = heb. Laubhütte) bezeichnet wird. Sukkot ist eines der drei Feste, die bis ins Jahr 70 n.d.Z. mit grossen Pilger- und Wallfahrten zum Jerusalemer Tempel gefeiert wurden und daher als die Wallfahrtsfeste bekannt sind. Der Feiertag soll an die 40 Jahre erinnern, die die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten in der Wüste verbrachten. Ausserdem wird Sukkot häufig als Erntedankfest begangen.
Während der fünf Tage zwischen Jom Kippur und Sukkot errichten Zehntausende von Haushalten und Geschäften Sukkot – Laubhütten, in denen man vorübergehend lebt und vor allem die täglichen Mahlzeiten einnimmt. Die Laubhütten stehen für jene Hütten, in denen die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten in der Wüste lebten. Auch werden Palmwedel, Zitrusfrüchte (Etrogim), Myrten- und Weidenzweige erworben, die für den Ritus der Festgebete an Sukkot als Schmuck unverzichtbar sind. Im ganzen Land werden Laubhütten auf Parkplätzen, Hausdächern, Rasenanlagen und öffentlichen Plätzen errichtet. Jede Militärbasis hat ihre Laubhütte. Einige Israelis verbringen das Fest und die folgenden sechs Tage in ihrer Laubhütte.
Nach dem eigentlichen Festtag wird das Laubhüttenfest gemäss der Thora (Lev. 23,36) für weitere sechs Halbfeiertage fortgesetzt. Während dieser Woche – jeder Tag ist halb Alltag und halb Festtag – sind die Schulen geschlossen, zahlreiche Geschäfte und Firmen schliessen gänzlich oder sind halbtags geöffnet. Viele Israelis verbringen diese Tage an Sukkot oder Pessach an den Erholungsorten im ganzen Land.
Heute beginnt Jom Kippur
Jom Kippur, acht Tage nach Rosh Hashana, ist der Versöhnungstag, der Tag des göttlichen Gerichts, der Busse und Umkehr (Lev. 23, 27-32), an dem die Verfehlungen des einzelnen Menschen gesühnt werden. Es ist der einzige in der Bibel genannte Fastentag.
Jom Kippur ist ein Tag, um über die eigenen Verfehlungen und Vergehen nachzudenken. Juden beten an diesem Tag um Vergebung der Sünden zwischen Menschen und Gott und bereuen fehlerhaftes Handeln und Vergehen im zwischenmenschlichen Bereich.
Die wichtigsten religiösen Vorschriften des Jom Kippur – lange Bittgottesdienste und ein 25-stündiges Fasten – werden selbst von vielen eigentlich säkularen Juden befolgt. Würde und feierlicher Ernst des Jom Kippur in der Öffentlichkeit sind stärker ausgeprägt als bei anderen Festen, Rosh Hashana ausgeschlossen. Israel kommt für 25 Stunden zu einem absoluten Stillstand. Alle Unterhaltungs- und Vergnügungsstätten sind geschlossen; Fernseh- und Radiosendungen werden eingestellt – sogar Nachrichten werden nicht gesendet; der öffentliche Verkehr ruht, die Flughäfen werden geschlossen und viele Strassenzüge abgesperrt…