Gesellschaft

Gesundheitsbericht: Höchste Sterblichkeitsrate bei Diabetes

Verglichen mit Europa und den USA hat Israel die höchste Sterblichkeitsrate wenn es um Nierenleiden, Diabetes und Blutvergiftung geht. Das geht aus einem jetzt veröffentlichten Bericht des israelischen Gesundheitsministeriums hervor, in dem Zahlen aus dem Jahr 2008 ausgewertet wurden.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, sterben von 100.000 Israelis etwa 33 an Diabetes. In den USA sind es mehr als 19, in Deutschland mehr als 15, in Frankreich etwa 10 und in Grossbritannien mehr als 6 Personen.
Auch beim Tod durch Nierenleiden führt Israel diese Liste an. Von 100.000 Israelis sterben mehr als 18 daran, verglichen mit mehr als 11 in den USA, rund 7 in Deutschland, etwa 5 in Frankreich und mehr als 3 in Grossbritannien.
An einer Blutvergiftung sterben in Israel fast 14 von 100.000 Menschen, gefolgt von den USA (9,2), Deutschland (4,8), Frankreich (4), Grossbritannien (2,7) und Ungarn (0,5).
Auch die Zahl der Menschen, die aufgrund zu hohen Blutdrucks sterben, ist in Israel sehr hoch – sie liegt bei 9 von 100.000. In drei Ländern war diese Zahl höher als in Israel: In Tschechien (9,4), Ungarn (13) und mit grossem Abstand in Rumänien (45). In Deutschland sterben 4 von 100.000 Menschen an zu hohem Blutdruck.
Bei den Krankheiten, die gemeinhin am häufigsten zum Tod führen, wie Krebs oder Herzleiden, schneidet Israel wesentlich besser ab und landete auf dem drittletzten Platz der Liste. Demnach sterben 147 Israelis von 100.000 an Krebs.

Zeltstadt-Proteste: Der arabische Frühling erreicht Israel

In Tel Aviv und anderen israelischen Städten campieren Bürger auf öffentlichem Grund, um gegen hohe Mieten zu protestieren – dabei ist die Wirtschaftslage so gut wie seit langem nicht mehr.
Sechs Monate nachdem eine Zeltstadt auf dem Kairoer Tahrir-Platz zum Symbol der Umwälzungen im Nahen Osten wurde, scheint ein weiteres Land vom Protestvirus infiziert zu sein. In Israel geht es allerdings weniger um Forderungen nach mehr Demokratie, als vielmehr um spezifische Konsumententhemen. Wohnungsknappheit, hohe Mieten sowie die Preise für Benzin – und Hüttenkäse.
Angefangen hatte alles vergangene Woche, als die 25-jährige Daphni Leef über Facebook dazu aufrief, auf dem begrünten Mittelstreifen des eleganten Rothschild Boulevards in Tel Aviv zu campieren. Eine heterogene Gruppe aus Arbeitslosen, Künstlern und Working-Poors folgte. Die Zeltstadt wird seither täglich von Schaulustigen und Sympathisanten besucht. Inzwischen sind auch andere Städte wie Jerusalem und Beer Scheva betroffen…

Hubschrauber rettet Pelikan

Am Hula-See im äussersten Nordosten Israels ist es am Donnerstag zu einer spektakulären Vogelrettungsaktion gekommen. Ein verletzter Pelikan wurde mit Hilfe eines Hubschraubereinsatzes aus dem Wasser geborgen und gerettet.
Der Vogel gehörte zu einer Gruppe von Pelikanen, die zu Forschungszwecken mit einem kleinen Satellitensender ausgestattet worden waren. Er litt an grossen Rissen im Schnabelsack und wäre gestorben, wenn man ihn nicht aus dem Wasser geholt und anschliessend in die Tierklinik des Safari-Zoos in Ramat-Gan gebracht hätte.
Der starke Wind, der durch das Rotieren des Helikopter-Propellers verursacht wurde, hinderte den Pelikan am Wegfliegen, weswegen die Einsatzkräfte der Natur- und Parkbehörde ihn im Wasser gefangen nehmen konnten.
Aufnahmen der eindrucksvollen Rettungsaktion gibt es unter dem folgenden Link: http://www.ynet.co.il/articles/0,7340,L-4061839,00.html

Viele Holocaust-Überlebende sind arm und einsam

In Israel leben derzeit noch rund 208.000 Überlebende des Holocaust. Etwa 60.000 davon gelten als arm. Das ergab eine Studie der „Stiftung für die Opfer des Holocaust“, die anlässlich des am heutigen Sonntagabend beginnenden Gedenktages Jom HaSchoah veröffentlicht wurde.
Demnach gaben 40 Prozent der Befragten an, sie fühlen sich häufig einsam. Etwa 20 Prozent leiden unter der Kälte im Winter, es mangelt ihnen an entsprechender Ausstattung, um ihre Wohnung angemessen zu heizen, heisst es laut der Studie. Etwa 5 Prozent der Befragten sagten, sie leiden unter einem Mangel an Lebensmitteln. Die Hälfte der Holocaust-Überlebenden ist auf finanzielle Hilfe angewiesen.
Derzeit sind etwa 3 Prozent der Überlebenden jünger als 70 Jahre, 47 Prozent sind zwischen 70 und 80 Jahre alt und die Hälfte ist über 80 Jahre. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ unter Berufung auf die Studie meldet, sterben in Israel jedes Jahr etwa 12.800 Überlebende des Nazi-Terrors…

Neue Webseite: Regierung fragt nach Bürgermeinung

Auf der neuen Internetseite „shituf“ (deutsch „Teilnahme“) können Israelis virtuell bei vorgeschlagenen Gesetzesentwürfen und in der Politik mitentscheiden. Die Webseite wurde von Dienstleistungsminister Michael Eitan ins Leben gerufen. Auf der Plattform wird zunächst hauptsächlich die Frage diskutiert, ob Google mit seinem Programm Google Street View auch Israels Städte und Touristenattraktionen digitalisieren sollte. Mit diesem Service könnte man dann die Strassen und Plätze Israels vor dem Computer virtuell „durchlaufen“. Dies kann einerseits sehr nützlich sein, andererseits hat es auch zu Diskussionen im israelischen Verteidigungsministerium geführt, weil Terroristen den Dienst für ihre Zwecke missbrauchen könnten. Zu dieser Frage haben bis jetzt 4.500 Menschen ihre Meinung abgegeben. Ein grosser Teil davon sorgt sich eher um die eigene Privatsphäre als um die Sicherheit Israels und beruft sich dabei auf die Diskussion, die Google Street View in Deutschland ausgelöst hat. Google hat nun eine hebräische Website für skeptische Israelis eingerichtet, auf der das Konzept noch einmal ausführlich erklärt wird. Ausserdem wurden die Besucher der Internetseite gefragt, ob gemäss eines Gesetzesvorschlages in der Knesset die Möglichkeiten der israelischen Polizei eingeschränkt werden sollten. Auch wurde ihre Meinung gefordert bei der Entscheidung, ob die Kündigungsgebühren für Handyverträge künftig reduziert werden sollen.

Israel lässt in Zürich Geld drucken

Orell Füssli produziert die neuste Banknotenserie des israelischen Schekels. Wie immer sind mit der Sujetwahl nicht alle glücklich. Orientalische Juden und Araber fühlen sich übergangen. Bereits die aktuelle 20-Schekel-Note wird seit 2008 in Zürich gedruckt. (Bild: Wikipedia)   Die israelische… Weiterlesen ›

Zufriedene Israelis

Bei einer Umfrage des US-Meinungsforschungsinstituts Gallup zur Zufriedenheit der Menschen in 124 Staaten der Welt hat Israel den 7. Platz errungen. 63% der in Israel Befragten gaben an, mit ihrem Leben zufrieden zu sein. Spitzenreiter der Zufriedenheitsliste ist Dänemark, wo… Weiterlesen ›

Peres wird Ehrenbürger von Aschkelon

Falls die israelische Regierung Gebiete im Westjordanland aufgeben sollte, wird es nicht zu einem Bürgerkrieg kommen. Diese Ansicht äusserte Israels Staatspräsident Schimon Peres am Dienstag in Aschkelon vor Journalisten. Die Mittelmeerstadt hatte dem Staatsoberhaupt die Ehrenbürgerwürde verliehen.
Er gehe davon aus, dass die von einer solchen Massnahme betroffenen Siedler dazu bereit wären, die Entscheidung der Mehrheit zu akzeptieren, sagte Peres laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“. Er räumte jedoch ein, dass solch eine Angelegenheit nicht einfach wäre, da die Siedler dazu neigten, jeden für eine Veränderung ihrer Situation verantwortlich zu machen.
Peres hatte in Aschkelon die Ehrenbürgerwürde der Stadt erhalten. Laut dem Bericht war er der erste nationale Führer, der die Stadt als Entwicklungsgebiet auswählte, das es verdient, von der Regierung unterstützt und gefördert zu werden. Er habe sich massgeblich für den Ausbau des Yachthafens und die Entwicklung des regionalen Tourismus eingesetzt. Zudem habe er den Bürgern moralisch beigestanden, als sie während der israelischen Operation „Gegossenes Blei“ gegen die Hamas im Gazastreifen zum Jahreswechsel 2008/2009 unter palästinensischen Beschuss geraten waren.
Das Staatsoberhaupt stellte sich in der Stadt ausserdem einer Fragerunde mit rund 1.000 Schülern. Dabei betonte es, dass ein Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern möglich sei. Die Kluft zwischen beiden Völkern sei nicht so gross, dass sie unüberwindbar sei. Die Differenzen seien eher psychologisch und emotional begründet und weniger territorial.

Livni unter 150 weltbewegenden Frauen

Israels Oppositionsführerin Zippi Livni gehört nach Ansicht des US-Magazins „Newsweek“ zu den 150 Frauen, die „die Welt erschüttern“. Als Begründung wird unter anderem die Unbestechlichkeit der ehemaligen Aussenministerin angeführt.
Die Liste hat „Newsweek“ gemeinsam mit der Online-Zeitung „The Daily Beast“ zusammengestellt. Zu der Kadima-Vorsitzenden heißt es: „Zippi Livni ist eine führende Fürsprecherin einer Zweistaatenlösung für den israelisch-palästinensischen Konflikt. Sie dient derzeit als Oppositionsführerin in der israelischen Regierung und ist die erste Frau in dieser Rolle. Livni diente davor als Aussenministerin und Mitglied des israelischen Parlaments und hat als israelische Geheimdienstagentin und Anwältin gearbeitet, bevor sie in die Politik ging. Manchmal als ‚Mrs. Clean‘ bezeichnet, hat sie den Ruf eines ungewöhnlichen Niveaus von Integrität und Ehrlichkeit.“
Auch die israelische Feministin Terry Greenblatt wurde in die Liste aufgenommen. Sie erhält Lob für ihre „herausragende Rolle in der israelischen Friedensbewegung“. Unter anderem leitete sie die feministische Friedensorganisation „Bat Schalom“, in der sich jüdische und palästinensische Frauen „für eine gerechte Lösung für den Konflikt einsetzen“…