In Israel ist die erst 70 Tage alte Regierung bereits in eine bedrohliche Krise gestürzt. Grund ist der Streit um die Wehrpflicht für strengkonservative Juden.Die Kadima-Partei von Vize-Ministerpräsident Schaul Mofas hat einen Kompromissvorschlag von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu für ultraorthodoxe Juden abgelehnt. Netanjahu von der konservativen Likud-Partei hatte vorgeschlagen, strengkonservative Juden statt dem üblichen israelischen Wehrpflichtalter von 18 Jahren erst spätestens bis zum 23. Altersjahr einzuziehen.
Durch die Absage des Vize-Ministerpräsidenten Mofas befindet sich die vor 70 Tagen gegründete Superkoalition bereits in einer bedrohlichen Krise. Mofas hatte als Kadima-Vorsitzender zuvor angekündigt, sollten die Empfehlungen seiner Partei nicht umgesetzt werden, würde er nicht in der Regierung bleiben. Der von Ministerpräsident Netanjahu vorgeschlagene Kompromiss gehe laut Vertrauten von Mofas nicht weit genug und werde nur zur Einziehung von 50 Prozent der angestrebten Zahl von Wehrpflichtigen führen.
Im Februar hatte sich Israels höchstes Gericht in einer historischen Entscheidung gegen die Freistellung tiefreligiöser Juden vom Militärdienst ausgesprochen. Das Gesetz müsse bis August geändert werden. Daraufhin leitete die Kadima-Partei des Vize-Ministerpräsidenten Schaul Mofas die parlamentarische Kommission zur Ausarbeitung der Gesetzesänderung….
Politik
Israel entsetzt über UNESCO-Lehrstuhl an der Islamischen Universität Gaza
Das Aussenministerium des Staates Israel reagiert mit Bestürzung und Entsetzen auf die Nachricht, dass die UNESCO einen Lehrstuhl an der Islamischen Universität Gaza einrichten wird.
Die Islamische Universität Gaza ist eine bekannte Brutstätte für Terroristen der Hamas. Erst im vergangenen Monat rief der Dekan des Fachbereichs für koranische Studien offen zur islamischen Eroberung des Vatikans und Spaniens auf. Das Motto der UNESCO ist: „Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“ Die Islamische Universität Gaza vergiftet aber den Geist der Menschen zum Zwecke des Terrorismus. Wissenschaftler und Akademiker der Universität sind nebenher auch Technokraten der Hamas…
Deutscher Botschafter äussert sich zu Beschneidungs-Urteil
Der deutsche Botschafter in Israel, Andreas Michaelis, hat sich am Montag vor einem Ausschuss des israelischen Parlaments in Jerusalem zum Beschneidungs-Urteil des Kölner Landgerichts geäussert.
„Ich verstehe ganz klar die Sensibilitäten, die in dieser Frage bei Ihnen, aber auch bei Juden außerhalb Israels bestehen, ganz und gar. Und im Fall Deutschlands aufgrund der besonderen deutschen Schuld für die Schoah verstehe ich es umso mehr, dass Sie dort berechtigte Sensibilität haben.“ Nach dem umstrittenen Urteil waren in Israel Sorgen aufgekommen. Dazu der Vorsitzende der Europäischen Rabbinerkonferenz, Pinchas Goldschmidt: „Wir betrachten das Urteil als direkten Angriff auf die religiöse Freiheit und auf die jüdische Gemeinschaft. Der Spruch, dass das ein Verstoss gegen die Rechte des Kindes ist, sagt eigentlich aus, dass die jüdische Gesellschaft weniger zivilisiert ist als die europäische. Daher hoffen wir, dass die deutsche Regierung diese absurde Situation durch neue Gesetze korrigiert…
„Bajonett“ gegen Atomwissenschaftler
Einem Enthüllungsbuch zufolge sollen israelische Mossad-Agenten für gezielte Tötungen im Iran verantwortlich sein. Auch Atomwissenschaftler seien unter den Opfern. In Israel sorgt das neue Enthüllungsbuch der Journalisten Dan Raviv und Yossi Melman für Aufregung. Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad sollen ihren Recherchen zufolge für Morde an iranischen Atomwissenschaftlern verantwortlich sein. Der Mossad setze im Iran eine verdeckte Einheit namens Kidon (Hebräisch für Bajonett) ein, schreiben Raviv und Melman in „Spies Against Armageddon: Inside Israel’s Secret Wars“. Raviv ist CBS-News-Korrespondent, Melman ein bekannter israelischer Reporter.
Die Killer seien israelische Agenten, die aus arabischen Ländern oder dem Iran stammten. Es handele sich nicht um vor Ort angeheuerte iranische Kollaborateure, schreiben die Autoren. Die speziell ausgebildeten Agenten bewegten sich mit gefälschten Dokumenten frei im Land des Erzfeinds.
Es sei das Markenzeichen der Agenten, mit „sorgfältigen Erschiessungen“ und Haftbomben schnell zuschlagen zu können, sagten die Autoren am Wochenende. Solche Aufträge würden nicht an externe Killer „ausgelagert“, sondern vom Mossad selbst umgesetzt und müssten vom Regierungschef genehmigt werden, sagte Raviv…
Ausschuss: Westjordanland ist kein besetztes Gebiet
Parlamentsausschuss rät der israelischen Regierung, Siedlungen im Westjordanland zu legalisieren. Ein von der israelischen Regierung bestellter Ausschuss hat das Recht Israels bekräftigt, rund ein Dutzend nicht genehmigter Siedlungen im Westjordanland zu legalisieren. Der Staat habe das Recht, die Region zu besiedeln, da es sich beim Westjordanland nicht um besetztes Gebiet handele, sagte Ausschussmitglied Alan Baker am Montag. Diese Auffassung gilt als äusserst umstrittenen. In der internationalen Diplomatie wird Jerusalem immer wieder vorgeworfen, mit dem Siedlungsbau den Friedensprozess mit den Palästinensern zu behindern. Jordanien hatte die Region 1948 besetzt, im Sechstagekrieg wurde das Westjordanland dann von Israel befreit.
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso drängt Israel derweil zur baldigen Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen mit den Palästinensern. Nur eine gerechte Zwei-Staaten-Lösung könne den Nahost-Konflikt dauerhaft beenden, mahnte er nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Montag in Jerusalem. Bei dem Treffen sei zudem der diplomatische Umgang mit dem iranischen Atomprogramm diskutiert worden, hieß es im Anschluss. Über den genaueren Inhalt wurde indes nichts bekannt. Auch die Lage im Nachbarland Syrien war demnach ein Thema…
Lieberman besucht italienisches Erdbebengebiet
Israelische Unterstützung für Erdbebenopfer: Aussenminister Avigdor Lieberman hat am Montag im norditalienischen Mirandola eine mobile Entbindungsklinik eingeweiht. Die Region war im Mai von einem Erdbeben erschüttert worden. Die provisorische Klinik besteht aus vier beweglichen Gebäuden. Sie wurde vom israelischen Aussenministerium und dem kanadischen Geschäftsmann Walter Arbib gestiftet. Auch die jüdische Organisation „Keren Hayesod“ hat einen Beitrag geleistet. Sie war bei der Zeremonie in der nordwestlich von Bologna gelegenen Ortschaft durch ihren Präsidenten Eliezer („Moody“) Sandberg vertreten, wie das Aussenministerium mitteilte.
Lieberman bezeichnete die Einweihung als zusätzlichen Ausdruck der starken Beziehungen zwischen Israel und Italien sowie der echten Freundschaft, die zwischen den beiden Völkern bestehe. Italien habe Israel während des Grossbrandes in der Karmelregion vor anderthalb Jahren geholfen. Israel wiederum habe Italien 2009 nach einem Erdbeben unterstützt. Diese ausgedehnte Zusammenarbeit zeige sich auch bei fröhlicheren Anlässen und auf vielen Gebieten…
Ministerpräsident Netanyahu löst Plesner-Kommission auf
Eine hitzige Debatte über die Wehrpflicht von orthodoxen Juden hat die erst kürzlich vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu geschlossene Regierungskoalition in die Krise gestürzt. Ministerpräsident Binyamin Netanyahu löste gestern die Plesner-Kommission auf, die eine Alternative zum Tal-Gesetz ausarbeiten sollte, das am 1. August ausläuft. Das Tal-Gesetz definiert den Rahmen der Beteiligung von ultra-orthodoxen Juden am Militärdienst. Der Oberste Gerichtshof hatte im Februar 2012 erklärt, das Gesetz sei nicht umgesetzt worden.
Am Sonntag gab Yaakov Weinroth, der die religiösen Parteien in der Kommission vertritt, als dritter Vertreter seinen Rückzug aus der Kommission bekannt. Streitpunkt innerhalb der Kommission ist vor allem die Frage, ob und wie Araber und ultra-orthodoxe Juden zum Militärdienst verpflichtet werden sollten…
Kirchen und westliche Länder unterstützen antiisraelische Organisationen
Der NGO Monitor, eine Organisation, die Nichtregierungsorganisationen (NGOs) auf ihre ideologische Haltung gegenüber Israel untersucht, hat gestern einen neuen Bericht vorgelegt, demnach Kirchen, europäische Länder, die USA und Kanada indirekt Kampagnen unterstützen, die sich gegen Israel richten. Das Geld der Steuerzahler dieser Länder wird an Kirchenorganisationen gespendet, die es dann an politische pro-palästinensische Organisationen weiterleiten.
Der Bericht von NGO Monitor stellt besonders die Arbeit des Sabeel Ecumenical Liberation Theology Center (Sabeel – Ökumenisches befreiungstheologisches Zentrum), das 1989 von dem Anglikaner Naim Ateek gegründet wurde. Dieses Zentrum versucht, eine Gruppe von einflussreichen Kirchenvetretern um sich zu scharen, die die Nachricht vermitteln sollen, dass Israel alleine die Schuld am Konflikt mit den Palästinensern trägt.
Ihr Netzwerk Freunde von Sabeel hält viele Vorträge in Europa, Australien, Kanada und den USA, die von den lokalen Kirchen dieser Länder unterstützt werden…
Haaretz ignoriert Israelfeindlichkeit
„Warum berichtet Haaretz nicht darüber, was die Palästinensische Autonomiebehörde dem Volk und insbesondere den Kindern in Arabisch übermittelt?“, wurde der US-Korrespondent der Haaretz-Zeitung, Chemi Shalev, auf der jährlichen Konferenz des Amerikanisch-Jüdischen Presseverbands in Philadelphia, USA letzte Woche von einer Gruppe von internationalen Journalisten gefragt. In den vergangenen Wochen hatte das palästinensische TV vermehrt antiisraelische Hetze betrieben und zum bewaffneten Widerstand gegen Israel aufgerufen. Auch werden palästinensische Selbstmordattentäter, die Juden töteten, regelmässig als Märtyrer gefeiert und israelische Städte zu arabischen gemacht. Shalev rechtfertigte das Schweigen von Haaretz: „Wir haben keinen Platz um darüber zu berichten“. Daraufhin folgte die Frage: „Wenn Haaretz über den Friedensprozess berichtet, warum werden dann die palästinensischen Sprecher und ihre Reden nicht erwähnt?“ Shalev erwiderte: „Als Editor denke ich nicht, dass es wichtig ist, darüber zu berichten.“ Es sei nicht die Leitlinie von Haaretz, die konstante Botschaft der PA zu übermitteln, räumte Shalev am Ende der Konferenz ein…
Was ist klein und macht große Schlagzeilen?
In Israel leben 7,5 Millionen Menschen, was 0,1 Prozent der Weltbevölkerung ausmacht. Als Mini-Nation liefert Israel dennoch um einiges mehr Schlagzeilen als grössere Nationen. Es ist kein Geheimnis, dass Israel die Mehrheit der Menschen nervt. Dafür gibt es politische und geistliche Erklärungen. In Syrien sind seit dem Volksaufstand gegen das Familienregime von Baschar el Assad über 16.000 Menschen im Zeitraum von 15 Monaten ums Leben gekommen. Im israelisch-palästinensischen Konflikt sind gemäss der israelischen Menschenrechtsorganisation Betzelem in den letzten 20 Jahren (seit den Osloer Verträgen 1993) 9500 Palästinenser getötet worden. Der Krieg in Tschetschenien (1994 bis 2001) forderte etwa 200.000 bis 300.000 Todesopfer. Seit Beginn der US-Invasion im Irak im März 2003, haben gemäß dem US-Forschungsinstitut Just Foreign Policy in Washington 1,4 Millionen irakische Bürger ihr Leben im Krieg verloren. Gemäss amerikanischen Militärangaben soll die Zahl der irakischen Toten viel geringer sein…