Der Generalsekretär der OECD, Angel Gurría, möchte israelische Technologie im Umgang mit der globalen Wasserkrise nutzen. Das sagte er am Mittwoch während eines Treffens bei der israelischen nationalen Wassergesellschaft Mekorot in Tel Aviv. Bei der Besprechung war auch Wasser- und Energieminister Usi Landau dabei.
„Die globale Wasserkrise nimmt zu und die Nachfrage nach Wasser wächst mit einer höheren Rate als die Wachstumsrate der Bevölkerung“, sagte Gurría laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. „Die OECD sucht nach Wissen, Erfahrung und Professionalität, um das Problem zu lösen.“
Während des Treffens zeigte Mekorot Berechnungen, wonach der durch die Wasserkrise verursachte wirtschaftliche Schaden im Jahr 2050 rund 800 Milliarden US-Dollar erreichen könnte. Diese Berechnungen beziehen sich auf Daten, die besagen, dass 2050 circa 40 Prozent der Weltbevölkerung an der Wasserknappheit leiden wird – vor allem in Afrika, Südamerika und Asien…
Wissenschaft
Aussergewöhnlicher Schatz gefunden
Archäologen haben nahe der israelischen Stadt Kirijat Gat einen rund 2.000 Jahre alten Schatz gefunden. Er besteht aus Schmuck sowie Gold- und Silbermünzen und ist laut der israelischen Altertumsbehörde von „erlesenster Qualität“.
Die Ausgrabungen wurden im Vorfeld von Bauarbeiten an einem Industriepark in der Gegend durchgeführt. Dabei stiessen die Forscher auf die Überreste eines Gebäudes aus römischer und byzantinischer Zeit. In dessen Hof entdeckten sie eine Grube, die ausgehoben und wieder zugeschüttet worden war. Darin befand sich in Stoffe eingewickelt der Schatz.
Ausgrabungsleiter Emil Alja sagte dazu: „Der prachtvolle Schatz beinhaltet Goldschmuck, darunter einen Ohrring in Form einer Blume, hergestellt von einem Juwelier, einen Ring mit einem Edelstein, auf dem sich das Bild einer geflügelten Göttin befindet, zwei Silberstäbchen, die möglicherweise für das Auftragen von Make-up benutzt wurden sowie etwa 140 Gold- und Silbermünzen.“ Die Münzen stammen aus der Zeit der römischen Kaiser Nero, Nerva und Trajan, die zwischen den Jahren 54 und 117 regierten, und zeigen deren Portraits…
Israel stellt vier der 100 einflussreichsten Wissenschaftlerinnen
Vier israelische Forscherinnen gehören zu den 100 einflussreichsten Frauen in der europäischen Hightech-Branche. Sie arbeiten für unterschiedliche israelische Technologiekonzerne.
Für die „Women in Tech Top 100“ hat das London-Büro der im kalifornischen Silicon Valley ansässigen Vereinigung „Women in Tech“ 100 Frauen aus dem erweiterten europäischen Raum ausgewählt. Sie stammen aus Deutschland, Grossbritannien, weiteren EU-Ländern, Norwegen, Russland, der Türkei und Israel. Die Frauen stehen in keiner Rangliste, sondern bilden gleichwertig die „Top 100“.
Die geehrten Israelinnen heissen Orit Hashay, Gali Ross, Amit Knaani und Moran Bar, berichtet der Onlinedienst „YourJewishNews.com“. Der Verein „Women in Tech“ will Frauen fördern, die in der Technologiebranche arbeiten. Nach eigenen Angaben verfügt der Verband über „starke strategische Allianzen und Programme“, um dieses Ziel zu erreichen.
Älteste hebräische Inschrift entziffert
Ein deutscher Wissenschaftler hat nach eigenen Angaben den vermutlich ältesten hebräischen Text ausserhalb der Bibel entziffert.
«Bei der antiken Inschrift auf einer 3000 Jahre alten Tontafel handelt es sich um Sozialgesetze, die Ausländer, Witwen und Waisen im Alten Israel schützen sollten», berichtete der evangelische Theologe Prof. Reinhard Achenbach vom Exzellenzcluster «Religion und Politik» der Universität Münster am Dienstag. «Unser heutiger Grundsatz, Ausländern vor Gericht Rechtsschutz zu gewähren und sozial Benachteiligte im Sozialstaat zu schützen, reicht also weit in die altorientalische Zeit zurück.»
Archäologen der Hebräischen Universität Jerusalem hatten die Inschrift 2008 bei Grabungen in Khirbet Qeiyafa, 25 Kilometer südwestlich von Jerusalem, entdeckt. Die Fachwelt feierte den Fund als Sensation. Wissenschaftler in Israel sprachen damals vom bedeutendsten Fund seit der Entdeckung der legendären Schriftrollen von Qumran im Jahr 1947. Seitdem waren Experten damit befasst, den fünfzeiligen Text zu entziffern und seinen Inhalt zu deuten.
Alttestamentler Prof. Achenbach hat seine Ergebnisse in der französischen Fachzeitschrift «Semitica» veröffentlicht. «Wir haben die Entzifferungsvorschläge verschiedener Wissenschaftler miteinander verglichen und konnten so den Text nahezu vollständig rekonstruieren. Für fast alle Formulierungen gibt es enge Parallelen in der Hebräischen Bibel, und zwar sowohl in den Rechtstexten der Tora, als auch in den Weisheitslehren und in den Worten der Propheten, welche die Unterdrückung sozial benachteiligter Menschen kritisieren.»
Die Inschrift entstand rund 1000 Jahre vor Christus. «Die aus dem Kanaanäischen übernommenen Schriftzeichen hat wohl ein Schüler auf das Ostrakon, eine Tonscherbe, geschrieben», erläuterte Achenbach. «Es handelt sich um eine Schreibübung. Das Kopieren von Gesetzestexten diente der Ausbildung der königlichen Beamten, die die Rechtsverhandlungen in den Ortschaften überwachen sollten.»….
Bluttest ohne Nadel
Für viele ist es ein Gräuel: Beim Bluttest wird eine spitze Nadel in die Vene eingeführt – denn wie sonst soll das Blut auch getestet werden, wenn nicht außerhalb des Körpers…?
Wissenschaftler des Technion in Haifa haben nun eine Methode entwickelt, die nicht nur den lästigen Nadelstich erspart, sondern auch noch innerhalb von drei Sekunden Ergebnisse liefern soll.
Ein Mikroskop, das etwa die Grösse eines Schuhkartons hat, wird dabei auf die Haut gelegt und gibt ein Bild des in den Adern fliessenden Blutes – ganz ohne Blutabnahme.
Innerhalb von drei Jahren, so schätzen es die Forscher ein, wird der Apparat marktreif sein.
Bluttests ohne Blutabnahme wurden auch bereits vorher schon entwickelt, sind jedoch entweder sehr teuer oder arbeiten mit Kontrastmitteln, die für den Menschen schädlich sein könnten.
Die Klagemauer: Herodes hat den Bau begonnen, doch nicht vollendet
Wer hat die Klagemauer gebaut? Jeder Reiseführer und jeder, der ein wenig von der Geschichte Jerusalems versteht, weiss: Es war Herodes. Doch vor kurzem haben Archäologen an einem antiken Abwasserkanal eine Mikwe entdeckt, die darauf hinzuweisen scheint, dass der Bau der Mauern nicht zu Lebenszeiten von König Herodes vollendet worden ist.
Seit einiger Zeit arbeiten Archäologen an der Rekonstruktion der Hauptstrasse von Jerusalem, die vor 2.000 Jahren von Pilgern als Weg zum Tempelberg genutzt wurde. Die Rekonstruktion ist Teil des Projektes, den Abwasserkanal wieder freizulegen, der unter der Strasse verläuft.
Dabei stiessen die Archäologen zu ihrem Erstaunen auf ein rituelles Bad, das unter anderem drei Öllampen aus Ton enthielt, wie sie im ersten Jahrhundert n.d.Z. in Gebrauch waren. Auch siebzehn Bronzemünzen wurden gefunden, die dabei helfen konnten, die Entstehungszeit genauer zu datieren.
Die Wissenschaftler waren sich einig, dass zumindest vier der Münzen auf das Jahr 17/18 n.d.Z. datiert werden konnten, was bedeutet, dass wahrscheinlich grössere Teile der Westmauer des Tempels, der Klagemauer, nach dieser Zeit gebaut wurden. Herodes Tod wird in der Regel auf das Jahr vier v.d.Z. datiert, so dass er zu diesem Zeitpunkt bereits mindestens 20 Jahre tot war…
Test weist K.-o.-Tropfen in Drinks nach
Dank einem Verfahren zweier israelischer Wissenschafter können GHB und Ketamin in Getränken nachgewiesen werden. Das Verfahren basiert auf optischen Prinzipien und einem Lichtstrahl.
Zwei Nanowissenschaftler der Tel Aviv University haben einen Drogentester entwickelt, der mit 100-prozentiger Sicherheit Spuren der Partydrogen GHB – auch als K.-o.-Tropfen oder Liquid Ecstasy bekannt – und Ketamin in einem Getränk nachweisen soll. Bisher gab es kein ähnliches Gerät. GHB wird auf Englisch auch als «Date Rape Drug» bezeichnet, da es oft verwendet wird, um Menschen willenlos zu machen, damit sie sich nicht gegen sexuelle Übergriffe wehren können.
Die Droge ist schon nach wenigen Stunden nicht mehr im Körper nachweisbar, was ein Problem darstellen kann: «Angesichts der stetig ansteigenden Fälle von Vergewaltigungen unter Drogeneinfluss ist eine Lösung des Problems dringend nötig», sagt einer der Forscher, Fernando Patolsky. Im Weltdrogenbericht der Vereinten Nationen wurde der Missbrauch von K.-o.-Tropfen 2010 zu einem der wichtigsten Drogenprobleme weltweit erklärt….
Haben Archäologen eine Glocke des Hohepriesters entdeckt?
Bei Ausgrabungen in der Nähe der Jerusalemer Altstadtmauern haben Archäologen eine goldene Glocke entdeckt. Sie vermuten, dass sie einst an das Gewand eines hochrangigen Mannes genäht war, der gegen Ende der Zeit des Zweiten Tempels lebte. Die Glocke wurde in einem ehemaligen Abwasserkanal entdeckt, durch den einst das Regenwasser vom Tempelberg über den Siloah-Teich ins Kidrontal abgeleitet wurde, erläuterte Professor Ronny Reich von der Universität Haifa. Nach der jüdischen Überlieferung trugen die Hohepriester, die im Jerusalemer Tempel dienten, solche Glocken. So heisst es im 2. Buch Mose über die Kleidung Aarons: „Unten an seinem Saum sollst du Granatäpfel machen aus blauem und rotem Purpur und Scharlach ringsherum und zwischen sie goldene Schellen.“ Die Archäologen können derzeit nicht bestätigen, dass es sich bei ihrem Fund um eine solche „Schelle“ handelt, dies sei aber auch nicht auszuschliessen, hiess es…
Jerusalemer Forscher verfolgen Bakterienkommunikation
Wissenschaftler von der Hebräischen Universität Jerusalem haben eine Leitungsbahn gefunden, mittels derer Bakterien miteinander kommunizieren. Diese Entdeckung hat wichtige Implikationen für die Bemühungen zur Eindämmung der Verbreitung von schädlichen Bakterien im Körper.
Wie Prof. Sigal Ben-Yehuda (Bild) vom Institute for Medical Research Israel Canada (IMRIC), die Leiterin der Forschungsgruppe, erklärt, kommunizieren Bakterien in der Natur über die Ausscheidung und Entgegennahme von extrazellulären Signalmolekülen. Diese Kommunikation ermöglicht den Bakterien, komplexe Aufgaben wie den Umgang mit der Antibiotika-Produktion oder die Ausscheidung von Virulenzfaktoren auszuführen.
Ben Yehudas Gruppe hat eine bislang noch nicht charakterisierte Art von Bakterienkommunikation identifiziert, die durch Nanoröhrchen vermittelt wird, die benachbarte Zellen miteinander verbinden. Diese Röhrchen verbinden Bakterien gleicher und unterschiedlicher Art. Durch sie können die Bakterien kleine Moleküle, Proteine und selbst kleine Genelemente (sog. Plasmide) austauschen.
Ein besseres Verständnis der Bildung neuer Nanoröhrchen in der Natur könnte zur Entwicklung neuer Strategien bei der Bekämpfung von pathogenen Bakterien führen, so Ben-Yehuda.
BGU-Forscher entwickeln neue Calcium-Ergänzung
Wissenschaftler der Ben-Gurion-Universität in Be’er Sheva (BGU) haben eine neuartige Technologie entwickelt, die eine ansonsten instabile Form von Calciumcarbonat stabilisieren kann. Bedient haben sie sich dafür bei Schalentieren.
Laut einer aktuellen Studie, die im Journal of Bone and Mineral Research veröffentlicht wurde, besteht der so gewonnene Mineralstoff ACC (Amorphes Calciumcarbonat) aus instabilen, Nano-grossen Partikeln. Mehrere Arten von Schalentieren, insbesondere Flusskrebse, sind in der Lage, den Stoff so zu stabilisieren, dass sie grosse Mengen an Calcium effizient speichern und schnell wiederverwenden können.
Inspiriert von dem natürlichen Prozess bei den Schalentieren haben die israelischen Forscher den synthetischen ACC-Bestandteil gegenüber anderen gängigen Calciumergänzungen getestet und sind dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Absorbierungs- und Speicherungsraten im Blut um 40% und in den Knochen um 30% höher lagen als bei anderen Calciumquellen. Dies wirkt sich positiv auf die Dosierung, die Nebenwirkungen und die Verträglichkeit des Nahrungsergänzungsmittels aus.
Dr. Amir Berman vom Ilse Katz Institute für Nanoscale Science and Technology an der BGU, der mit an der Forschung beteiligt war, teilt mit: „Da die meisten Erwachsenen ihren täglichen Calciumbedarf heute mit Ergänzungen decken, wird diese neue Form sich als substantiell zuträglicher erweisen.“…