Israel hat bestätigt, dass in einem israelischen Gefängnis ein Häftling unter falscher Identität festgehalten wurde, der sowohl über die israelische als auch über eine ausländische Staatsbürgerschaft verfügt hat und der sich vor etwa zwei Jahren in seiner Zelle das Leben genommen hat. Nun diskutiert das Land darüber, warum diese Affäre so lange geheim gehalten wurde, und ob Zensur in solchen Ausnahmefällen noch zeitgemäss ist. Wir dokumentieren zwei Meinungen auf unserer Website…
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Der mysteriöse Mossad – Jerusalems Teil-Eingeständnis
In den letzten Tagen sind die israelischen Medien mit einer mysteriösen Spionageaffäre beschäftigt. Laut ausländischen Angaben hat sich ein Mossad-Agent mit australischer Staatsangehörigkeit im Jahr 2010 im israelischen Hochsicherheitsgefängnis das Leben genommen. Nach einem Bericht des australischen Senders ABC handelte es sich um den australischen Juden Ben Zygier, der vor mehr als zehn Jahren nach Israel ausgewandert war. Der studierte Rechtsanwalt habe seinen Namen zu Ben Alon geändert und arbeitete für Israels Geheimdienst. Die meisten Einzelheiten der Affäre sind jedoch weiter unklar. Der unter höchster Geheimhaltung inhaftierte Mann war…
Mossad-Agent stirbt bei Fahrradunfall
Der Mossad-Agent Giora Zahor ist am Montag bei einem Verkehrsunfall in Zentralisrael ums Leben gekommen. Er hatte die Operation geleitet, die den israelischen Atomspion Mordechai Vanunu vor Gericht brachte.
Einem Bericht der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ zufolge war Zahor mit einem Mountainbike entgegen der Fahrtrichtung unterwegs, als er von einem Lastwagen erfasst wurde. Der 70-Jährige erlitt tödliche Verletzungen….
„Bajonett“ gegen Atomwissenschaftler
Einem Enthüllungsbuch zufolge sollen israelische Mossad-Agenten für gezielte Tötungen im Iran verantwortlich sein. Auch Atomwissenschaftler seien unter den Opfern. In Israel sorgt das neue Enthüllungsbuch der Journalisten Dan Raviv und Yossi Melman für Aufregung. Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad sollen ihren Recherchen zufolge für Morde an iranischen Atomwissenschaftlern verantwortlich sein. Der Mossad setze im Iran eine verdeckte Einheit namens Kidon (Hebräisch für Bajonett) ein, schreiben Raviv und Melman in „Spies Against Armageddon: Inside Israel’s Secret Wars“. Raviv ist CBS-News-Korrespondent, Melman ein bekannter israelischer Reporter.
Die Killer seien israelische Agenten, die aus arabischen Ländern oder dem Iran stammten. Es handele sich nicht um vor Ort angeheuerte iranische Kollaborateure, schreiben die Autoren. Die speziell ausgebildeten Agenten bewegten sich mit gefälschten Dokumenten frei im Land des Erzfeinds.
Es sei das Markenzeichen der Agenten, mit „sorgfältigen Erschiessungen“ und Haftbomben schnell zuschlagen zu können, sagten die Autoren am Wochenende. Solche Aufträge würden nicht an externe Killer „ausgelagert“, sondern vom Mossad selbst umgesetzt und müssten vom Regierungschef genehmigt werden, sagte Raviv…