Die israelische Luftwaffe hat in der Nacht zum Mittwoch Ziele im Gazastreifen angegriffen. Es war der erste Luftangriff seit Inkrafttreten des Waffenstillstandes, der im vergangenen November unter ägyptischer Vermittlung zustande gekommen war. Anlass für den Luftschlag war, dass Terroristen aus dem Gazastreifen erneut Raketen oder Granaten auf die südisraelische Eshkol-Region abgefeuert hatten. Sowohl bei dem Raketenangriff als auch beim Gegenschlag der Luftwaffe gab es nach ersten Meldungen keine Verletzten. Die Palästinenser evakuierten vorsorglich ihre Militäreinrichtungen im Gazastreifen…
Raketenangriffe
Nach Raketenbeschuss schränkt Israel Gaza-Fischereizone ein
In einer Reaktion auf neuerlichen Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen hat Israel die Fischereizone für Fischer aus der Enklave am Mittelmeer von sechs auf drei Seemeilen eingeschränkt. Eine entsprechende Anordnung hätten die Streitkräfte von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und dem neuen Verteidigungsminister Mosche Jaalon erhalten, teilte die Armee mit. Auch der einzige Grenzübergang für Waren zwischen Israel und dem Gazastreifen, Kerem Schalom, bleibe bis auf weiteres geschlossen. Palästinensische Terrorgruppen aus dem Gazastreifen hatten den Besuch von US-Präsident Barack Obama in Israel mit dem Abschuss von vier Raketen gegen Zivilisten in der südlichen Negev-Region begleitet…
Bürgermeister von Sderot tritt in den Hungerstreik
Der Bürgermeister von Sderot, David Buskila (56, Foto), ist in einen Hungerstreik getreten. Er campiert vor dem Amtssitz von Ministerpräsident Netanjahu in Jerusalem. Mit seiner Aktion protestiere er gegen die fehlende finanzielle Unterstützung seiner Kleinstadt, erklärte er gegenüber israelischen Medien. Sderot, unmittelbar am Gazastreifen gelegen, gehört zu den am heftigsten von den Raketenangriffen der Hamas betroffenen Kommunen. „Wir waren heute die einzige Stadt in der Nähe des Gazastreifens, die über 80 Prozent Schulbesuch hatte. Dies zeigt, wie belastbar die Stadt ist, für die ich kämpfe“, unterstrich Buskila. Mit seinem Hungerstreik wolle er auf die verzweifelte Finanzsituation von Sderot aufmerksam machen, die von der Regierung nur zehn Prozent der versprochenen Zuschüsse tatsächlich erhalten habe. Er hoffe, dass die üblicherweise taube Regierung nun zur Besinnung komme, bevor er selbst seine Grenzen erreiche, unterstrich der Bürgermeister.
Sdreot hat zahlreiche öffentliche Schutzräume errichtet und Schulen sowie Kindergärten und Sporthallen bestmöglich gegen Raketenangriffe geschützt. Dennoch kommt die Wirtschaft in Sdreot infolge des anhaltenden Terrors nicht in Schwung. In der 20.000-Einwohner-Gemeinde am nördlichen Gazastreifen sind immer wieder Tote, Verletzte und schwere Schäden nach Raketenangriffen zu beklagen.