Gesellschaft

Lasst uns unseren Shabbat

Das Urteil des Obersten Gerichts schafft die Möglichkeit, den Shabbat in Tel Aviv nicht länger zu Profitzwecken zu missbrauchen. „Geht doch nach Tel Aviv“, so begegnen die Verfechter religiöser Zwänge fast allen Angelegenheiten in Israel, die das Verhältnis von Staat und Religion betreffen. Sie schickten uns nach Tel Aviv, als wir gegen die Schliessung der Strassen in Jerusalem protestierten, als wir die erzwungene Trennung zwischen Frauen und Männern in den Busen in Ashdod zu verhindern versuchten, und als wir der religiösen Radikalisierung in Beit Shemesch entgegen traten…

„Hört auf, unsere Kinder mit dem Holocaust zu schocken“

Mehr als 1200 Pädagogen haben eine Konferenz in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besucht. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Lehrer den Jugendlichen von heute die Erinnerung und das Erbe des Holocausts weitergeben sollen. Erziehungsminister Shay Piron (Foto) kritisierte die derzeitigen Unterrichtsmethoden. Seiner Ansicht nach liegt der Fokus zu sehr auf Opferrollen, Hass und Schreckenserlebnissen. Mitleid und Hoffnung kämen zu kurz. „Wir investieren zu viel Zeit, um unsere Schüler zu schockieren, weil wir glauben, wenn wir sie nicht genügend schockieren, dann würden wir unseren Job nicht richtig machen“, so Piron…

Tierschützer schockieren Israelis

Um auf die Situation von Nutztieren hinzuweisen setzen sich radikale Tieraktivisten auf öffentlichen Plätzen in Israel schmerzhaft Brandzeichen. Ein nur mit einer Unterhose bekleideter windet und wehrt sich, als er aus einem kleinen Stacheldrahtverhau von drei schwarz gekleideten und maskierten Gestalten herausgezerrt und zu Boden gedrückt wird. Mitten auf dem belebten Rabin-Platz in Tel Aviv nimmt das gruselige Schauspiel seinen weiteren Lauf…

Ausbildungskurs zur Rettungssanitäterin in Jerusalem

Im Rahmen einer neuen Initiative erlernen ultraorthodoxe Frauen in Jerusalem die Erstversorgung von gebärenden Frauen, die sich in Gegenwart männlicher Rettungssanitäter aus Gründen der Sittsamkeit unwohl fühlen.

An dem bislang einzigartigen Kurs nehmen 50 Frauen teil, die kostenlos lernen, gebärende Frauen auf dem Weg ins Krankenhaus zu begleiten. Durch den Anstieg freiwilliger Rettungsorganisationen in den vergangenen Jahren, werden zunehmend männliche Rettungssanitäter zu den Frauen in Wehen gerufen. In der ultraorthodoxen Gemeinschaft, die streng auf die Trennung der Geschlechter achtet, hat dies zu Problemen geführt, da die Freiwilligen die Frauen meist persönlich kannten, die sie betreuten…

Droht in Israel ein Bürgerkrieg?

Die Spannungen zwischen dem Staat Israel und der orthodoxen jüdischen Gemeinschaft hinsichtlich eines neuen Gesetzesentwurfs erreichen einen Höhepunkt und ein Bürgerkrieg droht das Land zu zerstören. Darauf reagieren die Juden in Europa: eine grossangelegte Demonstration, an der über 1.000 rabbinische Führungspersonen und Delegierte aus zahlreichen europäischen Ländern teilnehmen werden, soll der unterdrückten orthodoxen Minderheit in Israel Unterstützung zusichern…

Bald muslimische Gebetsräume in den sechs grössten Krankenhäusern

Die sechs grössten Krankenhäuser in Israel werden innerhalb der nächsten 18 Monate muslimische Gebetsräume eröffnen. Darüber informierte das Gesundheitsministerium am Mittwoch den Obersten Gerichtshof in Reaktion auf eine Klage. Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Ronni Gamzu, versicherte dem Gericht am Mittwoch, dass die Krankäuser Ichilov (Tel Aviv), Sheba (Tel Hashomer), Beilinson (Petach Tikva), Hadassah-Ein Karem (Jerusalem), Rambam (Haifa) und Soroka (Be’er Sheva) innerhalb der nächsten anderthalb Jahre mit muslimischen Gebetsräumen ausgestattet werden. Die Krankenhäuser Rambam und Soroka verfügen bereits über solche Räume. Das Ministerium erwägt ausserdem auch die Einrichtung muslimischer Gebetsräume in kleineren Krankenhäusern…

Hareidi Clash mit Police wird zum Hochzeitstanz

Video: Hareidi Männer zeigen ihren Sinn für Humor mit Hochzeitstanz der auf Gewalt-Protest gestylt wurde. Eine Gruppe von hareidi-religiös jüdischen Männern zeigten kürzlich ihren Sinn für Humor, indem sie eine gewalttätige Verhaftunge in einen amüsanten Hochzeitstanz wandeln. Vorausgegangen waren die Zusammenstösse der Hareidi Männer mit der Polizei während der jüngsten Proteste gegen die Regierung, welche beschlossen hat, die Hareidi Torah Studenten in der Armee einzuberufen…

Bauern aus Gaza auf israelischer Agrarkonferenz

Die israelische Armee hat letzte Woche 50 palästinensische Bauern aus Gaza zu einer Agrarkonferenz in Tel Aviv eingeladen und sogar den Transport organisiert. Mit dieser Geste möchte man zur Verbesserung der Landwirtschaft im Gazastreifen beitragen und eine professionelle Zusammenarbeit zwischen Bauern aus Israel und den Palästinensern unterstützen. Den Bauern aus Gaza wurde die Gelegenheit gegeben, ihre Produkte einem breiten internationalen Publikum zu präsentieren. Israel ist weltweit führend im agrar-technologischen Bereich, daher sind Konferenzen dieser Art im Land immer gut besucht…

Begin-Praver-Plan verabschiedet

In erster Lesung wurde am Montag in der Knesset der sogenannte Begin-Praver-Plan verabschiedet, der eine Formalisierung des Status‘ der Beduinendörfer im Negev anstrebt. Der Gesetzesvorschlag wurde mit 43 zu 40 Stimmen angenommen. Der Abstimmung ging eine stürmische Debatte voraus, in der sich vor allem die arabischen Abgeordneten, aber auch rechte Fraktionen vehement gegen das Gesetz aussprachen. Der frühere Minister Begin hatte seine Empfehlungen formuliert, nachdem er sich ausführlich mit Vertretern der Beduinen, sowie auch Organisationen und 1.000 Einzelpersonen beraten hatte. Die Beduinen im Negev sind israelische Staatsbürger. Der Staat hatte sich immer wieder bemüht, die Problematik der nicht anerkannten Dörfer zu lösen und war daran gescheitert…