Die palästinensische Autonomiebehörde, internationale Medien und sogar gewählte arabisch-israelische Politiker versuchen, das Leben von Arabern in Israel als unterdrückt und miserabel darzustellen. Immer wieder jedoch werden diese Theorien von der Wirklichkeit widerlegt.
Am deutlichsten sprechen die Stimmen der israelischen Araber selbst, wenn sie denn einmal nach ihrer Meinung gefragt werden. In einer jährlichen Umfrage der Universität von Haifa, die diese Woche veröffentlicht wurde, wurde wieder deutlich, dass die grosse Mehrheit (68.3%) der Araber lieber in Israel, als in einem anderen Land der Welt leben möchten. 71% der Araber antworteten lediglich, dass Israel ein guter Ort zum Leben sei und 60 Prozent nannten es ihre Heimat.
In scheinbarem Widerspruch dazu antworteten 80% der Befragten, dass die Juden Schuld an der „Nakba“ seien, der „Katastrophe“ (Gründung des Staates Israel), die ihnen offensichtlich ganz gut gefällt. 60% akzeptierten sogar, dass Israel ein jüdischer Staat sei und fast ebenso viele haben kein Problem damit, dass die öffentlichen Einrichtungen des Staates jüdisch geprägt sind.
Es gibt aber auch Grund zur Sorge. 19% der arabischen Befragten sprechen Israel das Existenzrecht ab, 11% mehr als 2003. Obwohl 57 % der Araber sagten, sie würden ein Referendum unterstützen, das Israel als jüdischen Staat definiert, lag die Zahl im Jahre 2006 bei 70%.
In letzter Zeit wurden die Bemühungen, die junge Generation der Araber zu radikalisieren, verstärkt. Viele haben es nicht zugelassen, sich radikalisieren zu lassen, aber eine wachsende Minderheit begeistert sich für den palästinensischen Nationalismus. Nicht wenige jüdische Politiker meinen, dass die Regierung teilweise Schuld hat und grössere Anstrengungen gemacht werden müssen, junge Araber ins israelische Leben zu integrieren.
Gesellschaft
Mit Hunde-DNS gegen Häufchen-Sünder
Die Stadt Jerusalem plant eine DNS-Datenbank der Hunde in der Stadt, um des wachsenden Problems der Hundehaufen Herr zu werden, die Fussgänger daran hindern, trockenen Fusses ans Ziel zu gelangen.
Zukünftig sollen Speichelproben von allen 11.000 in der Stadt registrierten Hunden gesammelt und in einer zentralen Datenbank hinterlegt werden. Wenn Angestellte des Ordnungsamtes dann einen nicht beseitigten Hundehaufen finden, sollen sie diesen mittels Kamera dokumentieren und eine Probe nehmen, die mit der Datenbank abgeglichen wird. Im Falle eines „Matches“ erhält der Hundehalter einen Strafzettel über 750 Shekel (ca. 150 Euro).
Die Prognose für eine annähernd vollständige Erfassung der Hunde sei gut, so Dr. Zohar Dvorkin, der Chefveterinär der Stadt Jerusalem. „Wir haben eine Impfrate von 70-80%, so dass ein Grossteil der Hunde für eine Speichelprobe zur Verfügung stünde.“ …
„Gay Pride Week“ in Tel Aviv
Diese Woche ist in Tel Aviv „Gay Pride Week“, und die verschiedenen Events haben bereits Tausende Israelis und Touristen in die Stadt gelockt.
Die Festwoche, die schon am vergangenen Donnerstag eröffnet wurde, hält die Community mit Partys, Diskussionsveranstaltungen und Konzerten Tag und Nacht beschäftigt. Am Freitagabend hatte eine religiöse homosexuelle Organisation sogar zum Kabbalat Shabbat eingeladen.
Heute Mittag um 13.00 Uhr israelischer Zeit setzte sich dann im Meir-Park der „Tel Aviv Pride March“ in Bewegung, der alljährlich den Höhepunkt der Woche bildet. Die Parade findet in diesem Jahr bereits zum 14. Mal statt.
Muhammad Ali feierte Bar Mizwa mit seinem Enkel
Der berühmte Schwergewichtboxer Muhammad Ali nahm Ende April an der Bar Mizwa seines Enkels in Philadelphia/USA teil. Thomas Hauser, der persönliche Biograph des Boxers, schrieb auf einer Box-Webseite, dass der ehemalige Weltmeister am 28. April 2012 zur Synagoge „Rodef Schalom“ in Philadelphia kam, um bei dem Aufruf zur Thora seines 13-jährigen Enkels, Jacob Wertheimer, dabei zu sein. Er ist der Sohn seiner fünften Tochter Chalia und deren jüdischen Ehemann Spencer Wertheimer. Khalia Ali erzählte Hauser, ihr Vater habe sich in der Synagoge und bei der Bar Mizwa-Zeremonie sehr „angenommen“ gefühlt. „Mein Vater hat diesen Werdegang unterstützt und aus nächster Nähe verfolgt, selbst bei der Thoralesung stand er daneben. Es war meinem Sohn sehr wichtig, dass sein Grossvater mit von der Partie war“, so die 38-jährige Chalia Ali-Wertheimer. Muhammad Ali hat seine Kinder zur Toleranz erzogen und Khalia gab diese Lektionen auch an ihren eigenen Sohn weiter. „Ich wurde als Muslimin geboren und wuchs so auf, aber ich bin heute mehr geistlich als religiös ausgerichtet. Mein Ehemann ist Jude und niemand hat auf Jacob Druck bezüglich der Wahl einer bestimmten Religion ausgeübt. Er wählte selbst das Judentum, denn er fühlt sich im Blut dem Judentum nahe und mit der jüdischen Kultur verbunden.“ Obwohl Muhammad Ali Mitte der 60er Jahre zum Islam übertrat und eine harte Stellung gegenüber dem „weissen Mann“ einnahm, als er im Rahmen der „Nation of Islam“ neben Malcolm X wirkte, wurde er mit den Jahren zu einer Person, die für Toleranz zwischen Menschen und Religionen einsteht.
Die israelische Nachfolgerin von Krake Paul: die Giraffe Dova’le
Was ist von der Fussball-WM in Südafrika in Erinnerung geblieben, fragt das Internetportal ynet und gibt zur Antwort, es seien weder die Spiele noch die Vuvuzelas sondern Krake Paul, der den Ausgang aller Spiele mit deutscher Beteiligung sowie den des Endspiels korrekt „voraussagte“.
Nun ist Paul noch im Jahr der WM verstorben, und seitdem wurden die verschiedensten Nachfolger präsentiert.
Ynet jedoch hat sich in Israel auf die Suche gemacht und eine ganz heisse Anwärterin auf den Titel des EM-Orakels 2012 gefunden: Dova´le ist schon 17 Jahre alt und ganze fünf Meter gross. Die Giraffe lebt im Safari-Park in Ramat Gan und interessiert sich den Worten ihres Pflegers zufolge schon immer sehr für Fussball.
Das Team von ynet hat die Giraffe zu den Ergebnissen verschiedener Spiele der anstehenden EM befragt und alles aufgezeichnet – nun bleibt nur noch abzuwarten, ob Dova´le bei der Wahl der Futtertöpfe richtig lag…
Armeedienst hilft Orthodoxen auf dem Arbeitsmarkt
Die „Kommission für eine gerechtere Verteilung der Belastungen unter den Bürgern“ setzt ihre Arbeit fort.
Bei der Sitzung am Dienstag stellte ein Vertreter der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) Zahlen zur Arbeitssituation ultraorthodoxer ehemaliger Wehrdienstleistender vor.
Demnach nehmen 91% der ehemaligen Soldaten in der Einheit Shahar und 87% des Bataillons Netzah Yehuda nach dem Armeedienst eine Berufstätigkeit auf. Beide Einheiten wurden eigens für Ultraorthodoxe gegründet.
Aufgabe der „Kommission für eine gerechtere Verteilung der Belastungen unter den Bürgern“ ist die Ausarbeitung einer Alternative zum sogenannten „Tal-Gesetz“, das es bisher ultraorthodoxen Juden ermöglicht hat, dem Militärdienst fernzubleiben…
Aussenministerium verurteilt Gewalt gegen afrikanische Migranten
In einer Stellungnahme hat das Aussenministerium den Anschlag auf eine Wohnung afrikanischer Migranten in Jerusalem verurteilt. In der Stellungnahme heisst es:
„Das Aussenministerium verurteilt aufs Schärfste den Brandanschlag auf eine Wohnung afrikanischer Migranten, der in der Nacht zum Montag in Jerusalem verübt wurde. Es gibt keinerlei Rechtfertigung für ein solches Verbrechen, das Menschenleben gefährdet.
Die Thematik der illegalen Einwanderung nach Israel aus afrikanischen Staaten ist komplex, und das Aussenministerium arbeitet gemeinsam mit anderen Ministerien und in Abstimmung mit internationalen Kräften an einer Lösung.
Niemand hat das Recht, das Gesetz zu übertreten, gegen andere Gewalt auszuüben und Menschenleben zu gefährden, aus welchem Grund auch immer. Sowohl das Gesetz als auch ethische Massstäbe untersagen es, anderen Menschen Leid zuzufügen, besonders Gästen und Fremden. Die jüdische Geschichte verpflichtet uns dazu, bei diesem Thema besonders vorsichtig zu sein.“
Tausende Israelis bei neuen Sozialprotesten
Mehrere tausend Israelis haben wieder für soziale Gerechtigkeit demonstriert. Sie wollten damit nach eigenen Angaben an die grosse Protestwelle vom Sommer vergangenen Jahres anknüpfen. Die grösste Kundgebung fand laut Polizei in Tel Aviv statt.
Dort marschierten nach Medienberichten etwa 5000 Menschen durch die Innenstadt und riefen: «Die Menschen fordern soziale Gerechtigkeit» und «Wir, die Mehrheit, gehen auf die Strasse» sowie «Verlasst die Balkone, der Staat bricht zusammen».
Die Band «Izabo», die Israel beim Eurovision Song Contest in Baku vertreten hatte, spielte für die Teilnehmer. Ähnliche Umzüge – jedoch mit weniger Teilnehmern – wurden auch aus Jerusalem und Haifa gemeldet.
Im vergangenen Sommer waren wochenlang jeden Samstagabend Zehntausende Menschen in zahlreichen Städten des Landes auf die Strassen gegangen. Zentrum der Proteste war ein Zeltlager im Zentrum von Tel Aviv. Am 4. September vergangenen Jahres demonstrierten landesweit sogar 450’000 Menschen.
Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ergriff unter dem Druck der Proteste einige soziale Massnahmen, die aber vielen Menschen nicht ausreichten.
Zahl der Raucher in Israel gesunken
Immer weniger Israelis rauchen immer mehr Zigaretten. Das geht aus einer Studie des Gesundheitsministeriums hervor, die anlässlich des heutigen Weltnichtrauchertages veröffentlicht wurde. Demnach waren im vergangenen Jahr 20,6 Prozent der über 21-Jährigen im Land Raucher. Das waren 2,7 Prozent weniger als 2010.
Die Zahl der Raucher befinde sich damit auf einem Rekordtief, heisst es in der Tageszeitung „Ha´aretz“. Insgesamt sei der Zigarettenkonsum jedoch um 0,1 Prozent gegenüber 2010 gestiegen.
Der Bericht des Gesundheitsministeriums basiert auf einer Umfrage unter 3.964 Israelis. Laut dieser rauchen 27,1 Prozent der erwachsenen israelischen Männer und 14,4 Prozent der Frauen. Jüdische Israelis rauchen mit 19,7 Prozent weniger als arabische (25,2 Prozent). Insgesamt sei der Anteil bei beiden Bevölkerungsgruppen jedoch zurückgegangen.
Verglichen mit anderen Ländern der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) liegen Israels Männer hier im mittleren Bereich. Angeführt wird die Liste über die Raucher von Südkorea. Dort gaben 44,3 Prozent der Männer an, dass sie rauchen. Die niedrigste Quote gab es in Schweden mit 13,5 Prozent.
Die israelischen Frauen schnitten im OECD-Vergleich gut ab und rangieren auf den hinteren Plätzen. Den ersten Platz der Statistik belegte Chile, dort rauchen 26 Prozent der Frauen. Am wenigsten rauchen die Frauen in Südkorea (7 Prozent)…
Mehr Sicherheitskameras in Tel Aviv
Infolge der steigenden Zahl krimineller Vorfälle, einschließlich Gewaltakte, plant der Stadtrat von Tel Aviv ein Netzwerk von Sicherheitskameras zu installieren. In den letzten Tagen gab der Stadtrat eine Ausschreibung an Kommunikationsfirmen aus, um Preisvorschläge für den Kauf und die Installierung solcher Kameras in der ganzen Stadt zu erhalten. Insbesondere sollen öffentliche Bereiche wie Parks und Fußgängerzonen kameraüberwacht sein. Heutzutage existieren in diesen Gebieten zwischen 60-70 Kameras, zu denen in den kommenden Jahren hunderte weitere dazugefügt werden sollen, um das Sicherheitsgefühl der Einwohner zu stärken. In etwa einem Monat soll entschieden werden, welche Firma den Auftrag erhält. Ein Teil der Ausgaben dieses Kameraprojekts soll durch die „Sicherheitssteuer“, die den Bürgern der Stadt auferlegt werden wird, getragen werden. Diesbezüglich wurde eine Bitte an Innenminister Eli Jischai gestellt, der als alleinige Instanz eine solche Steuer genehmigen könnte. Diese soll aus 1 bis 1,50 Schekel pro Quadratmeter per Wohnung pro Jahr berechnet werden, so dass die Kosten für den „kleinen Bürger“ nicht zu hoch werden. Hat jemand also eine Wohnung mit 100 qm Fläche würde er pro Jahr zwischen 20-31 Euro (100-150 Schekel) für die zusätzliche Sicherheit durch Kameras zahlen. Zusätzlich könnten mit diesen Geldern 30 Patrouillenfahrzeuge der Polizei sowie 150 Aufsichtspersonen und hunderte Kameras finanziert werden. Geschäfte und Einkaufszentren werden andere Summen zu zahlen haben…