Haifa schmückt sich zum diesjährigen Weihnachtsfest mit einem ganz besonderen Baum: Er besteht aus 5480 recycelten Plastikwasserflaschen, die von energiesparenden Leuchtdioden (LED) illuminiert wird. Auch die Höhe ist mit knapp zwölf Metern durchaus aussergewöhnlich.
Kreiert haben den Baum die junge israelische Designerin Hadas Itzcovich und ihr Vater, der Künstler Ernest Itzcovich. Sie wollen damit das Bewusstsein für Umweltschutzfragen stärken. Das Umland von Israels drittgrösster Stadt ist vor kurzem von einem verheerenden Waldbrand heimgesucht worden.
Die Stadtverwaltung Haifas ist für die Realisierung des Projekts verantwortlich und hat die Tausenden von Flaschen aus den Recycling-Behältern der Stadt zusammengesammelt. Sie dankt den Bürgern dafür, so hingebungsvoll Plastikflaschen aufbewahrt und zur Wiederverwertung in die Container gebracht haben, anstatt sie einfach in den Hausmüll zu werfen.
Israel erwartet dieses Jahr 90 000 Weihnachtsurlauber…
Gesellschaft
Weihnachts- und Sylvesterfeiern sind heidnischer Götzendienst
Jüdische Firmen in Israel, die einen Weihnachtsbaum aufstellen, verlieren das Anrecht auf ein Koscherzertifikat. Dies teilte ein Vertreter des israelischen Oberrabbinates am Dienstag mit. Streit gibt es zudem über die Frage, ob Juden Sylvester feiern dürfen.
Hotels in Jerusalem, die sich in der Vergangenheit nicht an die Anweisung hielten, wurden nun gewarnt, dass ihr Zertifikat ungültig werden könnte. Jüdische Unternehmen sollten in keiner Weise Bezug nehmen auf die „Feiertage der Gojim (Nichtjuden) am Ende des bürgerlichen Jahres“, hiess es aus dem Oberrabbinat.
Rabbi Elijahu Schlesinger, der für den Jerusalemer Stadtteil Gilo zuständig ist, erklärte gegenüber dem Internetportal „Walla“: „Ein Hotel, das ein Koscherzertifikat erhält, muss ein jüdisches Hotel sein. Es kann nicht angehen, dass an einem Ort, der ein Koscherzertifikat hat, ein christlicher Tannenbaum steht. Wir sind stolz darauf, hier im Staat Israel zu leben – einem jüdischen Staat.“ Allerdings könne das Rabbinat wohl nicht verhindern, dass sich Juden dem in der gesamten Welt üblichen Brauch anschlössen und Weihnachten feierten…
Zulu-König lässt seine komplette Leibwache beschneiden
Der König der Zulus in Südafrika, Goodwill Zwelithini (62), will seine Leibwache beschneiden lassen und hat deshalb um israelische Hilfe gebeten. Betroffen sind über 10.000 Männer. Israel soll im ganzen Land 80 Beschneidungskliniken einrichten. In den vergangenen Monaten waren israelische Ärzte, Krankenschwestern und Gesundheitsexperten bereits mehrfach in Südafrika, um bei Beschneidungen zu helfen und einheimisches Klinikpersonal zu unterrichten. Der Zulu-König hatte gehört, dass Beschneidungen das Risiko senken, sich mit dem HIV-Virus zu infizieren und an Aids zu erkranken. Deshalb machte er nun die Beschneidung zur Voraussetzung für junge Männer, die in seine Leibgarde aufgenommen werden wollen. Die Zulu sind mit über zehn Millionen Menschen die grösste ethnische Volksgruppe in Südafrika.
Über 50.000 Abtreibungen in Israel
Das Oberrabinat Israels hat am Montag Besorgnis ausgedrückt ob der steigenden Zahl der Abtreibungen im Land. Jedes Jahr werden 50.000 Abtreibungen in Israel vorgenommen, nur 20.000 davon legal. Die meisten sind dem Oberrabbinat zufolge nicht nötig und stellen eine Gefahr für das Leben der Mutter dar, weshalb sie dem jüdischen Gesetz zufolge illegal sind.
Bikur Holim fast vor dem Aus
Vor dem legendären Bikur Holim Hospital in der Innenstadt Jerusalems haben Ärzte eine Demonstration veranstaltet, um auf die drohende Schliessung aufmerksam zu machen, die durch Finanzspritzen abgewendet werden könnte. Das Krankenhaus in der Prophetenstrasse befindet sich nach Angaben der Organisation derzeit in einem Finanzsanierungsprogramm. Ohne Hilfe der Regierung von umgerechnet ca. 6 Mio. Euro wird das Haus allerdings seine Türen nächsten Monat schließen müssen. Das geschichtsträchtige Krankenhaus wurde 1826 in der Altstadt Jerusalems gegründet und zog 1854 in die Nähe der Jaffa Strasse um. Im 200-Betten Hospital gibt es 650 Angestellte, darunter 120 Ärzte und 225 Krankenschwestern. Jedes Jahr werden rund 6000 Babys geboren und 5000 Operationen durchgeführt.
Hebräische Domain-Namen werden freigegeben
Ab kommendem Sonntag sind Internetadressen in hebräischen Buchstaben für die Öffentlichkeit verfügbar. Die Registrierung kann ab 14 Uhr bei der Israel Internet Association vorgenommen werden.
Damit kommt die gegenwärtige Phase zum Abschluss, in der eingetragenen Organisationen und Unternehmen das Vorgriffrecht auf Domain-Namen vorbehalten ist.
Das nationale Suffix „il“ wird vorerst weiter in lateinischen Buchstaben verbleiben.
Doron Shikmoni, der Vizepräsident der Israel Internet Association, teilt mit: „Die hebräischen Domain-Namen werden jener Öffentlichkeit den Internetzugang erleichtern, die bislang womöglich wegen des nötigen Gebrauchs des lateinischen Alphabets davor zurückgeschreckt ist, online zu gehen.“
Zufahrt zum Georgkloster im Wadi Kelt wieder frei
Die israelische Zivilverwaltung im Westjordanland hat gemeinsam mit dem Tourismusministerium und dem Verkehrsministerium dafür gesorgt, dass das St-Georgs-Kloster im Wadi Kelt in der Wüste von Judäa wieder mit dem Auto zu erreichen ist.
Die Strasse, die an das griechisch-orthodoxe Kloster heranführt, war vor drei Jahren als Folge eines Erdbebens mit anschliessender Überflutung vollständig zerstört worden. Seit zwei Wochen ist sie nun wieder befahrbar – zur Zufriedenheit aller Beteiligten.
Erzbischof Aristarchos, eines der Oberhäupter der griechisch-orthodoxen Gemeinde in Israel, zeigte sich höchst erfreut: „Wir sind dankbar und möchten den israelischen Behörden dafür danken, dass sie die Bedeutung dieses Ortes verstanden haben. Ich segne Ihr Kommen. Möge jeder, der an diesen Ort kommt, von seinem Frieden und der Ruhe inspiriert werden. Mögen wir hier in Harmonie und in Freundschaft leben können.“
Oberst Raed Mansour, der stellvertretende Leiter der Zivilverwaltung, betonte bei der Eröffnung: „Weder beginnen noch enden unsere Pläne hier. Die Zivilverwaltung hat in den letzten Jahren in der ganzen Region Judäa und Samaria Tourismusprojekte entwickelt und gefördert. Mehr als 1.2 Millionen Touristen haben diese Orte besucht. Angesichts all dessen bin ich stolz, heute diese Strasse einzuweihen.“…
Verheerende Brandkatastrophe in Nordisrael
Im Karmel-Gebirge bei Haifa ist am Donnerstag ein Flächenwaldbrand katastrophalen Ausmasses ausgebrochen. Aufgrund der Dürreperiode der letzten Wochen und des Seewinds vom Mittelmeer breitet sich die Feuerbrunst in rasendem Tempo aus und bedroht weite Teile des Grossraums Haifa. Bislang kamen nach aktuellen Angaben 41 Menschen ums Leben; mehr als 15 000 mussten evakuiert werden.
Bei dem Grossteil der Todesopfer handelt es sich um Gefängniswärter, die auf dem Weg zur Evakuierung einer Haftanstalt waren, als ihr Bus von einem herabfallenden Baum gestoppt und von den Flammen erfasst wurde.
Der Kibbutz Beit Oren im Karmel-Gebirge ist vollständig zerstört. Zahlreiche Ortschaften mussten evakuiert werden, darunter das drusische Dorf Isfiyeh. Auch Randbezirke Haifas sind von der Feuersbrunst bedroht.
Schon jetzt steht fest, dass es Jahrzehnte dauern wird, bis der Carmel-Nationalpark sich von den Brandschäden erholen wird.
Am Freitagvormittag war das Feuer noch nicht unter Kontrolle.
Netanyahu dankt für internationale Hilfe
Israels Ministerpräsident Binyamin Netanyahu hat heute in der Sondersitzung des israelischen Sicherheitskabinetts den zahlreichen Staaten seinen Dank übermittelt, die unverzüglich Löschflugzeuge zur Bekämpfung des Waldbrands bei Haifa nach Israel geschickt haben.
„Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind vier Flugzeuge aus Griechenland eingetroffen. Ich möchte meinem Freund und Kollegen, dem griechischen Ministerpräsident Giorgos Papandreou danken, der sofort reagiert hat; die Mobilisierung hier mit der gesamten Crew und ihrer logistischen Unterstützung ist aussergewöhnlich.
Ich möchte auch dem zypriotischen Präsidenten Demetris Christofias für die Bereitstellung eines Flugzeugs und eines Hubschraubers danken. Die Reaktion kam unverzüglich, die Luftfahrzeuge sind hier.
Ich möchte auch Grossbritanniens Premierminister David Cameron danken. Zwei britische Hubschrauber aus Zypern sind hier. All diese Truppen helfen uns.
Ich möchte dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan danken, der zwei Flugzeuge angeboten und geschickt hat, die wir hier bereits dankbar empfangen haben.
Ich möchte dem bulgarischen Ministerpräsident Boyko Borissov dafür danken, dass er 100 Feuerwehrleute geschickt hat, die bereits hier eingetroffen sind.
Ich möchte dem russischen Ministerpräsidenten Vladimir Putin danken, der ein sehr grosses russisches Flugzeug geschickt hat, vielleicht das grösste seiner Art auf der Welt, das sich auf dem Weg befindet. Es wird am Nachmittag hier eintreffen…
Beileidsbekundung von deutschen Bundesaussenminister Westerwelle
Angesichts der zahlreichen Opfer bei den anhaltenden Waldbränden in Israel hat Bundesaussenminister Guido Westerwelle heute seinem israelischen Amtskollegen Avigdor Lieberman ein Kondolenzschreiben übersandt.
In dem Schreiben heisst es wörtlich:
„Mit Erschütterung und großer Betroffenheit verfolgen wir die Nachrichten von den verheerenden Waldbränden, die im Norden Israels so viele Menschenleben gefordert und schwere Schäden angerichtet haben. Ich möchte Ihnen, Ihrer Regierung und der israelischen Bevölkerung unsere aufrichtige Anteilnahme übermitteln.
Die Nachricht vom Tod so vieler Menschen erfüllt uns mit Trauer. Unser Mitgefühl und unsere tiefe Anteilnahme gilt den Familien und Freunden der Opfer. Den Verletzten wünschen wir baldige Genesung.
Deutschland steht in dieser schweren Stunde solidarisch an der Seite Israels. Die Bundesregierung wird Israel bei der Bewältigung des Brandes und der Folgen unterstützen.“