Nahost

Peres sieht „Zeit für Frieden“ mit Palästinensern

Neben Peres nahmen auch Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas, König Abdullah von Jordanien sowie US-Aussenminister John Kerry an der Konferenz teil. Kerry hatte am Freitag in Israel betont, nach zweimonatigen Vermittlungsbemühungen sei die Zeit „harter Entscheidungen“ für Israel und Palästinenser gekommen.

Peres warnte vor einem Scheitern der Friedensbemühungen: „Wir dürfen die Chance nicht ungenutzt lassen, denn sonst wird sich grosse Enttäuschung breitmachen“. Abbas steht Medienberichten zufolge unter grossem Druck, einen israelischen Siedlungsstopp und andere von ihm aufgestellte Bedingungen für die Rückkehr an den Verhandlungstisch aufzugeben.

In der israelischen Koalitionsregierung von Ministerpräsident Netanyahu gibt es jedoch grosse Differenzen vor einer Wiederbelegung des Nahost-Friedensprozesses. Tourismusminister Uzi Landau bezeichnete die von den Palästinensern geforderten Grenzen ihres angestrebten Staates am Sonntag als „Auschwitz-Grenze“…

Russland rückt von S-300-Lieferung an Syrien ab

Russland rückt auf seine Lieferungen von Fla-Raketensystemen S-300 an das Regime von Baschar al-Assad ab, behauptet die Wochenzeitung „The Sunday Times“ in ihrer jüngsten Ausgabe unter Berufung auf einen ranghohen russischen Beamten.

Laut der Zeitung konnte Israel Russland davon überzeugen, dass die Raketen „in die falschen Hände“ geraten können. Das Geschäft sei aus der Befürchtung gestrichen worden, dass die S-300-Raketen für Angriffe gegen Zivilflugzeuge im Flughafen von Tel Aviv gebraucht werden könnten.

Die Vereinbarung über das Einfrieren der S-300-Lieferungen an Syrien war während des jüngsten Treffens von Israels Premier Benjamin Netanjahu mit Präsident Wladimir Putin in Sotschi erzielt worden, schreibt die Zeitung. Russische Medien schrieben damals allerdings, dem israelischen Premier sei es anscheinend nicht gelungen, Putin zum Verzicht auf die Lieferungen zu überreden…

Gefährliche Verwechslung: Kohlenmonoxid als Narkosemittel

Im Al-Schifa-Krankenhaus von Gaza ist es am Mittwoch zu einem lebensgefährlichen Irrtum gekommen: Anstelle des üblichen Narkosemittels Stickstoffmonoxid wurde Patienten versehentlich Kohlenmonoxid verabreicht. Gesundheitsminister Mufid Muchallalati erklärte, in der Klinik habe es einen „noch nie dagewesenen Fall gegeben, der beinahe mehrere Patienten im Hauptoperationsraum des Krankenhauses getötet hat“. Die Anästhesisten hätten nach der Verabreichung des Narkosemittels gefährliche Wirkungen an den Patienten bemerkt. Bei vier Menschen sei es zum Herzstillstand gekommen…

Imame wollten europäisches Judentum kennen lernen

Bemerkenswerte Polen-Reise islamischer Persönlichkeiten. 13 Imame aus Indonesien, der Palästinensischen Behörde, Saudi-Arabien und anderen muslimischen Staaten haben am Montag zusammen mit fünf amerikanischen Kollegen in Warschau das neue Museum der Geschichte der polnischen Juden besucht, um mehr über das europäische Judentum vor, während und nach dem Holocaust zu lernen. Viele der Imame in der Gruppe unterrichten an islamischen Universitäten. Die Imame wurden auf der Reise von jüdischen Organisationen und vom State Department begleitet, das den Anlass organisiert hatte. Auf dem Programm stand auch ein Besuch des Museums auf dem Gelände des ehemaligen KZ Auschwitz, sowie Stätten im Zusammenhang mit den Ghettos von Warschau und Krakau…

Syrien: Israel unterstützt die Revolutionäre

Israel beobachtet die Grenze mit Syrien sehr intensiv (im Bild Armeechef Benny Gantz). In den vergangenen zwölf Monaten hat Israel nach ausländischen Quellen dreimal Syrien angegriffen. Bisher hütete sich Damaskus, mit einem Vergeltungsangriff zu reagieren. Jerusalem warnte Syrien, dass Israel das Assad-Regime im Falle eines Gegenschlags vernichten werde. Israel betonte mehrfach, dass es nicht gegen den Staat Syrien sei. Vielmehr wolle man Langgstreckenraketen und chemische Waffen vernichten, bevor diese in die Hände von Terrorgruppen wie die Hisbollah oder Al Kaida fallen. Ungeachtet dessen hat Assad Israel gewarnt, dass Syrien beim nächsten Angriff Israels prompt zurückschlagen werde. In Israel wird dies bezweifelt…

Israel weitet Fischereizone für Gazastreifen aus

Israel hat die Fischereizone vor dem Gazastreifen wieder von drei auf sechs Seemeilen (gut elf Kilometer) ausgeweitet. Eine entsprechende Erlaubnis hätten Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Mosche Jaalon gegeben, teilten die Streitkräfte am Dienstag mit. Damit dürfen die Fischer der palästinensischen Enklave am Mittelmeer mit 1,7 Millionen Einwohnern künftig wieder zu ergiebigeren Fischgründen aufs Meer hinausfahren…

Palästinenser sehen den falschen Messias ihr Vorfahre

Die Palästinenser sind die Nachfolger Jesu“, schrieb die palästinensische Zeitung Al Hayat Al Jadida, „die Geschichte Jesu ist die Geschichte der Palästinenser.“ Der Leitartikel von Adel Abd Al Rahman präsentiert Jesus als jemanden, der von den Juden verfolgt wurde. „So wie Jesus auferstanden ist, so sind nun auch die Palästinenser aus der Asche auferstanden“, heisst es in dem Artikel…

Hizbollah bald in der EU auf Terrorliste

Vor einem Jahr verübten Attentäter in Bulgarien einen Anschlag auf israelische Jugendliche. Drahtzieher war vermutlich die Hizbollah. Nun prüft auch die EU eine Einstufung der Bewegung als Terrororganisation. Die Europäische Union prüft offiziell, den militärischen Arm der libanesischen Hizbollah-Bewegung auf die EU-Terrorliste zu setzen. Den Antrag auf den Beginn eines solchen Verfahrens stellte Grossbritannien, wie ein EU-Diplomat in Brüssel der Nachrichtenagentur AFP sagte. Das Thema soll demnach Anfang Juni diskutiert werden…

Hakenkreuzflagge bei Hebron

Eine Naziflagge ist über dem Dorf Beit Ummar an der Hauptstrasse zwischen Bethlehem und Hebron an einer Stromleitung weithin sichtbar gehisst worden. Das Dorf steht unter palästinensischer Zivilverwaltung. Weil die Stromleitung im israelisch kontrollierten Gebiet „C“ steht, wurde die Flagge von israelischen Elektrikern in Absprache mit dem Militär abgenommen. Das bestätigte ein Militärsprecher auf Anfrage…

Video des Tages: Der Fall Mohammed al-Dura

Diese Videoaufnahmen vom 30. September 2000 haben jahrelang die Weltöffentlichkeit beschäftigt: Ein Junge und sein Vater geraten beim Palästinenseraufstand zwischen die Fronten. Verzweifelt suchen sie Schutz und Deckung, doch schliesslich wird der Junge getroffen und stirbt – so die Darstellung des Vaters und des französischen Fernsehens…