Russland rückt auf seine Lieferungen von Fla-Raketensystemen S-300 an das Regime von Baschar al-Assad ab, behauptet die Wochenzeitung „The Sunday Times“ in ihrer jüngsten Ausgabe unter Berufung auf einen ranghohen russischen Beamten.
Laut der Zeitung konnte Israel Russland davon überzeugen, dass die Raketen „in die falschen Hände“ geraten können. Das Geschäft sei aus der Befürchtung gestrichen worden, dass die S-300-Raketen für Angriffe gegen Zivilflugzeuge im Flughafen von Tel Aviv gebraucht werden könnten.
Die Vereinbarung über das Einfrieren der S-300-Lieferungen an Syrien war während des jüngsten Treffens von Israels Premier Benjamin Netanjahu mit Präsident Wladimir Putin in Sotschi erzielt worden, schreibt die Zeitung. Russische Medien schrieben damals allerdings, dem israelischen Premier sei es anscheinend nicht gelungen, Putin zum Verzicht auf die Lieferungen zu überreden. Später behauptete der russische Aussenamtschef Sergej Lawrow, Moskau verzichte mit ihren Lieferungen „gegen nichts“ und werde deshalb davon nicht abrücken. Der Wert des Geschäfts wurde auf rund 900 Millionen Dollar geschätzt.
Der russische Beamte, der anonym bleiben wollte, erklärte gegenüber „The Sunday Times“, Moskau sei über mögliche Schläge mit S-300-Raketen gegen zivile Flugzeuge in Israel besorgt, wo viele Einwanderer aus Russland leben. Deshalb, so das Internet-Portal Newsru Israel, würden diese Raketensysteme nicht nach Syrien kommen.
Derselbe Beamte fügte hinzu: Moskau erwartet, dass die israelische Armee in Zukunft keine Luftschläge gegen Syrien unternehmen wird. Anfang Mai hatte Israel Washington über seine ernste Besorgnis informiert, die mit der geplanten Lieferung von S-300-Raketen aus Russland nach Syrien verbunden waren.
Es ging dabei um eine bereits 2010 erzielte Abmachung zwischen Moskau und Damaskus über die Lieferung von vier S-300-Batterien. Eine jede Batterie setzt sich aus sechs Abschussanlagen zusammen. Zur Lieferung gehörten auch 144 Mittelstreckenraketen.
Die Zeitung „The Wall Street Journal“ schrieb damals, dass die ersten Lieferungen in den nächsten drei Monaten erfolgen und bis 2013 abgeschlossen werden sollen. Darüber hinaus sollte Moskau zwei Gruppen von Instrukteuren nach Syrien entsenden. Es gab sogar Berichte, laut denen die S-300-Systeme bereits geliefert seien. Diese Informationen wurden allerdings von US-Offiziellen dementiert.
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