Die Wettbewerbswirtschaft Israels ist im Vergleich mit 59 Volkswirtschaften auf dem 19. Rang – zwei Plätze niedriger als im vergangenen Jahr. Die wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften weltweit sind Hongkong, die USA und die Schweiz. Das hat eine Studie des „International Institute for Management Development“ (IMD) ergeben.
Das IMD mit Sitz in der Schweiz hat in seinem „IMD Jahrbuch zur weltweiten Wettbewerbsfähigkeit“ die Untersuchung veröffentlicht, die auf vier Hauptkriterien basiert: Wirtschaftsleistung, Regierungseffizienz, Business-Effizienz und Infrastruktur.
Nach einem Bericht der israelischen Tageszeitung „Yediot Aharonot“ schnitt Israel in den Bereichen Beteiligung der Arbeitnehmer (54. Platz) und Lebenshaltungskosten (49) sehr schlecht ab. Im Gegensatz dazu führt Israel in den Kategorien Investionen in Forschung und Entwicklung sowie in Bildung. Die Infrastruktur des jüdischen Staates belegt den 48. Platz. Um fünf Plätze auf den 21. Rang sank die Regierungseffizienz.
„Der Bericht zeigt, dass es drei wesentliche strukturelle Probleme in der israelischen Wirtschaft gibt: Bürokratie, eine geringe Beteiligungsquote in der Arbeitnehmerschaft sowie eine mangelnde Bereitschaft, sich um den Wettbewerb und die Probleme der Lebenshaltungskosten zu kümmern,“ sagte der Anwalt Uriel Lynn, Präsident des israelischen Industrie-und Handelskammer…
Wirtschaft
Platz 19 für Israel in der Hochschulrangliste
In einem Ranking zur Hochschulbildung ist Israel auf Rang 19 von 48 Ländern platziert. Die drei führenden Länder sind die Vereinigten Staaten, Schweden und Kanada.
Eine Organisation namens „Universitas 21“ entwickelte mit Forschern der „Melbourne Institute of Applied Economics and Social Research“ aus Australien eine neue Version der Untersuchungen, um die besten Hochschulausbildungen in der Welt zu identifizieren. Die 48 Länder wurden nach 20 Kriterien in vier Kategorien analysiert. Dazu gehören die Investition der Regierungen in die Hochschulen, Forschung, ausgebildete Arbeitskräfte im Einklang mit den Marktbedürfnissen, internationale Zusammenarbeit und Umwelt.
Auf den Plätzen 4 bis 10 liegen Finnland, Dänemark, die Schweiz, Norwegen, Australien, die Niederlande und Großbritannien. Laut der österreischischen Nachrichtenagentur „Die Presse“ schafft es Österreich auf Platz 12, Deutschland landet auf Rang 17.
Wie die israelische Zeitung „Ha´aretz“ berichtet, belegt Israel den dritten Platz hinter Russland und Kanada bei dem Kriterium: Prozentsatz der Arbeitskräfte mit einem Universitätsabschluss.
Israel plant, sich vom Erdöl loszulösen
Hinter den Kulissen und ohne viel Aufmerksamkeit hat die israelische Regierung sich ein nationales Ziel gesetzt: Eine elektronische Batterie soll Israel vom Öl unabhängig machen. Das israelische Regierungsbüro investiert in der ersten Stufe 10 Mio. Euro in den nächsten 4 Jahren. 100 Forscher, aufgeteilt in 12 Teams aus vier Universitäten, nehmen an dem Projekt teil. Ziel: Ein Akku und Stromspeicher für ein Elektroauto bis 2015. Diese Batterie soll für eine Strecke von 500 Kilometern aureichen und gleichzeitig während der Fahrt Sonnenenergie speichern können. Dieser Auftrag wurde im April bei einer Tagung des Nationalen Zentrums für Elektrochemischen Antrieb übergeben, darunter die Universität Tel Aviv, das Technion in Haifa, Universität Bar Ilan und der Campus Ariel in Samaria. Die Regierung wartet auf neue Ideen und Forschungsvorschläge. „Das Öl hat aus politischen Gründen wie auch aus dem einfachen Grund, dass die Ölreserven zur Neige gehen, keine Zukunft mehr“, sagte der Vorsitzende des Zentrums, Prof. Doron Orbach, der israelischen Fachzeitschrift The Marker. „Unter den Politikern existiert eine intellektuelle Revolution, die langsam aber sicher in die Autoherstellerkonzerne vordringt bis hin zu den Batterieherstellern. Stromautos werden das Öl ersetzen. Schon jetzt können Batterien ein Auto für eine Strecke von 150 km mit Strom versorgen. Das wollen wir erweitern.“ Die Autobatterie von Better Place und Renault ist 300 kg schwer und erlaubt eine maximale Fahrtstrecke von 150 km. Die Batterie muss eine dreifache Reichweite erreichen, ohne dabei das Gewicht zu verändern. Dies wird in einer Zeit notwendiger, in der die Ölpreise überall in der Welt steigen. Jedes Mal, wenn die Ölpreise steigen, schaltet Israels Forschungsprojekt einen Gang höher…
Mehr sehen als das Abbesche Limit erlaubt
Physiker der Universität Jena entwickeln mit Kollegen aus Israel numerisches Verfahren zur Verbesserung der Auflösung von Mikroskopen / Publikation in „Nature Materials“
Jedes Mikroskop – auch das Allerbeste – hat ein Auflösungslimit. Wie der Physiker Ernst Abbe bereits Ende des 19. Jahrhunderts beschrieb, werden Punkte, die näher aneinanderliegen als die halbe Wellenlänge des verwendeten Lichts, in der mikroskopischen Aufnahme nicht mehr getrennt abgebildet. Bei grünem Licht mit einer Wellenlänge von 520 Nanometer liegt die sogenannte Abbesche Auflösungsgrenze etwa bei 260 Nanometern.
„Diese physikalische Auflösungsgrenze zu umgehen und in immer kleinere Dimensionen vorzustossen, das versuchen Wissenschaftler bereits seit über hundert Jahren“, sagt Prof. Dr. Alexander Szameit von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Mit Hilfe neuartiger Verfahren wie beispielsweise optischer Rasternahfeldmikroskopie oder Fluoreszenzmikroskopie gelinge dies bereits. „Allerdings haben diese den Nachteil, über die Probe scannen zu müssen und daher nicht in Echtzeit arbeiten zu können“, sagt der Juniorprofessor für Diamant-/Kohlenstoffbasierte optische Systeme.
Wissenschaftler des Technion-Israel Institute of Technology in Haifa haben in enger Zusammenarbeit mit Prof. Szameit und seinen Kollegen vom Institut für Angewandte Physik einen anderen Weg eingeschlagen. Im renommierten Magazin „Nature Materials“ berichten die Forscher von einer rein mathematischen Methode, die das Auflösungsvermögen jedes Mikroskops etwa um den Faktor zehn verbessern kann (DOI: 10.1038/NMAT3289).
Für den hochauflösenden Einblick in die Nanowelt benötigen die Physiker keine neuartige Optik im Mikroskop. „Wir haben einen numerischen Algorithmus entwickelt, mit dessen Hilfe aus den vorliegenden mikroskopischen Daten ein deutlich höher aufgelöstes Bild berechnet werden kann“, sagt Alexander Szameit. Voraussetzung dafür ist das Wissen…
ProSiebenSat.1 kauft israelische Produktionsfirma
Der deutsche Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 übernimmt mehrheitlich den israelischen TV-Produzenten „July August Productions“. Damit verspricht sich das deutsche Unternehmen unter anderem positive Entwicklungen auf dem US-Fernsehmarkt. Über den Preis soll Stillschweigen vereinbart worden sein.
„Israelische Produktionen genießen im US-Fernsehmarkt ein hohes Ansehen“, sagte der Geschäftsführer der konzerneigenen Produktionsfirma von ProSiebenSat.1 namens „Red Arrow“, Jens Richter, gegenüber dem „Handelsblatt“. „Mit der Mehrheitsübernahme von July August Productions verbessern wir unseren Marktauftritt im größten TV-Markt der Welt.“
Zahlreiche Formate aus Israel wurden in der Vergangenheit von US-amerikanischen Fernsehsendern adaptiert, darunter die „July August“-Gameshow „Still Standing“ für NBC. „July August“, mit Sitz in Tel Aviv, ist auf die Entwicklung und Produktion von TV-Shows, Serien und Spielfilmen spezialisiert. „Der israelische Markt ist extrem kreativ und kompetitiv. Davon versprechen wir uns einen Innovationsschub“, erläuterte Richter gegenüber dem „Handelsblatt“ weiter…
Fitch: „A“ für Israel
Die internationale Ratingagentur Fitch hat Israel mit der Note A mit einem stabilen Ausblick bewertet.
Die Agentur kommentierte außerdem die beeindruckende makro-ökonomische Performance der israelischen Wirtschaft. Betont wurde des Weiteren, der Ausblick sei trotz der Unsicherheiten in Zusammenhang mit der iranischen nuklearen Bedrohung stabil.
Als positiven Faktor nennt Fitch die Entdeckung von Gasvorkommen, die den weltweiten Anstieg der Energiepreise in Israel abfedern könnte. Explizit wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Gasvorkommen in den positiven Ausblick für das nächste Jahr noch nicht hineingerechnet wurden, da ihr Einfluss sich erst längerfristig bemerkbar machen wird.
Finanzminister Steinitz erklärte: „Angesichts der wirtschaftlichen Situation auf den internationalen Märkten ist das Rating ein Zeugnis der Stabilität und Stärke der israelischen Wirtschaft. Darüber hinaus betont die Stellungnahme der Agentur die Wichtigkeit fiskaler Disziplin.“
Lonza spannt mit Lipogen zusammen
Der Lifescience-Konzern Lonza geht mit der israelischen Lipogen eine Partnerschaft zur Herstellung von Phosphatidylserin (PS) ein. Im Rahmen der Partnerschaft erhält Lonza die exklusiven Verkaufsrechte von PS und PS-basierten Formulierungen für Nahrungsergänzungsmittel, Spezialnahrung im medizinischen Bereich sowie Nahrung und Getränke, teilte Lonza am Dienstag mit. Die Markteinführung in den USA sei im vierten Quartal 2011 beabsichtigt, kurz danach die Ausweitung in andere Regionen auf der Welt.
Gemäss Lonza kann PS das Risiko von Demenz und kognitiver Dysfunktion bei älteren Menschen sowie Stress und mentale Müdigkeit reduzieren. Im Alter verringere sich die Menge an PS in unserem Gehirn auf natürliche Weise, wodurch ein Bedarf an Ergänzungen entsteht, hiess es.
Lipogen ist ein Anbieter von Phosphatidylserin (PS) und Phosphatidsäuren (PA) und verfügt laut eigenen Angaben über verschiedene Patente bezüglich der Produktion und dem Gebrauch von PS in den USA, Europa und China.
Erste Solaranlage für Beduinen
Das Komitee für Planung und Bauen im Innenministerium hat am Sonntag einen Plan für die Installation von Photovoltaikanlagen in dem beduinischen Ort Tarabin genehmigt.
Die Anlage ist ein gemeinsames Projekt des Tarabin-Stammes und der Stromgesellschaft Arava und die erste ihrer Art in einem beduinischen Ort.
Der Geschäftsführer von Arava erklärte: „Es handelt sich hierbei sowohl um eine ökonomische als auch um eine soziale Investition, die die beduinische Bevölkerung im Negev voranbringen wird. Ich bin stolz, dass die „Arava Power Company“ die Möglichkeit hat, mit den Beduinen gemeinsame Projekte durchzuführen, die gleichzeitig soziale Gerechtigkeit und ökonomischen Nutzen bringen.“
Israelische Firma bringt Strassenbeleuchtung in Entwicklungsländer
Die israelische Firma Globe Light and Water Systems (GLW) hat ein eigenständiges Beleuchtungssystem entwickelt, das komplett solarbetrieben ist und jetzt in verschiedenen Entwicklungsländern installiert werden soll.
Die Beleuchtungseinheiten, die „Orion“ genannt werden, benötigen keinen externen Anschluss an das Stromnetz, sondern lediglich Sonnenlicht, Batterien und LED Lampen, um zu leuchten.
Der Vorsitzende von GLW, Zeev Jakoby, erklärte, dass, anders als bei üblichen Strassenlampen, die immer mit gleicher Helligkeit leuchten, bei den „Orion“-Lampen ein Dimmer eingebaut sei, durch den weiter Energie gespart werden kann. Sobald die Sonnenstrahlen auf die Photovoltaikmodule treffen, wird das interne Batteriesystem aufgeladen, das genug Energie produziert, um die Lampen automatisch nach Sonnenuntergang anzuschalten. In den Abendstunden läuft das System mit hundertprozentiger Leuchtkraft, nachts wird es auf 60% reduziert und beim Morgengrauen wieder erhöht. In Gegenden, in denen es nur wenig Sonnenlicht gibt, absorbieren „Photovoltaik-Schirme“ die Sonnenenergie aus verschiedenen Winkeln und Richtungen.
Regierung verabschiedet Programm für erneuerbare Energien
Die Regierung hat ein langfristiges Programm für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien verabschiedet. Ziel des Programms ist es, die Emissionen und damit die Luftverschmutzung bei der Stromproduktion zu verringern, sowie langfristig die Energieversorgung für Israel zu sichern. Hierfür soll eine stabile Industrie aufgebaut werden, die sich auf verschiedene alternative Energiequellen stützt. Die Entscheidung wurde von Ministerpräsident Binyamin Netanyahu und dem nationalen Wirtschaftsrat unter Beteiligung des nationalen Infrastrukturministeriums und des Umweltministeriums initiiert.