Gesellschaft

Kritik an retuschierter Geschichte

Eine ultraorthodoxe Publikation in Israel macht die Gesichter weiblichen Holocaust-Opfer auf einem historischen Bild unkenntlich. Jüdische Bloggerinnen in den USA protestieren heftig. Das Bild von Mitte Mai ist weltbekannt und steht für die Vernichtung der europäischen Juden durch Hitler-Deutschland: Jüdische Kämpfer und Zivilisten ergeben sich der Übermacht von Einheiten unter der Führung des SS-Generals Jürgen Stroop. Rechts im Bild ist vor SS-Männern ein kleiner Junge mit erhobenen Händen zu sehen, links von ihm zwei Frauen. Eine davon ist namentlich bekannt und steht im Zentrum des Bildes: Matilda Goldfinger. Ihre neben ihr sichtbare Tochter Henka wurde unmittelbar nach der Aufnahme des Bildes von den Deutschen ermordet…

Das Pesachfest ging Montagabend in Israel zu Ende und Mimouna beginnt

In Israel ging am Montagabend dasPessachfet in Israel zu Ende und die Menschen bereiteten sich wieder auf ihre normale, auf Brot-basierende Ernährung vor, deren Verzehr über Pessach verboten ist. Für viele Israelis ist das Ende des Pessachfestes geprägt von Mimouna, dass traditionell von marokkanischen Juden gefeiert wird, aber seit vielen Jahren von vielen Israelis übernommen wurde. Mimouna ist ein Frühlingsfest und es ist geprägt von BBQs, Parties und geselligem gemeinsamen Verzehr ausgefallener Kuchen, Plätzchen und den “Moufletta”-Pfannkuchen…

Gedanken zu Pessach

Wenn man den Ablauf des Pessachseders betrachtet, entdeckt man, dass dort einige Gegensätze zum Ausdruck kommen. Zum einen gibt es das bittere Kraut und die Charoset, welche Elend und Bitterkeit der Versklavung in Ägypten symbolisieren sollen. Andererseits symbolisieren die vier Gläser Wein, die schöne Mahlzeit und die Tatsache, dass wir uns bei ihrem Verzehr anlehnen sollen, die Freiheit und die Gemütlichkeit, die wir nach unserer Befreiung geniessen dürfen. Man kann sagen, dass der Grund für diesen Widerspruch darin liegt, dass wir uns sowohl an die schweren Zeiten vor der Befreiung, als auch an die nachfolgenden guten Zeiten erinnern müssen. Und nur wenn wir in der Lage sind, beide Perspektiven, vor und nach der Befreiung zu fühlen, können wir wirklich verstehen, welche Güte uns von G-tt zu teil geworden ist…

Vor vielen Jahren ereignete sich die folgende Geschichte – wenige Stunden vor dem jüdischen Pessach-Fest. Es ist bekannt dass bei den Chassiden, also den Anhängern des Chassidismus, jeder Seder-Abend (das rituelle Festessen in der Nacht des Feiertages) von unbeschreiblich guter Laune und Freude geprägt ist. So war es auch seinerzeit am Tisch des Zaddiks und weisen Rabbis der Karliner Chassiden, dem grossen Rabbi Ahron. Rabbi Ahron führte den Seder-Abend gemäss den spirituellen Grundregeln der Kabbala durch. Seine Schüler, die mit ihm am Tisch sassen verspürten ein ganz wunderbares Gefühl – so als ob sie über den Wolken schwebten! Jeder von ihnen fühlte sich jetzt so wie in der Situation, als würde Gott gerade sein Volk aus Ägypten herausführen, mit Hilfe von unbeschreiblichen und faszinierender Wundern…

Drei Viertel der Israelis lieben Rivlin und Peres

Der ehemalige Sprecher der Knesset, Reuven Rivlin, ist der beliebteste Politiker Israels. Gleich dahinter folgt Staatspräsident Schimon Peres. Das ergab eine jährliche Umfrage der israelischen Tageszeitung „Ha‘aretz“ zu 15 führenden Persönlichkeiten. Der ehemalige Aussenminister Avigdor Lieberman ist der Politiker mit den wenigsten Sympathien im Volk. Rivlin konnte insgesamt 75 Prozent aller Befragten für sich gewinnen, bei Peres waren es 74. An dritter Stelle liegt der Chef der israelischen Armee, Benny Gantz. Auch der Chef der israelischen Zentralbank ist einigermassen beliebt. Auf der Beliebtheitsskala erreicht Stanley Fischer Platz vier mit 67 Prozent. Der frühere Verteidigungsminister Ehud Barak hat genau die Hälfte des Volkes auf seiner Seite. Erst an sechster Stelle findet sich der wiedergewählte israelische Premierminister Benjamin Netanjahu…

Der alte neue ZOB in Tel Aviv

Der Zentrale Omnibusbahnhof (Ha-Tachana ha-merkazit ha-chadasha) ist ein Mythos: Jeder, der Israel einmal mit öffentlichen Verkehrsmitteln bereist hat, kennt das mehrstöckige Gebäude mit den vielen Bushaltestellen, das 1993 eingeweiht wurde und täglich mehr als 80.000 Reisenden als Ein-, Aus- und Umsteigeplatz dient. Doch nun scheint es, als seien die Tage des schon vor seiner Einweihung umstrittenen Baus gezählt: Wie das Internetportal Ynet berichtet, plant die Stadt Tel Aviv, gänzlich auf einen ZOB zu verzichten und stattdessen einen Nord- und einen Südbahnhof zu betreiben…

Nachlese: Papstwahl – Um Himmels Willen

An der Wahl des neuen Oberhauptes der katholischen Kirche haben 115 Kardinäle aus aller Welt teilgenommen. Nach nur fünf Wahlgängen ist am 13. März 2013 Kardinal Jorge Mario Bergoglio, der Erzbischof von Buenos Aires, zum neuen Papst gewählt worden. Papst Benedikt hat die christlich-jüdischen Beziehungen gepflegt, auch der neue Papst Franziskus wird die gute Arbeit seiner Vorgänger gegenüber den Juden sicher weiterführen. Aber dennoch sollten wir nicht vergessen, dass als möglicher Nachfolger von Papst Benedikt ein Antisemit im Gespräch war…