Ein Jerusalemer Gericht hat vor kurzem den „jüdischen Terroristen“ Jack Teitel zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte zwei Palästinenser umgebracht und versucht, zwei Israelis zu ermorden. Einer davon war ein sogenannter „messianischer“ Jugendliche Ami Ortiz, der zum Purim-Fest eine als Geschenk getarnte Bombe erhielt. Das Gericht befand, dass Teitel nicht geisteskrank sei. Die „messianischen“ Juden in Israel – sie glauben, dass ihr Christus der Messias ist – verfolgten einen Aspekt der juristischen Auseinandersetzung mit grossem Interesse: Ami Ortiz erhielt nicht die staatlichen Entschädigungen, die normalerweise an Terroropfer bezahlt werden…
Gesellschaft
Der Marktplatz im Internet
In allen europäischen Städten gab es früher einen Marktplatz, der vor allem eine wichtige Funktion für den Austausch von Neuigkeiten und Anliegen hatte. Hier wurden Ideen für Verbesserungen in der Stadt geboren, Gruppen formierten sich, um diese durchzusetzen. Die Idee des Marktplatzes als zentralem Treffpunkt versucht die Organisation Ha-Kikar ha-merkazit (etwa der Hauptplatz) nun in die virtuelle Welt zu übertragen. Die Idee ist einfach: Auf der Facebook-Seite der Organisation können Nutzer erzählen, was sie stört und Verbesserungsvorschläge machen…
Israeli Hummus auf Eroberungsfeldzug in den USA
Die beiden grossen israelischen Nahrungsmittelhersteller Sabra und Strauss haben sich mit der amerikanischen Firma PepsiCo im Joint Venture zusammen getan, um die USA zu erobern. In Virginia, wo bisher vor allem Tabak angebaut wurde, sollen künftig Kichererbsen wachsen, aus denen der berühmte Hummus hergestellt wird. In einem Bericht titelt das Wall Street Journal „Hummus erobert Amerika“, das populäre Lebensmittel aus dem mittleren Osten als Kichererbsen Dip, die fettarm und reich an Eiweiss ist, hat eine wachsende Fangemeinde für mehr gesunde Snacks unter den Amerikanern…
Siamesischer Zwilling in Israel von totem Bruder getrennt
In einem hochkomplizierten Eingriff ist ein siamesischer Zwilling in Israel von seinem toten Bruder getrennt worden. Die Ärzte kämpften am Donnerstag weiter um das Leben des Babys, wie das Rambam-Krankenhaus in Haifa auf seiner Webseite mitteilte. Die Körper der Geschwister waren zu einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft in grossen Teilen verwachsen. Solche Missbildungen sind extrem selten. Eines der Kinder lebte schon bei der Geburt nicht mehr. An der vierstündigen Operation vor einigen Tagen waren zahlreiche Ärzte verschiedener Fachrichtungen beteiligt…
Neue Website des israelischen Aussenministeriums
Seit 20 Jahren ist das Aussenministerium des Staates Israel online, jetzt hat es seine Webseite komplett überarbeitet und präsentiert sich in neuem Gewand. In den fünf Sprachen Hebräisch, Arabisch, Englisch, Russisch und Persisch informiert das Aussenministerium künftig in frischem Design über Neues aus Israel. Hereinschauen lohnt sich!
Kuhhandel um Strassennamen
Letzte Woche hat die Stadtverwaltung von Jerusalem nach langem Hin und Her beschlossen, den weltberühmten jüdischen Denker Yeshayahu Leibowitz durch einen Strassennamen zu ehren. Aus rechten und religiösen Kreisen hatte es starken Widerstand gegeben. Leibowitz war ein scharfsinniger Querdenker, der gerne provozierte. Er wurde bewundert und attackiert für seine kontroversen Ansichten in Bezug auf die Halacha, die jüdische Rechtslehre. Er war Zionist, lehnte aber jede Art von Nationalismus ab. Leibowitz war orthodoxer Jude, jedoch vehement davon überzeugt, dass Staat und Religion strikt getrennt werden müssten, damit sie einander nicht korrumpierten…
100 Jahre Antidiffamierungsliga
Sie kämpft gegen Antisemitismus, Diskriminierung und Rassismus, sie fordert Gerechtigkeit und Gleichheit für alle: die amerikanische „Anti-Defamation League“ (ADL). In diesem Jahr feiert die Antidiffamierungsliga ihr 100-jähriges Bestehen. Auf der Internetseite schreibt die ADL zu ihrem Jubiläum: „Wir sind extrem stolz auf alles, was wir in den vergangenen zehn Jahrzehnten erreicht haben, aber die ADL beginnt ihr zweites Jahrhundert mit dem Wissen, dass es noch viel zu tun gibt.“ Laut ADL-Leiter Abraham Foxman ist es der Organisation gelungen, gemeinsam mit Partnern Brücken zu bauen, Einstellungen zu ändern und Gesetze zu novellieren…
„Frauen der Klagemauer“ dürfen laut beten
Zukünftig dürfen Frauen an der Klagemauer laut beten und den jüdischen Gebetsschal tragen. Mit diesem Urteil hob das Jerusalemer Bezirksgericht am Donnerstag die Entscheidung eines Magistratsgerichtes auf, das befunden hatte, dass laute Gebete der Frauen ein öffentliches Ärgernis darstellten. Das Tragen der Gebetsschals und lautes Gebet durch Frauen verletze weder die ortsüblichen Gepflogenheiten noch würde es ein öffentliches Ärgernis darstellen. Mit dieser Entscheidung des Jerusalemer Gerichts hat die Organisation „Frauen der Klagemauer“ einen Sieg errungen. Die Forderung nach einem gleichberechtigten Umgang mit Gebeten an der Klagemauer ist in den vergangenen Monaten Gegenstand öffentlicher Diskussionen geworden.
Thorazitat des Tages – Thora-Parascha
Gott sagt jedem von uns: „…den stolzen Blick und den hochfahrenden Sinn, ertrage Ich nicht“ (Psalme Davids, Psalm 101, Vers 5);
„Emor “ – Wochenabschnitt: 3. Mose 21 bis 24; Haftara-Prophetenlesung: Hesekiel 44,15-31
Bildungsfreundliche Orthodoxie – Rabbiner Lichtensteins Weltanschauung
In Israel florieren zahlreiche Talmud-Akademien (Jeschiwot) unterschiedlicher Provenienz; in jedem Lehrhaus wirken jeweils mehrere Dozenten. Einige dieser Talmud-Lehrer haben in ihren jungen Jahren ein Hochschulstudium absolviert und entsprechende akademische Titel erworben. Zu dieser Gruppe gehört Rabbiner Dr. Aharon Lichtenstein (Jahrgang 1933), der seit mehr als 4 Jahrzehnten an der Spitze von Jeschiwat Har Etzion in Alon Schewut (südwestlich von Jerusalem) steht. Seit geraumer Zeit gilt Lichtenstein als einer der führenden Köpfe der bildungsfreundlichen Orthodoxie…