
Facebook-Startseite auf Mobiltelefon: Mit Waze wollte Facebook eine Art soziales Netzwerk für Autofahrer zukaufen – doch die Übernahmepläne sind geplatzt (Bild: REUTERS)
Aus der teuersten Strassenkarte der Welt wird nun doch nichts bei Facebook. Die Gespräche über den milliardenschweren Kauf der Navigations-App Waze durch Facebook sind offenbar laut einem Medienbericht geplatzt. Eine Milliarde Dollar soll Facebook geboten haben – am Ende scheiterte der Deal wohl an einer Ortsfrage. Der Streitpunkt sei gewesen, ob grosse Teile des Waze-Teams von Israel in die kalifornische Facebook-Zentrale umziehen müssten, berichtete das Blog „All Things D“ am Mittwoch.
Vor gut zwei Wochen war berichtet worden, das Online-Netzwerk wolle Waze für bis zu eine Milliarde Dollar kaufen. Damit wäre das der bisher grösste Zukauf von Facebook geworden. Auch Google soll interessiert sein. Die Unternehmen kommentierten die Berichte nicht. Apple-Chef Tim Cook sagte vor kurzem, sein Unternehmen habe kein Gebot für Waze abgegeben.
Bei Waze dient jeder Nutzer als Datenquelle: Während der Fahrt übermittelt er dem Waze-System laufend seine GPS-Positionsdaten und die momentane Geschwindigkeit. Zusätzlich sollen ihn aber Spielelemente und Netzwerk-Funktionen ermuntern, aktiv Informationen über Verkehrshindernisse oder Staus zu übermitteln. Der Dienst wertet die Positionsdaten in Echtzeit aus und berechnet für alle angeschlossenen User die augenblicklich günstigste Route. Die können sich auf der Navigationsansicht auch gegenseitig sehen. Auf diese Weise werden sie gewissermassen zu einem rollenden sozialen Netzwerk.
Waze hatte nach bisherigen Medienberichten von mehreren Seiten Angebote eingeholt. Das Start-up könne sich jedoch auch neues Geld bei Investoren besorgen und so weiterhin unabhängig bleiben, hatte es geheissen. (JNS, mit Material der dpa)
Kategorien:Wirtschaft
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