Für nicht weniger als 492000 Dollar ist von Sotheby’s in Paris ein handgeschriebener Brief des französisch-jüdischen Offiziers Alfred Dreyfus versteigert worden. In einem Versuch, seinen Namen reinzuwaschen, hatte der 1894 wegen angeblichen Hochverrats (Spionage für Deutschland) zu lebenslanger Haft verurteilte Dreyfus den Brief aus dem Gefängnis an Regierungsoffizielle geschrieben. Das Auktionshaus, das weder den Namen des Käufers des Objekts noch jenen des Verkäufers nannte, hatte vor der Versteigerung mit einem Preis von maximal 190000 Dollar gerechnet. Es wurde einzig bekannt, dass der Käufer sich via Telefon an der Auktion beteiligt hatte. Laut Agenturberichten hatte Charles Dreyfus, der Enkel des berühmten Hauptmannes, in einem offenen Brief den Verkäufer bedrängt, das Manuskript nicht zu veräussern, sondern einem Museum zur Verfügung zu stellen. «Wahrscheinlich hatte Alfreds Sohn Pierre Dreyfus», erklärte Sotheby’s, «im Mai 1940 den Brief der Französischen Nationalbibliothek den Brief zur Aufbewahrung gegeben, um ihn vor der deutschen Besatzung zu retten.» 1951 soll der Brief der Familie Dreyfus zurückgegeben und von der Person gekauft worden sein, die ihn 1996 bei Sotheby’s verkauft haben soll. [TA]
Kategorien:Kultur

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