Die Golanhöhen machen seit Monaten Schlagzeilen aufgrund ihrer Nähe zum Bürgerkriegsland Syrien. Doch bald könnte die Region im Norden Israels die Wirtschaftsnachrichten dominieren: In der Gegend werden Ölvorkommen vermutet. Damit könnte man ein Vermögen verdienen. Das sagt der Vorsitzende der „Genie Israel Holdings“, der frühere Knessetabgeordnete, Minister und Brigadegeneral Ephraim Eitam. Sein Unternehmen bekam von der israelischen Regierung die Erlaubnis, Probebohrungen durchzuführen. Damit darf erstmals seit 20 Jahren ein Konzern auf dem Golan nach Öl suchen.
„Genie Israel Holdings“ plant, an zehn verschiedenen Stellen in der Region Probebohrungen vorzunehmen. Laut Eitam werden zunächst elektromagnetische und seismische Tests durchgeführt. Dann sollen die Ergebnisse analysiert werden. Erst danach kann entschieden werden, wo gebohrt wird.
Die israelischen Bohrungen auf dem Golan haben politische Sprengkraft. Die internationale Gemeinschaft sieht die Golanhöhen als besetztes syrisches Gebiet an. Israel eroberte die syrische Hochebene während des Sechs-Tage-Krieges im Jahr 1967. 1981 wurde das Gebiet von Israel annektiert. Für den jüdischen Staat ist die Region militärstrategisch wichtig. Von Stellungen auf den Golanhöhen kann die syrische Artillerie weite Teile Nordisraels beschiessen, was sie vor 1967 auch regelmässig getan hat. Syrien betrachtet den Golan als syrisch-arabisches Territorium.Unter der Regierung von Baschar al-Assad wurde der Status Quo erhalten, die Grenze war überwiegend ruhig. Die Ölbohrungen könnten nun weitreichende Konsequenzen haben. Denn die Ausbeutung des Untergrundes eines besetzten Gebietes durch die eine Besatzungsmacht ist völkerrechtlich verboten. Die internationalen Anti-Israel-Proteste sind jetzt schon absehbar. (ih)
Kategorien:Wirtschaft

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