Doppelleben als Film-Tycoon und Agent


Arnon Milchan has revealed that he worked as an undercover agent

Arnon Milchan (Archivbild)

Arnon Milchan ist „Pretty Woman“-Produzent und der, welcher für Israel Waffen kaufte.

Als Produzent hat Arnon Milchan viele Filmklassiker ins Kino gebracht. Aber nicht nur das. Als Geheimdienstagent kaufte er Waffen für Israel – jetzt enthüllt er, dass ihm dabei ein bekannter Regisseur geholfen habe.

Hollywood liebt Agentengeschichten. Mit einer besonders explosiven geht jetzt einer der Top-Produzenten aus Los Angeles an die Öffentlichkeit. Doch es handelt sich dabei nicht um das Drehbuch für einen neuen Action-Thriller. Der Hauptdarsteller in der Spionage-Story des Israelis Arnon Milchan ist: er selbst.

Der 68-jährige Film-Tycoon führte in den siebziger und achtziger Jahren ein Doppelleben als Waffenhändler und Nachrichtendienstler. Darüber hat er jetzt in einem Interview mit dem israelischen Sender Channel 2 gesprochen, wie die Zeitung „Haaretz“ berichtet. Zu seinen geheimen Operationen gehörten seinen Angaben zufolge Aktivitäten als Waffenkäufer für Israel und als Promoter des iraelischen Nuklearprogrammes, sagte er in der investigativen Sendung „Uvda“ („Fakt“) am Montag. Laut dem britischen Sender BBC, wurde Milchan damals von dem heutigen israelischen Präsidenten Schimon Peres rekrutiert, der in den Siebzigern erst als Informationsminister und später in der Regierung von Jizchak Rabin als Verteidigungsminister tätig war.

Als hochbrisant gelten einige neue Details, die Milchan jetzt enthüllt. Er behauptet, dass auch weitere Hollywood-Grössen wie der im Jahr 2008 verstorbene Regisseur Sidney Pollack (Regie-Oscar 1986 für „Jenseits von Afrika“) sowie ein weiterer, nicht genannter Academy-Award-Gewinner seine Geheimdienst-Arbeit unterstützt hätten. Auch der im Jahr 2008 verstorbene Pollack soll in den Siebzigern Waffen und militärische Ausrüstung für Israel gekauft haben.

Auf die Frage der Channel-2-Journalistin Ilana Dayan, ob Pollack auch in die Details der Deals eingeweiht war, antwortete Milchan: „Ja, er wusste davon. Er hätte ’nein‘ sagen können – viele Male hat er ’nein‘ gesagt. Aber er hat auch viele Male ‚ja‘ gesagt“.

Milchan macht nicht zum ersten Mal Schlagzeilen mit seiner Spionagetätigkeit. Bereits vor zwei Jahren widmeten ihm die Autoren Meir Doron und Joseph Gelman das Buch „Confidential: The Life of Secret Agent Turned Hollywood Tycoon Arnon Milchan“ (auf Deutsch etwa: „Das Leben des Geheimagenten, der zu einem Hollywood-Tycoon wurde“).

Arnon Milchan hat Hunderte Produktionen an den Markt gebracht. In seiner Filmographie stehen bekannte Titel wie David Finchers „Fight Club“ (1999), Oliver Stones „Natural Born Killers“ (1994), Gary Marshalls „Pretty Woman“ (1990), Danny DeVitos „Der Rosenkrieg“ (1989) und Sergio Leones Mafia-Epos „Es war einmal in Amerika“ (1984). Aktuell arbeitet Milchans Firma New Regency Films an dem biblischen Drama „Noah“ unter Regie des „Black Swan“-Filmemachers Darren Aronofsky.



Kategorien:Kultur

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