Schon wieder Ärger für Macklemore: Der Rapper sieht sich mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontiert, nachdem er in seiner Heimatstadt Seattle in einem fragwürdigen Kostüm auftrat.
Das ist gehörig schief gelaufen: Macklemore ist derzeit Mittelpunkt einer hitzigen Antisemitismus-Diskussion, nachdem er in seiner Heimatstadt Seattle in einer höchst fragwürdigen Aufmachung performte. Im Rahmen der Eröffnung einer neuen Ausstellung des Experience Music Projects, einem Museum für populäre Musik, spielte der Rapper am Freitag ein 15-minütiges Set seiner bekannten Hits mit Ryan Lewis, darunter „Thrift Shop“.
Als am Wochenende ein kurzes Video der Performance im Internet zu zirkulieren begann, war der Aufschrei gross: Die schwarze Topfschnitt-Perücke, der schwarze Vollbart und die riesige aufgeklebte Hakennase, die Macklemore für den Auftritt trug, erinnerte Viele an eine stereotype Darstellung eines Juden aus der Nazi-Propaganda des Dritten Reichs. Besonders pikant: In „Thrift Shop“ geht es ums Geldsparen – ein bekanntes antisemitisches Klischee. „Thrift shops“ sind in den USA Gebrauchtwarenläden, die zumeist von wohltätigen Organisationen geführt werden.
Comedian Seth Rogen twitterte ein Foto des kostümierten Grammy-Gewinners mit den Worten: „Erst machst du den Leuten weis, du seist ein Rapper, jetzt willst du ihnen weismachen, du seist Jude?“ Was genau Macklemore mit der geschmacklosen Aufmachung bezwecken wollte, ist nicht bekannt. Als der Shitstorm in den sozialen Netzwerken immer grösser wurde, sah sich der Rapper zu einem Statement gezwungen: „Eine falsche Hexennase, Perücke, Bart = willkürliches Kostüm. Nicht meine Vorstellung irgendeines Stereotyps“, verteidigte sich der 30-Jährige.
Inzwischen hat Ben Haggerty, so sein bürgerlicher Name, eine offizielle Erklärung auf seiner Homepage gepostet: „Ich liebe Menschen, Originalität und… ab und zu auch mal merkwürdige Outfits“, beteuert er dort unter anderem. „Ich entschuldige mich zutiefst bei Jedem, den ich damit beleidigt haben könnte.“
Die Antisemitismus-Debatte ist keineswegs die erste Kontroverse um Macklemore, der mit Ryan Lewis und dem gemeinsamen Album „The Heist“ Ende 2012 seinen Durchbruch feierte. Als weisser Rapper sieht er sich häufig mit Vorwürfen der kulturellen Aneignung konfrontiert. Zudem werden seine Auszeichnungen bei den diesjährigen Grammys in den Kategorien „Bestes Rap-Album“ und „Bester Rap-Song“ von vielen Rap-Fans als unverdient angesehen.
Kategorien:Kultur
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