Das Berliner Holocaust-Mahnmal zerfällt


Risse im Berliner Holocaust-Mahnmal

Risse im Berliner Holocaust-Mahnmal

Das Holocaust-Mahnmal in Berlin ist seit drei Jahren nicht mehr vollständig. Eine Stele fehlt und hunderte Betonstelen haben Risse und zerbröckeln. Es ist die Rede von einem Sicherheitsrisiko.

Der Architekt Peter Eisenmann hat das Berliner Denkmal für die ermordeten Juden Europas entworfen. Im Frühjahr 2005 wurde es eröffnet. Nun, keine zehn Jahre später, stellt sich heraus, dass der verwendete Beton keine lange Lebensdauer hat. Viele Stelen sind beschädigt, einige drohen auseinanderzubrechen. Deshalb werden fast 50 Stelen mit Stahlmanschetten gesichert. Weitere 380 Stahlgürtel seien bestellt worden, um die Stelen und vor allem die Besucher zu schützen. Für die Reparatur des Mahnmahls veranschlagen Experten einen zweistelligen Millionenbetrag.

Stelen in Nacht-und-Nebel-Aktion abtransportiert

Wie erst jetzt nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung bekannt wurde, stehen von den ursprünglich 2711 Stelen seit drei Jahren nur 2710 auf dem Stelenfeld. Zwei Stelen seien kurz vor Weihnachten 2010 von der Öffentlichkeit unbemerkt zur Untersuchung ins Aachener Bauforschungsinstitut gebracht worden. Eine der beiden Stelen war zu schwer beschädigt, um wieder repariert werden zu können. Ersetzt wurde sie bis heute nicht.

Stahlmanschetten halten den Beton zusammen

Stahlmanschetten halten den Beton zusammen

Der Architekt Eiesenmann schweigt dazu. In einem Beweisaufnahmeverfahren würden nun die Verantwortlichen ermittelt, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Dabei soll geklärt werden, warum das für rund 27 Millionen Euro errichtete Mahnmal am Brandenburger Tor verfällt und wer dafür die Verantwortung trägt.

Denkmal-Initiatorin Lea Rosh findet die Berichte über die Baumängel zum Teil aufgebauscht. „Es ist völlig natürlich, dass Beton ein bisschen arbeitet“, sagte Rosh. Von der Wirkung des Mahnmals ist sie überzeugt. Die Erwartungen seien übertroffen worden. „Es ist ein Lehrstück für die Menschen, die dort hingehen.“



Kategorien:Kultur

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