Schweizer Iran-Politik in der Kritik


Bündnis gegen das iranische Vernichtungsprogramm

Schweizer Iran-Politik in der Kritik
 
Bündnis STOP THE BOMB demonstriert gegen Schweizer Iran-Geschäfte
 
Am Montag, den 11. Oktober, wird das Bündnis STOP THE BOMB um 16 Uhr in mehreren europäischen Städten gegen die Schweizer Iran-Politik auf die Straße gehen. In Berlin findet zeitgleich mit Aktionen in Düsseldorf, Zürich, London und Wien eine Kundgebung vor der Schweizer Botschaft gegenüber dem Amtssitz von Kanzlerin Merkel statt. In Düsseldorf ist die Filiale der Schweizer Firma EGL, die einen Milliarden-Deal mit dem Iran geschlossen hat, als Ort der Protestkundgebung angegeben. Sowohl gegen die Schweizer Iran-Geschäfte als auch gegen die weiterhin sehr hohen deutschen Exporte wird in Berlin und Düsseldorf protestiert.
 
STOP THE BOMB Deutschland-Sprecher Michael Spaney kritisiert die Regierung in Bern: „Wenn die Schweizer Regierung sich nicht den europäischen Regelungen anschließt, ist sie ein Schlupfloch für Iran-Geschäfte und untergräbt die im Juli beschlossenen EU-Sanktionen. Die Schweizer Unterstützung des Iran bei seinem Beitrittsgesuch zur WTO ist ein ebenso großer Skandal wie der Milliardendeal der Schweizer Firma EGL.“
 
Die Schweizer EGL, ein Tochterunternehmen der in Kantonsbesitz befindlichen AXPO-Gruppe, hat 2008 mit massiver Unterstützung der Schweizer Außenministerin Calmy-Rey mit der staatlichen National Iranian Gas Export Company einen Deal über Gaslieferungen im zweistelligen Milliardenbereich abgeschlossen [1].
 
Auch wenn die EGL nun in der Startphase der Trans-Adria-Pipeline auf iranisches Gas verzichten will, bleibt der Liefervertrag mit dem Iran laut EGL weiterhin aufrecht.
 
„STOP THE BOMB fordert die vollständige Annullierung des Milliardengeschäfts der EGL mit dem Iran“ so Michael Spaney.
 
Calmy-Rey sprach sich gegen die jüngst verhängten EU-Sanktionen aus, die Schweizer Haltung sei „neutral und unparteiisch“ und solle „Türen in Washington und Teheran öffnen“ [2]. Seit 2008 steht die Schweiz in der von Kritik aus den USA. Hier heißt es, die Gaslieferungen würden gegen die UN-Sanktionen verstoßen und die Sanktionsstrategie gegen den Iran untergraben [3]. Außerdem unterstützt die Schweiz den Beitritt der Islamischen Republik Iran zur Welthandelsorganisation WTO [4].
 
„Der so genannte Menschenrechtsdialog der Schweiz mit dem Iran liefert den Machthabern in Teheran ebenso einen Deckmantel für ihre Verbrechen wie das inkonsequente Vorgehen der deutschen Bundesregierung“, so STOP THE BOMB Sprecher Michael Spaney.
 
STOP THE BOMB kritisiert auch den sehr hohen Anstieg der deutschen Iranexporte in 2009. Der deutsche Handel mit Iran erfuhr trotz EU-Sanktionen einen rasanten Anstieg im ersten Halbjahr 2010 um 14 Prozent [5]. STOP THE BOMB fordert von der deutschen Bundesregierung, die noch nicht sanktionierten deutschen Maschinenlieferungen in den Iran zu verbieten.
 
Vielfach wird dieser Handel über die in Hamburg ansässige Europäisch-Iranische Handelsbank (EIH) abgewickelt, die sich in Besitz des iranischen Regimes befindet. Die STOP THE BOMB Kampagne protestierte aus diesem Grund am 23. September 2010 für die sofortige Schließung der EIH [6]. Am 8. September wurde bekannt, dass die EIH auf die Sanktionsliste des amerikanischen Finanzministeriums gesetzt wurde. Die EIH ist laut Stuart Levey von den US-Finanzbehörden tief in das Atomwaffenprogramm des Iran verstrickt [7].

Berlin: rally, Monday, October 11th 2010, 4 pm

Otto-von-Bismarck-Allee 4a, between the Swiss Embassy and the German Chancellery, 10557 Berlin

Düsseldorf: rally, Monday, October 11th 2010, 4 pm

near the EGL subsidiary in Düsseldorf, Hammerstraße 19, 40219 Düsseldorf

Zurich: rally, Monday October 11th, 2010, 4 pm

in font of Staatssekretariat für Wirtschaft SECO Zurich, Stauffacherstrasse 101, Zurich

Vienna: rally, Monday, October 11th 2010, 4 pm

Prinz-Eugen-Straße in front of the Swiss Embassy, 1040 Wien

London: rally, Monday October 11th, 2010, 4 pm – 6 pm

Montagu Place,  London W1H 2BQ

 STOP THE BOMB 9.10.2010

 
Rückfragen:
Michael Spaney
STOP THE BOMB Campaign Germany
Phone: +49 (0) 179 – 660 34 32
Mail : michaelspaney@gmx.net
Web: www.stopthebomb.net


Kategorien:Sicherheit

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