Polnischer Präsident bittet jüdische Opfer um Vergebung


70 Jahre nach dem Judenmord von Jedwabne hat der polnische Präsident Bronislaw Komorowski erneut um Vergebung für das von seinen Landsleuten begangene Verbrechen gebeten.

„Die polnische Republik hört den nicht nachlassenden Schrei ihrer Bürger. (…) Ich bitte noch einmal um Vergebung“, schrieb Komorowski in einem Brief, der bei der Gedenkveranstaltung in dem ostpolnischen Ort am Sonntag verlesen wurde. Die Nation müsse verstehen, dass sie auch ein Täter gewesen sei, hieß es nach Angaben der polnischen Nachrichtenagentur PAP im Schreiben. Erstmals nahm auch ein Vertreter der katholischen Kirche am Gedenken teil.

In Jedwabne war es 1941 nach dem deutschen Einmarsch in das bis dahin sowjetisch besetzte Ostpolen zu einem Juden-Pogrom gekommen. Polnische Bewohner des Ortes ermordeten mindestens 340 jüdische Nachbarn. Die meisten Opfer wurden in einer Scheune verbrannt, andere wurden erschlagen.

Erst im Jahr 2000 hatte eine Buchpublikation eine Debatte über die polnische Mitschuld am Holocaust ausgelöst. Ein Jahr später entschuldigte sich der damalige Präsident Aleksander Kwasniewski im Namen seiner Landesleute für den Pogrom.



Kategorien:Politik

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