Seltenes Interview: Israels First Lady im Gespräch mit „Bild“


Seine Frau Sara hat bei der Freilassung des israelischen Soldaten Gilad Schalit eine entscheidende Rolle gespielt – das erklärte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu gegenüber der Zeitung „Bild am Sonntag“. Auch die First Lady sprach mit dem deutschen Blatt. Eine Ausnahme – in den vergangenen zwölf Jahren hatte sie keiner Zeitung ein Interview gegeben.

Seine Frau sei diejenige gewesen, die „ihn am nachdrücklichsten überzeugt habe, Schalits Freilassung auf den Weg zu bringen“, so Netanjahu laut „Bild“. „Sie war diejenige, die mir sagte, denk an diesen Jungen in diesem dunklen Verlies, ohne Hoffnung, ohne Licht. Stell dir vor, er wäre unser Sohn.“ Seine Frau sei der Grundpfeiler seiner Familie, so Netanjahu. Sie gebe ihm „unglaublich viel Unterstützung und Wärme“.

Sara Netanjahu selbst sagte über ihren Mann, er sei nicht nur ihr Partner, sondern auch ihr bester Freund. Die 53-jährige Psychologin und Mutter zweier Söhne hatte mehreren „Bild“-Reportern gestattet, sie zwei Tage lang in ihrem Alltag zu begleiten und mit ihr durch Israel zu reisen. Gegenüber den Journalisten gestand sie ihre Angst um ihren Mann. „Die Sorge ist eigentlich immer da, vor allem vor öffentlichen Veranstaltungen, oder wenn er im Ausland ist.“ Viele alltägliche Dinge seien für das Ehepaar aus Sicherheitsgründen unmöglich – wie Einkaufen oder ins Kino gehen. Dennoch versuchten sie, sich Freiräume zu schaffen.

Begeistert zeigte sich Sara Netanjahu von Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Ich finde sie grossartig! Ich freue mich jedes Mal, wenn ich Bilder von G-8- oder von G-20-Gipfeln sehe, auf denen sie die einzige Frau unter lauter Männern ist. Sie weiss, was sie will, und ich denke, sie ist eine sehr gute Bundeskanzlerin.“

Thema des Gespräches waren auch Anschuldigungen gegen Sara Netanjahu. So soll sie einer Haushälterin nicht den Mindestlohn gezahlt und eine andere mit einem Schuh angegriffen haben. Laut der „Bild“-Zeitung hatten diese Behauptungen bisher vor Gericht nicht bestand. Die First Lady sagte dazu, die Vorwürfe hätten mit der zweiten Amtszeit ihres Mannes begonnen. In der Zeit, in der ihr Mann Oppositionschef gewesen sei, habe es keine Beschwerden von ihren Mitarbeitern gegeben. „Für manche Menschen ist es offenbar lukrativ und verführerisch, mit solchen erfundenen Geschichten an die Öffentlichkeit zu gehen“, so Netanjahu. Sie sei ein leichtes Opfer. „Wenn sie meinen Mann nicht treffen können, attackieren sie eben mich.“

Trotz ihrer Aufgaben als First Lady geht Sara Netanjahu ihrem regulären Beruf beim Psychologischen Dienst der Stadt Jerusalem nach. Es sei ihr wichtig, den erlernten Beruf fortzuführen. Sie habe lange studiert und viele Jahre in ihre Ausbildung investiert, erklärte sie gegenüber „Bild“. „Natürlich könnte ich jeden Tag auf Galadinner und andere glamouröse Events gehen“, sagt sie. „Aber das reicht mir nicht. Ich glaube, wenn man wirklich Freude hat an dem, was man tut, kommt die Disziplin von ganz allein.“

Das gesamte Interview mit Sara Netanjahu findet sich unter www.bild.de.



Kategorien:Politik

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