
Der Süden eskaliert. Über 50 Raketen verschiedener Arten wurden in den letzten 24 Stunden aus dem Gazastreifen auf Israels Südbezirk abgeschossen. Elf Zivilisten und drei israelische Polizisten erlitten dabei Verletzungen. Die israelische Luftwaffe reagierte gezielt auf diverse Terrorzellen im Gazastreifen. Seit heute Morgen sind bereits über zwanzig Raketen auf israelischem Gebiet eingeschlagen, eine davon nahe der Stadt Beersheva. Heute beginnen auch die Sommerferien für 600.000 Schüler in Israel, was die Raketengefahr für etliche Schulen im Süden mindert. Die israelische Regierung versucht, die Eskalation im Süden zu bremsen. Kommentatoren äusserten sich mehrfach, dies könnte zu einer zweiten Operation „Gegossenes Blei“ im Gazastreifen führen.
Die radikale Hamasherrschaft im Gazastreifen fühlt sich mit dem (wahrscheinlich) neugewählten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi sicherer, Israel in eine neue Operation in den Gazastreifen zu verführen. Sollte der radikale Kandidat der Muslimbruderschaft, Mursi, nach dem Auszählen aller Urnen die Präsidentschaftswahlen in Ägypten tatsächlich offiziell gewonnen haben, dann wird der Waffentransport aus dem Sinai in den Gazastreifen auf Hochtouren steigen.
So meldete der israelische Rundfunk heute, dass die Hamas wahrscheinlich Langstreckenraketen besitzt, die zum ersten Mal Israels Grossstädte wie Tel Aviv und Jerusalem bedrohen könnten. Aber diese Raketen sind nicht das einzige Problem Israels. „Auf Israel sind 200.000 Raketen gerichtet, Langstreckenraketen aus dem Libanon, Syrien und Iran“, warnte Israels Militärgeheimdienstchef, General Aviv Kochavi. „Im Südlibanon ist in jedem zehnten Haus ein Raketenlager mit Abschussrampe versteckt und der Sinai etabliert sich zum neuen Terrornest gegen Israel.“ Aus palästinensischer Sicht ist eine Eskalation mit Israel für politische Zwecke notwendig.
In der Geschichte zwischen Israel und den Palästinensern in den letzten 20 Osloer Verhandlungsjahren haben die Palästinenser, egal ob Fatah oder Hamas, immer wieder behauptet, dass Israel nur dann politische Fortschritte macht, wenn es dazu kriegerisch gezwungen wird. Schon lange beklagen die Palästinenser, dass die Welt wegen den jüngsten Aufständen in den arabischen Ländern weniger Interesse am israelisch-palästinensischen Konflikt zeigt. Um Aufmerksamkeit zu erregen, muss geschossen werden. So wird das zumindest von der israelischen Seite verstanden.
Updates zum Raketenterror aus dem Gazastreifen gibt es hier: http://www.idfblog.com/2012/06/19/updates-rocket-fire-from-gaza-in-past-two-days/
Kategorien:Sicherheit
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