Israels Fusstruppen können im Konflikt mit den Palästinensern mit ferngesteuerter Schützenhilfe rechnen: Mit dem Guardium verfügt das Militär über einen tödlichen Roboter auf vier Rädern.

Zur Bewaffnung gibt die Armee nur so viel preis: Der Guardium könne «verschiedene energische Massnahmen ergreifen, um eine Bedrohung auszuschalten». Seine Ziele könne das System dabei selbst suchen (auto-target acquisition).Zur Bewaffnung gibt die Armee nur so viel preis: Der Guardium könne «verschiedene energische Massnahmen ergreifen, um eine Bedrohung auszuschalten». Seine Ziele könne das System dabei selbst suchen (auto-target acquisition).
«Als der Guardium UGV seine nächtliche Patrouille an der Grenze zu Gaza fährt, ist das Szenario still. In vielen Meilen Entfernung überprüften Spezialisten die 360-Grad-Aufnahmen. Plötzlich erscheint ein rotes Glühen auf dem Bild der Thermalkamera, das langsam zu einer menschlichen Silhouette wird. Lichter flackern auf und bestätigen, das sich jemand dem Zaun nähert. Eine Stimme ertönt aus dem Guardium. Sie erschreckt den Verdächtigen. Er rennt weg.»
Dieser Vorfall geschah im Oktober, bevor der Konflikt mit den Palästinensern neu aufflammte. Die Szene wurde von der israelischen Armee selbst so geschildert, denn der Guardium ist der neueste Stolz Jerusalems: Es handelt sich um eine Drohne auf vier Rädern.
Der Jeep, der eine gepanzerte Version des israelischen Spassbuggys Tomcar ist, fährt ferngesteuerte ohne menschliche Besatzung in den Einsatz. Sein Vorteil ist die Sensorik: «Wir können vergrabene Sprengsätze, aber auch Fussabdrücke und Leute erkennen, die auf den Zaun zukriechen», erklärte Zugführer Kai Hajbi im Blog der israelischen Armee.
Doch damit nicht genug. Das Fahrzeug kann vorgegebene Strecken autonom abfahren und reagiert auf jegliche Vorfälle. Und: Es ist bewaffnet und hat eine automatische Zielerfassung. Womit der Jeep zuschlägt, lässt die Armee im Ungefähren. Nur soviel: Der Guardium könne «verschiedene energische Massnahmen ergreifen, um eine Bedrohung auszuschalten».
Das Militär hat die «Boden-Drohne» 2008 beschafft und musste anfänglich einige Rückschläge einstecken. «Es hatte dauernd Pannen und musste abgeschleppt werden. Dazu brauchte man Soldaten, die auch Mechaniker waren», sagte Leutnant Hajbi. Heute sei er der letzte Experte auf diesem Gebiet: Das System habe die Probezeit bestanden, so die Botschaft. Auch Hacker-Attacken seien unmöglich.
Obwohl das Roboter-Vehikel sehr modern ist, steht der Nachfolger bereits in den Starlöchern. Er soll bis zum Frühjahr 2014 in Dienst gestellt werden. «Die nächste Generation wird noch grössere Möglichkeiten haben – inklusive breiterer Einsatzmöglichkeiten, einem grösseren Aufbau und längerer Operationszeit», so Hajbi.
Die israelischen Streitkräfte versichern, die Jeeps nicht autonom feuern zu lassen. Was andere Käufer des Vehikels machen, steht jedoch auf einem anderen Blatt. Auf der Website des Herstellers heisst es dazu: «Der Guardium UGV wurde auch designt, um auf ungeplante Ereignisse zu reagieren – entsprechend den Richtlinien, die für die Eigenschaften des Geländes und die Sicherheitsroutinen speziell programmiert wurden».
Kategorien:Sicherheit
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