Koalitionsgespräche erweisen sich als schwierig


coalitionNach Bekanntgabe der Wahlendergebnisse wurde eigentlich angenommen, dass Israels Premierminister Netanjahu (Likud) keine Mühe haben würde, mit Jair Lapids Zentrumspartei Jesh Atid eine Mehrheitskoalition zu bilden. Diese neue Partei war überraschenderweise die zweitstärkste Partei im Land geworden. Nun scheinen die Koalitionsgespräche doch nicht so leicht von der Hand zu gehen, wie anfangs erwartet.

Einige ranghohe Mitglieder der Likudpartei verabschieden sich sogar mittlerweile schon desillusioniert von der Idee, mit Lapid (im Bild links) eine Regierung zu bilden. Es gibt Likudmitglieder, die von einer „Arroganz“ Lapids berichten und von Koalitionsforderungen, die weit über die Relevanz seiner 19 Mandate hinausgehen.

Lapid erklärte derweil, er sei sich nicht zu schade, auch in die Opposition zu gehen, warnte jedoch, dies könnte Netanjahus Sturz zur Folge haben, was wiederum Lapid – seinen Worten nach – zum Premierminister machen würde. Netanjahu hat die Möglichkeit, mit der rechtsgerichteten Beit Hajehudi (Jüdisches Haus) Partei eine Regierung zu bilden. Diese Partei hat allerdings nur 12 Mandate, was die orthodoxe Schass-Partei mit weiteren 11 Mandaten gezwungenermassen mit in die Regierung bringen würde.

Das Problem: Der Vorsitzende der Beit Hajehudi-Partei, Naftali Bennett (im Bild Mitte), und die Schass-Partei können sich nicht ausstehen. Obwohl religiös, fordert Bennett doch genau wie Lapid, dass Ultrareligiöse endlich ebenfalls einen Armeedienst leisten, so wie jeder andere jüdische Staatsbürger auch. Schass will in diesem Punkt keine Kompromisse eingehen.



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