Nach Informationen der britischen „Sunday Times“ hat Syrien seine modernsten Raketen gegen Israel in Stellung gebracht. Die Armee habe Anweisung, die Boden-Boden-Raketen des Typs „Tischrin“ auf Tel Aviv abzufeuern, sollte Israel erneut ein Ziel in Syrien angreifen, schreibt das Blatt. Überwachungssatelliten hätten entsprechende Vorbereitungen der syrischen Regierungstruppen von Baschar al-Assad registriert. Die Aufstellung der Raketen, die jeweils eine halbe Tonne Sprengstoff transportieren könnten, bedeute eine erhebliche Verschärfung der
gespannten Lage in der Region, heisst es in dem Bericht.
Israel hatte Assad zuvor nach Informationen der „New York Times“ mit dem Sturz gedroht, sollten er oder die mit ihm verbündete libanesische Hisbollah auf einen möglichen neuen Angriff Israels reagieren. Seit Jahresbeginn hat Israel bereits dreimal Ziele in Syrien bombardiert, um die Übergabe hochmoderner Waffen an die mit dem Iran verbündete Hisbollah zu verhindern.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu konnte den russischen Präsidenten Wladimir Putin am Dienstag bei einem Besuch in Moskau nicht davon abbringen, hochmoderne Waffensystem an Syrien zu liefern. Diese sollen unter anderem S-300-Raketensysteme sowie Schiffsabwehrraketen vom Typ Yachont umfassen. Israel fürchtet, Syrien könnte solche Waffen in einem künftigen Konflikt gegen den jüdisch
geprägten Staat einsetzen.
Assad räumt unterdessen der Initiative der USA und Russlands zur Lösung des Bürgerkriegs in seinem Land keine Chance ein. Forderungen seiner Widersacher nach einem Rücktritt erteilte der syrische Machthaber erneut eine Absage. „Rücktritt wäre Flucht“, sagte Assad in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit argentinischen Medien.
Die Wahrscheinlichkeit eines Gegenangriffs Syriens oder seiner Verbündeten steigt nach Einschätzung eines israelischen Experten mit jedem neuen Angriff Israels. „Es handelt sich hier um immer weiter steigenden Druck auf die syrische Führung sowie ihre Verbündeten – Hisbollah und der Iran“, sagte Shlomo Brom vom Institut für Nationale Sicherheitsstudien (INSS) in Tel Aviv. Israels Luftwaffe hatte nach Medienberichten vor zwei Wochen zum dritten Mal in diesem Jahr in Syrien bombardiert, um die Übergabe hochmoderner Waffen an die libanesische Hisbollah-Miliz zu verhindern.
Er selbst gehe aber durchaus davon aus, dass bei weiteren Angriffen Israels in Syrien die Belastungsgrenze erreicht sei und es dann zu einer Reaktion kommen könnte. „Israel kann nicht davon ausgehen, dass es schon dreimal angegriffen hat und nichts passiert ist, und dass es deshalb wieder angreifen kann“, sagte er. Ob es jetzt aber eine Reaktion nach einem, zwei oder drei weiteren Angriffen vom syrischer Seite gibt, kann zur Zeit nicht gesagt werden. Dies hängt im wesentlichen von der militärischen Unterstützung Russlands und dem Iran ab.
Kategorien:Sicherheit
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