SHL Q1: Umsatz leicht gesteigert und Verlust verkleinert


SHLDie an der Schweizer Börse kotierte israelische SHL Telemedicine hat im ersten Quartal 2013 den Umsatz leicht gesteigert und ein positives operatives Ergebnis erzielt. Unter dem Strich resultiert aber immer noch ein kleiner Verlust. SHL ist in Deutschland gewachsen und steht am Beginn der Erschliessung des indischen Marktes.

In den Monaten Januar bis März steigerte SHL den Umsatz um 2,9% auf 7,1 Mio USD, wie SHL am Mittwoch mitteilte. Beim Betriebsgewinn auf Stufe EBIT konnte das Unternehmen ein leichtes Plus von 0,2 Mio ausweisen, nachdem ein Jahr davor noch ein Minus von 0,6 Mio resultiert hatte. Unter dem Strich verbuchte das Unternehmen aber noch einen Reinverlust von 0,3 Mio nach einem Fehlbetrag von 1,5 Mio im ersten Quartal 2012.

SHL sei solide in das Jahr 2013 gestartet, sagte Co-CEO Erez Alroy. In Deutschland sei das Unternehmen zu Wachstum zurückgekehrt, und in Indien habe ein Abkommen mit einer Privatklinik gezeigt, wie es für SHL möglich sei, in neuen Märkten Fuss zu fassen. Indien sei der erste Schritt zur Umsetzung der angestrebten geografischen Expansion. Ausserdem die Profitabilität dank verbesserter Effizienz und dank einmaliger Kosteneffekte gestiegen.

Während der Umsatz im Heimmarkt Israel mit 5,6 Mio USD stabil geblieben ist, wuchs das Unternehmen im Deutschland auf 1,5 Mio nach 1,3 Mio im Vorjahr. Dort hatte SHL im letzten Quartal des vergangenen Jahres mit der Krankenversicherung AOK Bayern einen Vertrag abgeschlossen und mit der Rekrutierung der Patienten mit der chronischen Lungenkrankheit COPD begonnen.

In Indien ist SHL – wie Mitte März angekündigt – mit Lösungen für Personen mit Herzerkrankungen in den Gesundheitsmarkt vorgestossen. Der mit der Belle Vue Clinic in Kalkutta unterzeichnete Vertrag sei erst der Anfang, es dürften weitere ähnliche Abkommen folgen. Bis in drei Jahren seien ähnliche Verträge mit mehr als zehn Spitälern möglich, sagte Alroy an einer Telefonkonferenz mit Analysten und Medien. Jeder einzelne dieser Verträge habe das Potential, einen Umsatz von 1 bis 5 Mio USD zu generieren, betonte er.

Den Cash Flow hat SHL im ersten Quartal auf 3,9 Mio USD gesteigert, nachdem im Vorjahresquartal Cash im Umfang von 1,0 Mio verbraucht wurde. Die liquiden Mittel (Cash, Cash Equivalents und Marketable Securities) seien derweil auch dank einer weiteren Zahlung von Philips im Umfang von 5,2 Mio per Ende März auf 29,1 Mio gestiegen nach 26,8 Mio Ende 2012.

In der Bilanz weist SHL bei einer Summe von 98,8 (per Ende 2012: 99,7) Mio USD ein Eigenkapital von 61,7 (61,0) Mio aus. Daraus errechnet sich eine Eigenkapitalquote von 62,4%.

Den anlässlich der Bilanzmedienkonferenz im März vorgestellten Ausblick hat die Gesellschaft bestätigt. Innerhalb der nächsten 3 bis 5 Jahre soll der Umsatz auf 100 Mio USD (Jahresumsatz 2012: 26,9 Mio) wachsen. Dabei will SHL bis dahin eine zweistellige EBIT-Marge erzielen. Nach dem Verlust im Jahr 2012 soll 2013 der Break-Even erreicht werden.

In den kommenden Quartalen erwartet SHL gemäss Alroy nicht zuletzt dank den Rekrutierungen von Patienten in Deutschland ein kontinuierliches Umsatzwachstum. Mit den Rekrutierungen in Deutschland sei man erst am Beginn eines langfristigen Prozesses, sagte der CEO: „Wir sind dabei auf Kurs.“ Zurückhaltend gab er sich aber noch bezüglich der Entwicklung der Profitabilität im laufenden Jahr.

Am Markt wurden die Quartalsergebnisse freundlich kommentiert. Sehr positiv sei die Umsatzsteigerung in Deutschland, meinte Bank Vontobel-Analystin Carla Bänziger. Überraschend sei zudem, dass die Gewinnschwelle bei der operativen Rentabilität bereits erreicht werden konnte: Sie sei davon ausgegangen, dass dazu ein weiteres Quartal erforderlich sein würde. Am Aktienmarkt ist die SHL Telemedicine-Aktie am Mittwoch bis am Mittag noch nicht gehandelt worden.



Kategorien:Wirtschaft

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