Hitler-Eiche in Winterthur soll weg


Foto: © Ann Shelton, from the project ‚in a forest‘ 2005 ongoing

«Es ist an der Zeit, diesen Baum zu fällen» 

Ein Baum mit Nazi-Vergangenheit: Efraim Zuroff, Direktor des Simon Wiesenthal Centers in Jerusalem, fordert, dass die «Hitler-Eiche» in Winterthur verschwindet.

Ihre Wurzeln gründen im Nazi-Deutschland. Seit über 80 Jahren steht die «Hitler-Eiche» beim Stadion Deutweg in Winterthur: Aktuell soll sie laut den Medien Islamisten als Treffpunkt dienen. National Schweizer Politiker und behördliche Fachstellen teilen diese Ansicht nicht. Trotz dieser Tatsache und ihrer Nazi-Vergangenheit soll die Eiche deren Ansicht nach jedoch bleiben.

Ganz anders sieht das Dr. Efraim Zuroff, Direktor des Simon Wiesenthal Centers in Jerusalem: «Es ist an der Zeit diese Eiche zu fällen.» Der Baum solle entweder irgendwo versteckt, oder für einen guten Zweck gefällt werden, erklärt Historiker Zuroff.

Fakt ist: 1936 erhielten die Olympiasieger von Berlin neben einer Goldmedaille einen Topf mit einer Eiche. Der Baum wurde von Adolf Hitler persönlich überreicht.

Nach dem Untergang der Nazi-Herrschaft machten sich Forscher auf Spurensuche, wo die umstrittenen Bäume heute stehen. Einer Ort Sie werden diese Bäume heute noch von gewissen Gruppen als „Das Sinnbild deutschen Wesens“ verehrt, aber anderen Orts wurden und werden diese Bäume inzwischen aus Pietät gefällt.

«Die Hitler-Eiche soll zu etwas Positivem werden»

Im Gegensatz zu bestimmten Symbolen wie etwa dem Hakenkreuz stehe dieser Baum nicht sinnbildlich für die menschenverachtenden Ideologien hinter dem Nationalsozialismus oder Islamismus, sagt Dina Wyler, Geschäftsführerin der Zürcher Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus. «Mit reiner Symbolpolitik ist in dieser Sache niemandem geholfen.» Mit dem Fällen der Eiche werde das eigentliche Problem nicht gelöst, sagt sie. Denn: «Mit dem Fällen allein verhindert man nicht, dass es Personen gibt, die sich für extremistische Ideologien begeistern», sagt Extremismus-Experte Dirk Baier.

Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes entgegnet dieser Forderung: «Wir bleiben bei unserer Meinung, wonach eine historische Einordnung zielführender ist, als dass man diese Eiche einfach fällen würde. Ohnehin brauchen wir keine Ratschläge von ausländischen Organisationen, die vielleicht gar nicht wissen, wo Winterthur liegt.» Er betont, «Der Baum ist kaum das Problem. Die Menschen und unter Umständen deren Einstellungen und Motive könnten problematisch sein».

Foto: Michael Scherrer/ 20min

Die Schweizer Eidgenössische Organisation gegen Rassismus bleibt bei ihrer Aussage, dass die Eiche «an sich nicht problematisch» sei und deswegen auch nicht gefällt werden müsste.

Wie die Stadt Winterthur das Image des Baums nun aufpolieren will. Auch der Winterthurer Stadtrat Stefan Fritschi hält an seiner ursprünglichen Aussage fest, dass der Baum stehen bleiben könne, fest. Er führt weiter aus: «Wir nehmen aber die Befindlichkeiten der jüdischen Gemeinde ernst und werden daher eng mit der Israelitischen Gemeinde Winterthur zusammenarbeiten, wenn wir die Informationstafel für diesen Baum erstellen.»

(JNS & Agenturen)



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