Es lohnt sich, die Gesamtheit der Bibel-Zeugnisse zu analysieren
Ist die Auffassung, Maria habe ohne Mitwirken eines Mannes allein durch die Kraft des Heiligen Geistes den Heiland empfangen und geboren, ist dieser Glaube der Christen Erfindung des Evangelisten Matthäus – noch dazu aufgrund eines Übersetzungsfehlers? Denn, so heisst es seit langem immer wieder, die „junge Frau“, von der Jesaja in seiner Prophezeiung spricht, hätten erst Griechen unter dem Einfluss ihrer Herrscher-Ideologie zur Jungfrau gemacht. So sei zwar nicht die Jungfrau zum Kind gekommen, wohl aber die „junge Frau“ zur „Jungfrau“ umfrankiert worden. War es so? Und warum akzeptiert das Judentum den christlichen Messias nicht? Lasst uns verstehen warum – nicht, um andere Religionen herabzuwürdigen, sondern eher, um die jüdische Position zu verdeutlichen.
Die christliche Idee der Jungfrauengeburt wird vom Vers aus dem Propheten Buch der Tora Jesaja 7,14 hergeleitet, in dem die Rede von einer „Alma“ als Geburtsgebende ist, so heisst es: „Darum wird euch der Ewige selbst ein Zeichen geben: Siehe, die >>Alma<< wird schwanger werden und einen Sohn gebären und du sollst ihm den Namen Immanuel geben.“
Die Kontroverse dreht sich vor allem um die Übersetzung des hebräischen „Alma“. Das Wort „Alma“ hat immer „eine junge Frau“, „ein junges Mädchen“ oder „Mädel“ bedeutet, es ist ein synonym für Mädchen. Christliche Theologen jedoch übersetzten das Wort Jahrhunderte später als „Jungfrau“. Sie stützen sich auf die Septuaginta (die älteste durchgehende Übersetzung der hebräisch-aramäischen Bibel in die damalige altgriechische Alltagssprache, die Koine. Sie entstand etwa von 250 v. Chr. bis 100 n. Chr. im hellenistischen Judentum, vorwiegend in Alexandria), welche das Wort „Alma“ mit Parthenos, also Jungfrau übersetzt hat. Ferner wissen wir, dass der Evangelist Matthäus eine bekannte Vorliebe für Wortspiele und Wortkonstruktionen hatte, die man an einigen Stellen seines Evangeliums findet. Bekanntestes Beispiel ist eben die Erfindung der so genannten „Jungfrauengeburt“ in Matthäus 1, 21-22. Maria sei deshalb Jungfrau gewesen, so Matthäus, damit sich Jesaja 7, 14 erfülle, wo von einer „schwangeren Jungfrau“ die Rede sei. Doch hier ist dem Evangelisten ein schweres Missgeschick unterlaufen. Entweder waren die Hebräischkenntnisse des Evangelisten mangelhaft oder ihm lag eine fehlerhafte Fassung bzw. Übersetzung des Jesaja-Textes vor. In Jesaja 7, 14 ist nämlich keinesfalls von einer „schwangeren Jungfrau“ die Rede, sondern von einer „schwangeren jungen Frau“. So viel einmal zu den beliebten Wortspielen von Matthäus.
Nun aber ein paar Hintergründe: Worum handelt der Vers in Jesaja 7,14?
Das Prophetenbuch beschreibt, wie der Prophet Jesaja Ahas, den König von Juda beruhigen möchte, er sagt ihm, dass er keine Angst von König Israel und König Syrien haben brauche. Der Prophet verspricht dem König Ahas, dass der Ewige ihm ein Zeichen senden wird, um ihm eindeutig klar zu machen, dass Gott mit ihnen ist. Dazu heisst dann in Jesaja Vers 7,14: „Darum wird euch der Ewige selbst ein Zeichen geben: Siehe, die „Alma“ wird schwanger werden und einen Sohn gebären und du sollst ihm den Namen Immanuel geben.“
Das Zeichen im Vers, äusserst sich mit der Geburt eines Kindes. So soll Ahas also nur Gott vertrauen und keine Angst mehr haben. Deshalb muss das Kind auch Immanuel (= Gott ist mit uns) genannt werden. Wer das Kind gebären soll, ist hier nicht ganz klar, aber aus dem Konsens ist eindeutig die Rede von zwei Frauen, entweder die Frau des Königs Ahas oder die Frau vom Propheten Jesaja.
Wenn gemäss der christlichen Doktrin im Vers des Jesaja 7,14 eine Prophetie für Jesus ausgesprochen wurde, nur weil die Septuaginta „Alma“ mit Parthenos, also Jungfrau übersetzt hat, stellt sich die dringende Frage, warum man Jesus, Jesus nannte und nicht wie bestimmt „Immanuel“. Schliesslich heisst doch die eindeutige Aufforderung: „Und du sollst ihm den Namen Immanuel geben.“
In weiteren Verlauf im Jesaja ergeht auch ganz klar, dass die Prophetie des Zeichen Gottes in Form einer Kindesgeburt keine Zukunftsprophetie ist, also nicht etwas was sich in der Zukunft abspielen wird, sondern vielmehr ein Vorhersagen, welches sich noch in deren Tagen erfülle. Und so war es dann auch, so sagt der Prophet: „Siehe, ich und die Kinder, die der Ewige mir gegeben hat, sind Zeichen und Vorbilder in Israel, von dem Ewigen der Heerscharen, der auf dem Berg Zion thront.“ (Jesaja 8,18) Hieraus ist nun auch klar, dass „Alma“ die Frau des Propheten Jesajas ist (also nicht Maria, wie es das Christentum behauptet) und somit ist das Kind der Sohn von Jesaja.
Aus der jüdischen Traditionsliteratur ergeht aus etlichen Stellen eindeutig, dass der Versuch „Alma“ mit Jungfrau zu übersetzen falsch ist.
So heisst es beispielsweise im 1. Buch Moses 24,14: „Wenn nun ein ‚Na´ara‘ (= Mädchen) kommt, zu der ich spreche: ‘ Neige doch deinen Krug, dass ich trinke!‘, und sie spricht: ‚Trinke! Und auch deine Kamele will ich tränken!‘ – so möge sie diejenige sein, die du deinem Knecht Isaak bestimmt hast; und daran werde ich erkennen, dass du an meinem Herrn Barmherzigkeit erwiesen hast!“
Im Vers 43 und 44 heisst es dann aber: „Siehe, ich stehe hier bei dem Wasserbrunnen. Wenn nun ein ‚Alma‘ (= Mädel) zum Schöpfen herauskommt und ich spreche: ‚Gib mir doch aus deinem Krug ein wenig Wasser zu trinken!‘ Und sie zu mir sagen wird: ‚Trinke, ich will deinen Kamelen auch schöpfen!‘ so möge doch diese die Frau sein, die der Herr dem Sohn meines Herrn bestimmt hat!“
Die Tora spricht hier über dieselbe Person. Einmal betitelt sie die Person mit „Na´ara“ und ein anderes Mal mit „Alma“ – der Beweis, dass „Alma“ im Hebräischen ein Synonym für „Na´ara“ darstellt. Na´ara = Mädchen und Alma = Mädel o.dgl., siehe Synonyme für Mädchen aus dem Duden: (umgangssprachlich) Mädel; (österreichisch umgangssprachlich) Mäderl; (umgangssprachlich scherzhaft) Krabbe, Kröte; (norddeutsch) Deern, Dirn; (norddeutsch, oft abwertend) Göre; (bayrisch, österreichisch umgangssprachlich) Dirndl; (schweizerisch mundartlich) Meitli; (umgangssprachlich veraltend, sonst landschaftlich abwertend) Ische; (veraltet) Mägdelein. In vielen englischen Übersetzungen wird „Alma“ meist mit Young Girl, also junges Mädchen oder junge Frau übersetzt. „Alma“ mit Jungfrau zu übersetzen ist somit falsch.
Nun wird es einginge geben die sich denken: „Da ein Mädchen ein Mädchen ist, ist sie ja noch keine Frau. Ein Mädchen ist in der Regel immer eine Jungfrau.“ In Regel ja, aber die Realität zeigt, dass es unzählige junge Mädchen gibt, die keine Jungfrauen mehr sind. Insbesondere im biblischen Zeitalter was es gang und gäbe, dass Mädchen sehr früh Intim wurden, also im sehr jungen Alter. Und selbst wenn diese „Alma“ tatsächlich Jungfrau war, was spielt das für eine Rolle? Im Vers wird ein Sinn zu einem Mädchen hergeleitet, ob Jungfrau oder nicht, das spielt keine Rolle. Wenn es eine Rolle spielen würde, so hätte es in der Bibel ausdrücklich: „Jungfrau“ heissen müssen, so ergeht es aus den 13 Tugenden mit denen man die Tora erläutert, nach Rabbi Teima. Und nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass der Vers mit dem die christliche Idee der Jungfrauengeburt erst entstanden ist (Jesaja 7,14), ja bereits schon in Jesaja 8,18 widerlegt wurde. Schliesslich ergeht aus den Prophetenbuch eindeutig, dass die Geburtsgebende „Alma“ die Frau von Jesaja war und nicht Maria! Wer nun meint, das man diesen Vers auch auf Maria herleiten kann, dann ich kann mir nun wohl auch eine Stelle aus der Bibel raussuchen und anschliessend behaupten, die Rede sei von mir und ich bin dies und das. Ich denke nur ein Narr, würde mir das dann glauben, nicht wahr?
Um das ganze zu verdeutlichen werfen wir nun einen Blick auf den weisesten alles Weisen, König Salomos. Auch er ist der Meinung, dass „Alma“ definitiv keine Jungfrau ist, sondern eben nur eine Frau. In den Sprüchen 30,18-19 sagt des weise König Salomo: „Drei Dinge sind mir unbegreiflich und vier kann ich mir nicht erklären: Den Weg des Adlers am Himmel, den Weg der Schlange auf einem Felsen, den Weg des Schiffes mitten im Meer, und den Weg des Mannes zum ‚Alma‘.“
König Salomo sagt uns hier also, dass er nicht versteht, wie ein Adler im Himmel navigiert. Auch versteht er nicht, wie eine Schlange auf einen Felsen navigiert. Ebenso versteht er nicht, wie ein Schiff auf hoher See navigiert und auch versteht er nicht, wie ein Mann sich in das Herz einer „Alma“ navigiert. Und warum nicht? Da diese vier Dinge hier keine Spuren hinterlassen. So ist dem weisen Salomo also unmöglich zu erkennen, welche Flugbahn ein Alder geflogen ist, nachdem er den Adler an einen Baum ruhen sieht. Ebenso unmöglich zu erkennen ist, welchen Weg eine Schlange auf einen Fels gekrochen ist, nachdem sie sich es erstmal gemütlich gemacht hat. Unmöglich zu erkennen ist auch ein Schiffsweg auf hoher See, nachdem es Anker geworfen hat. Auch mit wie vielen Frauen ein Mann schon Intim war, bevor er sich mit einer weiteren „Alma“ einlässt, ist unmöglich zu erkennen.
Der Mezudat David und wohl auch Raschi und der Malbim sagen, dass hier die Rede von vier Sachen sind, die keine Spuren hinterlassen. So kann man also, nachdem sie nicht mehr zu sehen sind, zu deren Ablauf nichts mehr weiter sagen. Das Wort „Alma“, von der König Salomo spricht, kann somit keine Jungfrau sein, denn wenn ein Mann mit einer Jungfrau intim wird, verliert sie ihre Jungfräulichkeit, und wenn die Frau durch die Intimität Schwanger werden sollte, dann ist das Kind ja wohl die eindeutigste Spur dafür, dass hier was war. Und da König Salomo „Alma“ in die Reihe der Sachen einstuft, die keine Spuren hinterlassen, kann man definitiv sagen, Alma = KEINE Jungfrau ..
Kelsos war ein antiker Philosoph (Platoniker) in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. Er verfasste die älteste bekannte Streitschrift gegen das Christentum. In einer seiner Schriften sagt er, dass er von einem Mann erzählt bekam, wie dieser beobachtet habe, dass Maria, die Mutter von Jesus, von ihrem Mann verlassen wurde, weil er sie beim Fremdgehen erwischt habe. Der Augenzeuge zu Kelsos meinte weiter, dass der Mann, der Maria sie verlassen habe, weil sie mit einem römischen Soldaten namens „Pantheras“ Geschlechtsverkehr hatte. Dieser römischer Soldat „Pantheras“ soll nach dieser Auffassung hier der Vater von Jesus sein. Es gibt jene, die meinen, dass der Name „Pantheras“ sehr der in der Septuaginta übersetzten Alma, also Jungfrau = „Parthenos“ gleicht. So sagen einige, dass christliche Theologen wohl: Jesus der Sohn von „Pantheras“ (Name eines römischen Soldaten) mit: Jesus der Sohn von „Parthenos“ (Jungfrau) verwechselten.
Die der Wissenschaft und dem gesunden Menschenverstand widersprechende Kirchenlehre soll das Geschehen um die Zeugung und Geburt von Jesus möglichst weit von den Menschen und ihren Erfahrungen wegrücken. Denn die Kirche lehrt nicht den nahen Gott, sondern einen fernen Gott voller Abstrusitäten, den man den antiken Götzenkulten und ihren Mythen entlehnt hat. Hier eine Aufstellung angeblicher Jungfrauengeburten:
gautama buddha – um 600 v. Chr. von der Jungfrau MAYA geboren.
dionysos – griechischer Gott, von einer Jungfrau geboren.
quirinus – Heilsbringer der frühen Römerzeit, geboren von einer Jungfrau.
attis – von der Jungfrau NAMA ca. 200 v.Chr. in Phrygien geboren.
indra – um 700 v.Chr. von einer Jungfrau in Tibet geboren.
adonis – babylonischer Gott, Sohn der Jungfrau ISHTAR.
krischna – Hindu-Gottheit, ca. 1200 v.Chr. von der Jungfrau DEVAKI geboren.
zoroaster – ca. 1500 -1200 v.Chr. von einer Jungfrau geboren.
mithras – von einer Jungfrau am 25. Dezember, ca. 600 v. Chr. Geboren.
SAOSCHYANT – von einer im See badenden Jungfrau durch Zarathustra empfangen.
PLATON – vom Gott Apollon und einer Jungfrau gezeugt.
PERSEUS – die Jungfrau DANAE haben den Samen des Zeus schlafend als Goldregen empfangen.
Und viele mehr. Damit die Jesusfigur der Kirche hier „mithalten“ konnte, haben kirchliche Theologen auch bei Jesus eine solche Geschichte erfunden.
Fazit: „Alma“ = keine Jungfrau. Das Wort „Alma“ hat immer „eine junge Frau“, „ein junges Mädchen“ oder „Mädel“ bedeutet, es ist also ein synonym für Mädchen. „Alma“ mit „Jungfrau“ zu übersetzen ist somit falsch.
Kategorien:Gesellschaft
Ich bin sehr enttäuscht. Ich hatte nicht erwartet das sie solche Antichristliche Polemik, Verdrehungen, ja Lügen einfach ungeprüft übernommen werden. Diese Liste angeblicher Jungfrauengeburten ist an den Haaren herbei gezogen und es hätte nun wirklich nicht besondere anstrengung in der Recherche gebraucht um dies zu erkennen.
„gautama buddha – um 600 v. Chr. von der Jungfrau MAYA geboren.“
Die Mutter von Buddha, Maya war der buddhistischen Überlieferung zufolge schon seit 20 !!! Jahren verheiratet als sie mit Buddha schwanger wurde. Sie war folglich auch kein Jungfrau sondern da sie nicht auf natürlichem Wege Schwanger wurde Unfruchtbar. Dann träumt sie das ein weisser Elefant von ihrer Seite in sie eindringt. Als sie wach wird ist sie mit Buddha Schwanger. WOW was für eine Jungfrauengeburt.
„dionysos – griechischer Gott, von einer Jungfrau geboren.“
So, so, die Mutter von Dionysos ist einfach nur eine Geliebte von Zeus unter vielen mit der er eine Affäre hat. Folglich ist sie auch keine Jungfrau (mehr) sondern wird durch Geschlechtsverkehr von Zeus geschängert. In der einen Version heisst es nun das sie ihr Kind heimlich gebahr. Als ihr Vater dies aber entdeckte ließ er Mutter und Kind in eine Kiste sperren und ins Meer werfen. Die Kiste mit der toten Mutter und dem noch lebenden Dionysos wird schliesslich von seiner Tante gefunden die ihn dann auch aufzieht. Die zweite Version, die bekannteste ist jene wo eifersüchtige Hera die Mutter von Dionysos, Semele,überredet das sie Zeus darum bitten solle seine wahre Gestalt zu sehen. Da dieser der reine Blitz ist verbrennt sie von diesem Anblick. Doch Zeus reisst ihr den Fötüs des Dionysos aus dem Leib, schlitz sich sein Bein auf und plaziert so seinen Sohn in seinem eigenen Leibe. Als er Dionysos dann fertig entwickelt ist kommt es zu der sogenannten „Schenkelgeburt“. BRAVO was für eine Jungfrauengeburt.
Ich denke das sollte reichen um zu zeigen wie verlässlich ihre Quellen sind. Es würde mich wundern wenn auch nur eine dieser Gechichten wirklich eine „Jungfrauengeburt“ enthällt.
Gerade sie als Jude müssten wissen das sollch eine verdrehung der Tatsachen, sollche Entstellungen in Bezug auf eine Religion das allerletzte sind. Ich erhoffe mir doch das sie beim nächsten mal sollche leeren Behauptungen überprüfen und nicht wieder einfach übernehmen nur weil es sich gegen den Messias richtet!
Wegen Schweinefleisch, koriegeren sie mich ruhig falls ich falsch liege. Ist es nicht so das es dem Menschen zuerst nur erlaubt war sich vegetarisch zu ernähren ? Dann bei Noah durfte man alles essen was lebt und sich regt ausser dem Blut oder ? Also auch Schweinefleisch !
Frage: Unter welchen Umständen dürfen die Menschen damals Schweinefleisch essen?
Nur wenn es mager ist?
Oder gegrillt?
Oder von reiner 😉 „Freilandhaltung“?
Lustig nicht ? NEIN ist es nicht.
Wenn das Tier selbst „unrein“ gewesen wäre so hätte Gott es den Menschen freilich auch vorher nicht erlaubt, unrein ist es aber gegen seinen Willen zu handeln. Wenn Gott nun sagt das uns nichts (mehr) Unrein macht was durch den Mund kommt dann ist das so, egal ob sie das Schwein dünsten oder räuchern.
Aber bleiben sie mal ruhig unter dem Gesetz, ist jedem seine Entscheidung, nur dieses „ulkige“ ist so ulkig nicht.
mfg,
Friede und Segen,
Erik Eisenmann
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Die christliche Theologie ist doch von einer biologistischen Deutung des Jungfrauenbegriffes längst abgerückt. Und egal, ob nun „Alma“ richtig oder falsch übersetzt wurde, es kommt doch darauf an, wie die Figur der Maria theologisch einzuordnen ist. Maria wird mit einem Ansinnen konfrontiert, das eine Zumutung ist, sie soll sich auf etwas einlassen, dessen Folgen und Konsequenzen sie überhaupt nicht absehen kann, wir wissen schließlich, wie die Sache ausgeht; und sie tut das allein im Vertrauen auf Gottes Auftrag. Darin liegt die Entsprechung zur Jungfrau: auch sie lässt sich auf etwas ein, von dem sie (eben weil sie Jungfrau ist) per Definitionem keine Ahnung hat – oder zumindest nicht abschätzen kann, worauf sie sich einlässt. Und die Jungfrau lässt sich auf diese Zumutung im Vertrauen auf ihren Mann ein, so wie sich Maria auf Gott verlässt. Jeder Mensch, der so handelt, ist in diesem Sinne „Jungfrau“ und sei er oder sie auch sechsfache Mutter oder gar ein Mann. Das eben unterscheidet die moderne Theologie von Marias Jungfräulichkeit von all den rein bilologisch verstandenen Jungfrauengeburten, die Rabbi Kraus zu Recht seltsam findet. Überhaupt nicht verstehen kann ich, wie Rabbi Kraus dem Christentum ein menschenfernes Gottesbild unterstellt, wo doch gerade im Christentum sich Gott mit den Menschen gemein macht. So sehr, dass er ihr tiefstes Leid mit-leidet. Ich habe als Christ nichts dagegen, wenn dieses Gottesbild von jüdischer Seite abgelehnt wird, solche Fragen sind auch für Christen, die sich mit ihrem Glauben wirklich intellektuell redlich auseinander setzen, schwierig. Der Zweifel und das Ringen um den Glauben, das zeigt schon das Buch Hiob, gehört zum Glauben dazu. Wer nie zweifelt, der neigt zur Unbarmherzigkeit, das erleben wir gerade in diesen Tagen schmerzlich. Glaube und die Treue zu Gott sind nicht einfach. Und bevor wir dem jeweils anderen unterstellen, aus vordergründigen Motiven Unsinn zu verbreiten, sollten wir eher darauf blicken, was uns verbindet als darauf, was uns trennt. Von dem Gezänk, ob Maria nun biologisch Jungfrau war oder nicht, hat die Welt gar nichts. Wir, Juden wie Christen, haben in dieser Welt einen Job zu erledigen. Ich weiß wohl, dass sich besonders das Christentum in der Vergangenheit nicht besonders damit hervorgetan hat, diesen Job zu tun. Wir sollten damit endlich anfangen, wo es noch nicht geschehen ist. Hilfreich hierfür wäre eine genauere Kenntnis, wie in der jeweils anderen Religion der Stand der theologischen Reflexion ist.
Michael Wolf
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Das ist nun wirklich ein Thema, von dem wir Juden uns tagtäglich Gedanken machen müssen: war sie eine „Jungfrau“, oder wer war’s?
Das 2. Thema wäre: unter welchen Umständen dürfen Juden Schweinefleisch essen? Nur wenn es mager ist? Oder gegrillt? Oder von einem Bio-Betrieb?
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