Bis zu 5000 Berufssoldaten sollen entlassen, konventionelle Einheiten wie die Marine aufgelöst werden. Ein Grund: Die Bedrohungslage habe sich verändert. Zugleich investiert Israel in eine Modernisierung der Streitkräfte.
Israel will seine Armee angesichts von Sparvorgaben und einer veränderten Bedrohungslage verkleinern und modernisieren. Dies sehe ein von Generalstabschef Benny Gantz vorgelegter mehrjähriger Plan vor, berichteten israelische Medien am Donnerstag. Konventionelle Einheiten wie Panzerverbände, Fliegerstaffeln mit älteren Maschinen und Marineeinheiten sollten aufgelöst werden. Bis zu 5.000 Berufssoldaten müssten mit einer Entlassung rechnen.
Im Gegenzug solle die Aufklärung verbessert, die Luftwaffe mit moderneren Flugzeugen ausgestattet, die Fähigkeit zum Cyber-Krieg erhöht und die Beweglichkeit von Bodentruppen verbessert werden. Zugleich sind weiter grosse Investitionen in die Raketenabwehr zum Schutz der Zivilbevölkerung vorgesehen.
Israel werde nicht mehr von syrischen oder ägyptischen Panzerarmeen bedroht, sondern vor allem von Raketen, laute die Bedrohungsanalyse. Deshalb müssten die Streitkräfte im Kriegsfall in der Lage sein, den Gegner binnen Tagen zu brechen, so Gantz. Hintergrund ist die Angst Israels, dass seine Feinde der Zivilbevölkerung bei einem längeren Konflikt grossen Schaden durch Tausende Raketen zufügen könnten.
Überschwappen der syrischen Kämpfe soll unter allen Umständen verhindert werden. Die israelische Armee (IDF) hat auf Beschluss von Generalstabschef Benny Gantz eine neue fünfte Regionaldivision geschaffen, die im Norden operieren wird. Zweck der neu gebildeten Division wird es sein, jegliche Form des Überschwappens des syrischen Bürgerkriegs oder Verletzungen der Waffenstillstandslinien auf den Golanhöhen zu verhindern. Diese neue Division wird sich vor allem aus Truppen der seit langem bestehenden Reservedivision, der 36. Division bestehen, die auch als «Netiv HaEsh» – zu Deutsch als «Pfad des Feuers» bekannt ist. In gewöhnlichen Zeiten ist die 36. Division, die grösste der IDF, verantwortlich für die Region und die Grenze, sowie auch für die Golani-Brigade, für die regulären und Reserve-Panzerbrigaden, für Artillerieunterstützungs- und andere Einheiten.
Generalstabschef Gantz, der früher Kommandant des Nordabschnitts war, ist der Ansicht, für die Division sei es an der Zeit, sich um andere Aufgaben zu kümmern. Weil die Golanhöhen wegen der anhaltenden Kämpfe zwischen syrischen Regierungs- und Rebellentruppen zu einer aktiven Front geworden sind, benötigt dieser Frontabschnitt «konstante Sicherheit». Aus diesem Grund wird auch das Zivilschutzkommando auf dem Golan einen Distrikt öffnen.
Zusätzlich zur neuen fünften Division betreiben die IDF heute die vier folgenden: Entlang der libanesischen Grenze, im Negev und in der Arava im Süden, gegenüber dem Gazastreifen und in der Westbank.
Kategorien:Politik, Sicherheit

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