Rätselraten über angebliche Attacke Israels


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Die israelische Armee soll Anfang Juli ein Raketendepot in der syrischen Küstenstadt Latakia angegriffen haben. Der israelische Ministerpräsident Netanjahu schweigt zu den Berichten beharrlich. Laut Zeitungsberichten handelte es sich um den vierten Angriff Israels auf Ziele in Syrien innerhalb der letzten zwei Jahre.

Israel soll nach einem Bericht der „New York Times“ erneut eine Waffenlieferung in Syrien bombardiert haben. Das Blatt berief sich am Sonntag auf US-Beamte und meldete, der Angriff am 5. Juli in der Nähe der Hafenstadt Latakia habe einer Lieferung mit russischen Anti-Schiffs-Raketen gegolten.

Israelische Kampfjets sollen bei einem Angriff gegen Syrien von einer Militärbasis in der Türkei aus gestartet sein. In den vergangenen Jahrzehnten haben Israel und die Türkei militärisch eng zusammengearbeitet. Die Kooperation riss trotz diplomatischer Verstimmungen nicht ab. In der Syrien-Krise unterstützen beide Länder die syrische Opposition.

Doch nun soll die militärische Zusammenarbeit eine neue Stufe erreicht haben. Gemäss türkischen Quelle sollen israelische Kampfjets von einer türkischen Militärbasis aus gestartet sein. Die Kampfjets sollen sich vom Meer aus genähert haben, um ausserhalb des syrischen Luftraums zu bleiben. An dem Angriff sollen auch israelische U-Boote der Delfin-Klasse beteiligt gewesen sein.

Der türkische Aussenminister Davutoğlu dementiert den Vorwurf. „Diese Nachricht hat keinerlei Wahrheitsgehalt und ist erstunken und erlogen. Offenbar möchte man der Türkei einen Imageverlust in der Region verpassen“, zitiert die Hürriyet den türkischen Aussenminister.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu will sich nicht über den angeblichen israelischen Angriff auf den syrischen Hafen Latakia äußern, bei dem russische Seezielraketen des Typs Jachont zerstört wurden. „Mein Gott! Jedes Mal, wenn etwas im Nahen Osten geschieht, ist Israel daran schuld“, sagte Netanjahu im Interview mit dem US-TV-Sender CBS. Er sei es leid, derartige Meldungen zu kommentieren. „Meine Politik besteht darin, die Übergabe von gefährlichen Waffen an die libanesische schiitische Hisbollah-Bewegung und andere terroristische Gruppierungen (…) zu verhindern. Wir halten an dieser Politik fest“, fügte er hinzu.

Syriens Präsident Baschar al-Assad, ein wichtiger Partner der Hisbollah, hat kürzlich mit Vergeltung gedroht, sollte Israel weiter Ziele in seinem Land angreifen. Anfang des Jahres wurde berichtet, dass Israel eine Waffenlieferung Nahe Damaskus bombardiert habe. Im Mai wurden zwei weitere Luftanschläge in Damaskus auf eine iranische Waffenlieferung an die Hisbollah gemeldet. Israel hat die Beteiligung an den Angriffen nie bestätigt.

Der israelische Journalist der Sunday Times, Uzi Mahnaimi, hatte zuvor in einem Artikel gesagt, dass die fünf Staaten sich in Verhandlungen über ein gemeinsames regionales Frühwarnsystem gegen ballistische Raketen des Iran befinden. Doch dieser Plan sei eigentlich eine US-Initiative. Washington wolle eine Koalition des „moderaten Halbmonds“ zwischen den muslimischen Staaten und Israel schaffen. (JNS und Agenturen)



Kategorien:Sicherheit

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