„Ob Israel einen bevorstehenden Militärschlag Amerikas gegen Syrien für wahrscheinlich hält oder nicht, es muss sich auf jedes Szenario vorbereiten“, so der Abgeordnete Eli Yischai zu israelischen Medien.
Am Dienstagabend hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu das Sicherheitskabinett überraschend zu einem Treffen einberufen, wahrscheinlich, um die Lage in Syrien zu diskutieren. Am selben Tag begann die israelische Armee auch mit einer zweitätigen Militärübung in den Golanhöhen.
Im Zusammenhang mit den zunehmenden Spannungen in Syrien und dem Einsatz von Giftgas ist die Nachfrage von israelischen Bürgern nach Gasmasken sprunghaft angestiegen. Die israelische Post ist für die Verteilung von Gasmasken an die Bürger verantwortlich, man kann sich auf deren Webseite dafür registrieren oder bei einer Hotline anrufen. Zurzeit sind lediglich 60 Prozent der Bevölkerung mit ausreichenden Gasmasken ausgestattet. Im Juni hatte die israelische Armee mehr als 10.000 Gasmasken an die arabische Bevölkerung im Norden des Landes verteilt und hofft, dass diese nun auch verstärkt die Verteilstellen in den örtlichen Postfilialen aufsucht.
Gleichzeitig wurde das „Patriot“ Antiraketensystem in Haifa in Alarmbereitschaft versetzt. Dieses System besteht aus mehreren Schichten von Raketenabfangsystemen, die auch die neuen Iron Dome-Vorrichtungen integriert haben. Schon im Jahre 1991 schützte das Patriot-Netzwerk die Bürger Israels vor den Scud-Raketen des Iraks.
Auch das Bildungsministerium sei auf alle Fälle vorbereitet, so ein Sprecher. Mit dem Anfang des neuen Schuljahres seien die Schulen mit dem Notfalldienst der israelischen Krankenhäuser verbunden, die auf jede Situation schnell und angemessen reagieren können.
Israel hat eine machtvolle militärische Antwort auf jeglichen Angriffsversuch aus Syrien angekündigt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte nach Beratungen mit seinen Sicherheitsberatern in Tel Aviv, der jüdische Staat sei nicht Konfliktpartei im Bürgerkrieg des nördlichen Nachbarlandes. „Aber wir werden auf jeglichen Versuch antworten, uns anzugreifen. Und wir werden machtvoll antworten“, sagte der Regierungschef.
In den vergangenen Monaten waren immer wieder Geschosse aus Syrien auf israelischem Gebiet niedergegangen. Auch hatte es bereits Beschuss von Extremisten auf die Golanhöhen gegeben, die Israel seit dem Sechstagekrieg 1967 unter seiner Kontrolle hat. Darauf hatte die Regierung in Jerusalem bislang aber stets äusserst zurückhaltend reagiert. Mehrfach hat Israel aber mit Luftangriffen auf mutmassliche Waffenlieferungen aus Syrien an die schiitische Hisbollah im Nachbarland Libanon reagiert. (JNS und Agenturen)
Kategorien:Sicherheit
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