Nethanjahu reagiert gelassen auf iranische Neujahrsgrüsse


Netanjahu-RohaniIsraels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat auf die Neujahrs-Glückwünsche des neuen iranischen Präsidenten und dessen Aussenminister reagiert: Er rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, ihre Sanktionen gegen den Iran auszuweiten. Der israelische Ministerpräsident unterstrich, man müsse das iranische Regime an seinen Taten messen und nicht an Grussworten. Es sei Präsident Rohani und seinem Aussenminister Zarif bei ihren Twitter-Botschaften nur darum gegangen, vom iranischen Atomprogramm abzulenken.

„Das iranische Regime wird an seinen Taten und nicht an Grussworten gemessen werden, die nur von der fortschreitenden Urananreicherung ablenken sollen“, fügte der israelische Ministerpräsident über das Twitter-Konto seines Sprechers Ofer Gendelman hinzu. „Die internationale Gemeinschaft darf sich keinen Illusionen hingeben. Sie muss vom Iran nicht nur Worte, sondern Taten verlangen. Und den Druck erhöhen“, forderte Netanjahu.

Der iranische Präsident hatte den Juden im Iran und in der ganzen Welt zum Rosh Hashana-Fest via Twitter gratuliert. Er schrieb in dem Kurznachrichtendienst: „Während die Sonne hier in Teheran untergeht, wünsche ich allen Juden, besonders den iranischen Juden, ein gesegnetes Rosh Hashanah.“ Einen solchen Gruss hatte es von einem Oberhaupt der islamischen Republik noch nie gegeben. Damit setzte er sich deutlich von seinem Vorgänger Ahmadinedschad ab, der Israel als „zionistisches Gebilde“ und „Krebsgeschwür“ bezeichnet hatte.

In der Weltpresse war daraufhin über eine Veränderung der iranischen Position gegenüber Israel spekuliert worden. Israelische Fachleute hielten dem entgegen, dass Präsident Rohani mit ausdrücklicher Billigung der Mullahs in Teheran an die Macht gekommen sei. Rohani habe bereits als Chefunterhändler des iranischen Atomprogramms gezeigt, dass er wortreich agiere, um Zeit zu gewinnen und seine wahren Absichten zu verschleiern. Der islamische Rechtsgelehrte (64) ist seit dem 3. August Staatsoberhaupt des Iran.

Ruhani und Sarif droht inzwischen zu Hause Ärger wegen ihres „Zwitscherns“. Twitter ist wie Facebook im Iran offiziell blockiert. Der ultrakonservative Klerus betrachtet sie als unislamisch und eine „Sünde“. Jetzt soll untersucht werden, ob eine Mitgliedschaft bei Twitter und Facebook rechtlich überhaupt zulässig ist, wie die Nachrichtenagentur Fars am Samstag berichtete.

(JNS und Agenturen)



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