Wird Ron Arads Schicksal nach 27 Jahren geklärt?


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Ron Arad

Der israelische Luftwaffen-Offizier verschwand 1986 im Libanon. Seither gilt er in Israel als Nationalheld. Iran könnte nun preisgeben, was mit Arad geschah.

Oktober 1986, irgendwo am Himmel über dem Südlibanon: Ein Flugzeug der israelischen Luftwaffe wird getroffen. Die beiden Insassen katapultieren sich aus dem abstürzenden Flieger und gleiten mit ihren Fallschirmen zu Boden. Ein israelischer Hubschraubereinsatz rettet den Piloten. Doch der 28-jährige Navigator und Luftwaffen-Offizier Ron Arad gerät in die Gefangenschaft der schiitischen Amal-Miliz.

Das war vor 27 Jahren. Seither gilt Arad als vermisst. Angeblich wurde er noch in den Achtzigern an den Iran weiterverkauft. Mehr wusste man nicht, obwohl immer wieder Gerüchte über Arads Tod kursierten. Am Mittwoch berichtete nun völlig überraschend die Zeitung al-Siasa in Kuwait, dass Israel in Kürze neue Details zum Schicksal Arads erhalten würde. Die Zeitung beruft sich dabei auf westliche Geheimdienstkreise. Eine offizielle Bestätigung gab es vorerst aber nicht.

Dem Bericht zufolge steht hinter den neuen Informationen ein Deal zwischen dem Iran und westlichen Geheimdiensten. Seit der Amtseinführung von Präsident Hassan Rohani herrscht bekanntlich Tauwetter zwischen Teheran und dem Westen.

Teheran soll dem Bericht zufolge im Gegenzug für die Informationen zu Arad Auskunft über das Schicksal von vier in den Achtzigerjahren im Libanon verschwundenen iranischen Diplomaten erhalten. Die neuen Details zu Arads Verbleib stammen demnach vom Bruder eines der vermissten Diplomaten, der in den Achtzigern Berater des iranischen Aussenministers war.

Was mit Ron Arad nach seiner Festnahme und mutmasslichen Übergabe an den Iran geschah, war bisher nicht bekannt. Im Jahr 2006 tauchte aber eine Filmsequenz auf. Darin sagt ein junger Mann mit dichtem Bart und müden Augen auf Englisch: „Ich bin Ron Arad, Soldat der israelischen Armee.“ Das war das letzte Lebenszeichen von Arad.

Vor fünf Jahren behauptete dann die libanesische Hisbollah-Miliz, der Luftwaffen-Offizier sei längst tot. In Israel ist Ron Arad zum Sinnbild der im Einsatz vermissten Soldaten geworden. Am Tag seines Verschwindens gedenken jährlich tausende Israelis des Vermissten.
(JNS und Agenturen)



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