
FIFA President Sepp Blatter during a 2011 visit to the West Bank
Ein palästinensischer Fussballspieler hat ein Sportvisum dazu missbraucht, sich mit einem Hamas-Vertreter in Katar zu treffen. Sein Geständnis hat der Inlandsgeheimdienst Schabak am Mittwoch veröffentlicht.
Dem Bericht des Schabak zufolge reiste der 22-jährige Nationalspieler Samah Fares Muhamed Marawa aus der Stadt Kalkilija im Westjordanland am 15. April nach Katar, um dort mit seiner Mannschaft zu spielen. In dem Scheichtum traf er sich dann mit dem Hamas -Mitglied Talal Ibrahim Abd al-Rahman Sarim. Dieser übergab dem Fussballer Geld, ein Handy und Nachrichten für Vertreter der radikal-islamischen Gruppe in Kalkilija.
Der Inlandsgeheimdienst nahm am 21. April Sarim fest, eine Woche später auch Marawa. Letzteren beschuldigte der Schabak, seinen Status als Fussballspieler „auf zynische Weise ausgenutzt“ zu haben, berichtet die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“.
„Ich bin überzeugt, diese beunruhigenden Informationen zeigen eindeutige Beweise für den Missbrauch des Sports. Die Sicherheit der israelischen Zivilbevölkerung ist bedroht“, schrieb Livnat, laut AP.
Der Fall bestätigt israelische Befürchtungen, dass einige palästinensische Fussballer ihre Reisevisa und sportliche Einrichtungen dazu nutzen, um terroristischen Aktivitäten nachzugehen. Israels Sportministerin hat die Reisebeschränkungen des Landes gegen palästinensische Fussballspieler in einem Brief an FIFA-Präsident Sepp Blatter, unter Berufung auf Sicherheitsbedenken, verteidigt.
Der israelische Sportministerin Limor Livnat schrieb Sepp Blatter in dem Brief, dass palästinensische Sportler versuchen könnten den Sport für ihre Zwecke zu nutzen und „die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger zu verletzen oder zu bedrohen.“
Um in dem Streit zu vermitteln, reiste FIFA-Präsident Sepp Blatter Ende Mai eigens in die Region. Dabei schloss er aus, Israel von der gegenwärtig stattfinden FIFA-Konferenz in Rio de Janeiro zu bannen, wie es die Palästinenser gefordert hatten. „Wer könnte Massnahmen gegen ein gutes FIFA-Mitglied in die Wege leiten?“, fragte der Schweizer damals. An diesem Mittwoch forderte er auf der Konferenz Israel jedoch auf, die Beschränkungen zu lockern. „Zusammenarbeit ist entscheidend“, betonte Blatter laut der israelischen Tageszeitung „Ha‘aretz“.
Der Vorsitzende des palästinensischen Fussballverbandes, Dschibril Radschub, forderte Israel auf, dem „Leiden“ ein Ende zu setzen. Blatter lobte die israelische Delegation dafür, nicht negativ auf Radschubs Aufruf geantwortet zu haben, sondern „im sportlichen Geist des Fair Play ruhig geblieben zu sein“.
Kategorien:Sicherheit, Sport
Hinterlasse einen Kommentar