Nach fortwährenden Raketenangriffen militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen bewegt Israels Armee nach Medienberichten zusätzliche Bodentruppen in Richtung Süden. Ein Armeesprecher in Tel Aviv sagte am Donnerstag, er könne sich nicht zur Positionierung von Truppen äussern.
Die israelische Nachrichtenseite „ynet“ berichtete, Panzer und gepanzerte Fahrzeuge seien in Richtung des Palästinensergebiets am Mittelmeer unterwegs. Seit Mitternacht seien 14 Kleinraketen auf Israel abgefeuert worden. Vier Raketen trafen Gebäude in der Grenzstadt Sderot, es gab erhebliche Sachschäden. Bürgermeister Alon Davidi erklärte, es sei ein Wunder, dass niemand verletzt wurde. Die israelische Luftwaffe reagierte auf den Beschuss mit erneuten Luftangriffen. Dabei wurden 15 Einrichtungen von Terrorgruppen im Gazastreifen beschossen.
Zwei Raketen trafen ein Haus in Sderot, in dem sich eine Kindergruppe zu einem Sommercamp aufhielt. Nach Medienberichten durchschlug eine Rakete zwar das Dach, explodierte aber nicht. Eine weitere Rakete traf eine Studentenwohnung, eine andere explodierte in der Nähe eines Mehrfamilienhauses. Eine Rakete traf die Aussenwand eines Schutzbunkers, die zwar beschädigt, aber nicht zerstört wurde. Schäden gab es auch an einem Gewächshaus. Vier Personen mussten wegen Schocks behandelt werden. Durch den Raketenbeschuss wurden in Sderot mehrere Fahrzeuge schwer beschädigt, ausserdem fiel für längere Zeit der Strom aus.
Das Raketenabwehr-System „Eiserne Kuppel“ konnte zwei Raketen noch in der Luft zerstören, die ansonsten in der Grossstadt Ashdod sowie in Netivot eingeschlagen wären. Im Laufe des Mittwochs, als es in Jerusalem zu heftigen Strassenkämpfen zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei kam, feuerten Terroristen zahlreiche Granaten auf Israel ab. Immer wieder gab es Sirenenalarm. Allein die Region Eshkol verzeichnete neun Einschläge. Die israelische Luftwaffe zerstörte daraufhin die Abschuss-Vorrichtung.
Die Städte und Gemeinden im Süden Israels werden seit Wochen vom Gazastreifen aus massiv mit Raketen beschossen, was von den meisten Medien im Westen ignoriert wird. Auch in deutschsprachigen Medien in der Schweiz, Österreich sowie Deutschland werden die israelischen Luftangriffe als „Rache für den Tod der drei jüdischen Bibelschüler“ bezeichnet. Israelische Sicherheitsfachleute gehen davon aus, dass die Hamas-Terrororganisation hinter den Raketenangriffen steckt.
Nach dem Fund der Leichen der drei entführten israelischen Jugendlichen hat Israel unterdessen die Suche nach ihren Mördern fortgesetzt. In der Nacht zum Donnerstag nahm die Armee im Westjordanland 13 Menschen fest, wie eine Militärsprecherin bestätigte. Ausserdem wurden zwei der radikalislamischen Hamas nahestehende Organisationen durchsucht.
Israel fahndet weiterhin nach den Entführern von Gilad Shaer, Naftali Fraenkel und Eyal Yifrah. Die beiden mutmasslichen Mörder der drei Jugendlichen sollen Mitglieder der Hamas sein. Seit dem Verschwinden der Jugendlichen vor zwei Wochen hat die israelische Armee bei Razzien bereits hunderte Palästinenser festgenommen, die meisten davon Hamas-Mitglieder.
Kategorien:Sicherheit

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