Frieden – reale Chance oder eine Illusion


.Israel und die Palästinenser haben sich auf eine 72-Stündige Waffenruhe geeinigt, die heute früh in Kraft trat. Nur wenige Minuten nach Eintritt der Feuerpause wurden mehrere Raketen aus dem Gazastreifen abgeschossen. Die Warnsirenen heulten im Süden, in den Städten Rischon Le Zion, Rehovot und sogar in der judäischen Wüstenstadt Maale Adumim. Ein grosses Trümmerstück einer Rakete fiel auf eine Strasse in Gush Etzion (Foto). Es gab keine Verletzten.

Israel hat die militärischen Ziele der Operation „Starker Fels“ erreicht. Die Regierung hat deshalb den ägyptischen Vorschlag für eine Waffenruhe angenommen. Sollte die Hamas ihre Angriffe stoppen, will Israel seine gesamten Bodentruppen aus dem Gazastreifen abziehen.

Die arabische Zeitung Al Hayat in London meldete, dass Kairo Israel bittet, die Hamasführer Iyad Al Alami und Halil al Haya aus dem Gazastreifen ausreisen zu lassen. Israel garantiert ihnen jedoch keine Sicherheit und droht, sie gezielt zu erschiessen, sollten sie aus den Bunkern kriechen. Palästinenser teilten israelischen Medien ihre Forderungen mit: keine gezielten Tötungen mehr, Abzug aller Bodentruppen sowie die Beendigung der Blockade des Gazastreifens. Der Hafen von Gaza müsse geöffnet und der Flughafen in Dahania neu aufgebaut werden.

Die israelische Regierung besteht auf einer Entmilitarisierung des Gazastreifens. Israelische Minister betonten immer wieder, dass sie der palästinensischen Zivilbevölkerung helfen wollen, aber dafür Garantien von der internationalen Gemeinschaft bekommen müssen, damit die Hamas ausländische Gelder nicht erneut in Tunnel und Raketen investiert.

„Die Hamas wurde sehr hart geschlagen“, sagte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu, während er verletzte Soldaten im Soroka-Krankenhaus besuchte. Er hob hervor, dass er nichts gegen die palästinensische Bevölkerung habe. Die Hamasführung stehle ihrem Volk sogar die humanitäre Hilfe: „Die Welt muss die Hamas für das Leid ihres Volkes verurteilen“, so Netanjahu.

Israels Aussenminister Avigdor Liebermann warnte Europa mehrfach, dass der radikale Islam keine Grenzen kenne und Europa der Nächste in der Reihe sei.

In den israelischen Medien kamen hochrangige Offiziere zu Wort. Diese betonten, dass Israels Sicherheitskräfte alle 32 entdeckten Terrortunnel vernichtet hätten. Zur selben Zeit hat die ägyptische Armee 18 Tunnel unterhalb von Rafah, zwischen dem Gazastreifen und Ägypten, zerstört. 4.800 Terrorziele wurden im Gazastreifen angegriffen und vernichtet, 82.000 Reservesoldaten wurden für den Krieg einberufen und 900 Terroristen wurden nach israelischen Armeeangaben in den 29 Kriegstagen getötet. Mehr als 3.300 Raketen hat die Hamas auf Israel abgeschossen, um die 3.000 hat Israel vernichtet und weniger als 3.000 Raketen sind noch in den Lagern der Islamisten.

In Israel versteht jeder, dass dieser Krieg gerecht war und man keine andere Wahl hatte. Im Ausland wird Israel für den Tod von über 1.800 Palästinensern verantwortlich gemacht, darunter knapp 300 Kinder und 9.000 Verletzte – alles gemäss palästinensischen Angaben.

Israel wird vorgeworfen, keine verhältnismässige Strategie gegen die Palästinenser gefunden zu haben. Auf israelischer Seite gab es nur 64 gefallene Soldaten und drei tote Zivilisten. Das passt der Weltöffentlichkeit nicht, und deswegen soll Israel nun für Kriegsverbrechen angeklagt werden. Angenommen, auf der israelischen Seite wären 300, 600, 1200 oder mehr Tote zu beklagen, wäre dies dann verhältnismässiger? Blut produziert Mitleid, das wissen die Palästinenser, und das weiss auch Israel. Im Judentum dürfen Leichname nicht gezeigt werden. Auf der palästinensischen Seite passiert genau das Gegenteil.

Die Palästinenser im Gazastreifen leiden. Ein Grossteil hat die Nase voll von der radikalen Hamasregierung, die seit 2006 nur in Kriege investierte, aber für das Wohlergehen der Palästinenser nichts tut. Aber im Gazastreifen ist keine offene Kritik zu hören. Das einzige, was man im Gazastreifen laut hört, ist „Allah hu Akbar“ (Allah ist grösser), wie sehr sie leiden, wie böse Israel ist, dass die arabischen Länder ihnen nicht beistehen und so weiter. Kein einziges Wort gegen die Hamas. Denn das wäre lebensgefährlich. Aber der Westen, der normalerweise in Sachen Menschenrechte überaus kritisch ist, akzeptiert diese radikale Form des Islam klaglos.

 



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