Der 26-jährige Bauunternehmer Netanel Arami (Foto), der Mitte September vom elften Stock eines Hochhauses in Petach Tikva in den Tod stürzte, ist das Opfer eines Terrorangriffes geworden. Das gaben jetzt die Behörden bekannt, nachdem das zuständige Gericht eine zuvor aus Ermittlungsgründen verhängte Nachrichtensperre teilweise aufgehoben hatte. Offenbar wurde der junge Familienvater von Arabern umgebracht, weil er Jude war.
Nach Angaben des Nachrichtensenders Channel 2 war es Richter Merav Grinberg, der die Nachrichtensperre lockerte. Er folgte damit einem Antrag der Hilfsorganisation Honenu. Die Gruppe beantragte zudem bei der Polizei, dass die Familienmitglieder von Arami als Terroropfer anerkannt werden sollten, was die Polizei dann ebenfalls einräumte.
Am 16. September hatte sich Arami von seiner damals im dritten Monat schwangeren Frau Moriah und seinen zwei Kindern verabschiedet und war zur Arbeit gegangen. Er besass eine kleine Baufirma, die sich auf Arbeiten in grosser Höhe spezialisiert hatte. An diesem Tag seilte er sich mit seinen Mitarbeitern an der Fassade des Gebäudes ab, um dort an Lüftungsschächten zu arbeiten.
Seine Mitarbeiter waren etwas früher fertig als er und warteten im Auto auf ihn. Als er nicht kam, suchten sie nach ihm und fanden ihn tot am Boden liegend. Viele Details der nachfolgenden Untersuchung unterliegen noch immer der Nachrichtensperre.
Die Polizei gab jetzt eine kurze Stellungnahme ab: „Im Rahmen der Untersuchungen haben die Polizei und der Inlandsgeheimdienst Shin Beth drei Verdächtige festgenommen, die in den Mordfall verwickelt sind. Mutmasslich hatten sie nationalistische Motive. Die drei wurden nach einem eingehenden Verhör wieder freigelassen, nachdem das Büro des Staatsanwaltes den Fall nochmals überprüft hatte und feststellte, dass es keine rechtlichen Gründe gab, sie weiter fest zu halten. Die Ermittlungen dauern an.“
Unmittelbar nach Netanels Tod hatte Aramis Familie darauf beharrt, dass es sich um einen terroristischen Angriff handelt und nicht um einen Unfall, wie die Polizei zuerst annahm (ISRASWISS berichtete).
„Es ist wichtig für uns, dass an die Öffentlichkeit kommt, dass es nicht einfach so war, dass Netanel morgens aus dem Haus ging und abends nicht mehr wiederkam. Er wurde ermordet, weil er Jude war,“ sagte seine Mutter Miriam gegenüber Channel 2. „Jeder Versuch uns stumm zu machen oder das Ganze zu vertuschen, wird nicht funktionieren. Wir haben es Netanel geschworen, dass wir nicht ruhen werden, bis seine Mörder gefunden und zur Verantwortung gezogen werden“, sagte sie weiter.
Kategorien:Sicherheit
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