Israel plant Mahnmal für sowjetischen Sieg über Nazis


Ein Mahnmal in der israelischen Küstenstadt Netanja soll zukünftig an den Sieg der Roten Armee über Nazi-Deutschland erinnern. Nun hat Israels Premierminister Benjamin Netanjahu ein israelisch-russisches Gremium eingesetzt, das Vorschläge für die Gestaltung des Bauwerks sichten soll.

Das Mahnmal „wird die grosse Wertschätzung ausdrücken, die wir gegenüber dem russischen Volk empfinden, das so tapfer gegen die Nazis gekämpft und eine entscheidende Rolle beim Sieg der Alliierten im Zweiten Weltkrieg gespielt hat“, sagte Netanjahu laut der „Jerusalem Post“. „Viele jüdische Veteranen der Roten Armee leben gegenwärtig unter uns, hier in Israel. Das Mahnmal an der Küste von Netanja wird auch ihren Beitrag und ihr Heldentum symbolisieren.“

Die Pläne für die Gedenkstätte hatte Netanjahu im Februar bei einem Treffen mit dem russischen Regierungschef Wladimir Putin in Moskau angekündigt. Er sprach dort von einer Geste zum 65. Jahrestag des Sieges über das Dritte Reich in diesem Jahr.

Die jüdische Hilfsorganisation Keren Hayesod soll das Mahnmal errichten. Sie unterstützt die Einwanderung von Juden nach Israel und kümmert sich um Terror-Opfer.

Am Donnerstag traf sich das Komitee und kündigte an, in israelischen und russischen Medien eine Ausschreibung für die Baupläne zu veröffentlichen. Der Gewinner soll 20.000 Dollar erhalten. Das Gremium setzt sich aus zehn Mitgliedern zusammen. Dazu gehören Vertreter aus dem Büro des israelischen Premierministers, des Aussenministeriums und von Keren Hayesod. Hinzu kommen die Bürgermeisterin von Netanja, Miriam Feierberg, der russische Botschafter Petr Stegny und ein Repräsentant des russischen Kulturministeriums.

Im Zweiten Weltkrieg fielen etwa elf Millionen Soldaten der Roten Armee. Auf der Seite der Sowjetunion kämpften rund 500.000 Juden, von denen nach Einschätzungen von Historikern ungefähr 200.000 getötet wurden.



Kategorien:Politik

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