Abbas entfernt sich vom Frieden


In Kairo einigten sich die rivalisierenden Organisationen heute auf eine Zusammenarbeit. Die Hamas will Israel allerdings weiterhin nicht anerkennen. Israel verurteilt die Einigung.

Spitzentreffen: Chalid Maschaal(l) spricht mit Mahmud Abbas(m) und Asam al-Ahmed.

So haben sich die verfeindeten Palästinenserparteien Fatah und Hamas einmal mehr ihre Versöhnung verkündet. Sie schlossen einen „Pakt für Palästina“. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas und Hamas-Vorsitzender Chaled Maschaal trafen sich dazu in Kairo. Es war ihr erstes persönliches Treffen seit der Machtübernahme der islamistischen Hamas im Gaza-Streifen im Jahr 2007. Die Hamas wird vom Westen als Terror-Organisation betrachtet. Die beiden Palästinenserparteien wollen bis Mai eine gemeinsame Übergangsregierung bilden sowie Parlaments- und Präsidentenwahlen abhalten. „Es gibt keine Differenzen mehr zwischen uns“, versicherte Abbas. Israel hat die Ankündigungen der Palästinenser scharf kritisiert. Regierungssprecher Mark Regev erklärte, je mehr sich Abbas an die Hamas annähere, desto weiter entferne er sich vom Frieden. Der Abgeordnete Silvan Schalom von der regierenden Likud-Partei sagte im Armee-Radio, man stehe nun an einem kritischen Punkt. Israel habe versucht, den Friedensprozess wieder in Gang zu bringen, aber die Palästinenser verweigerten jeden direkten Kontakt. Schalom unterstrich, Israel erwarte von der internationalen Gemeinschaft, dass sie eine Palästinenser-Regierung mit Beteiligung der Hamas-Terroristen isoliere und mit ihr keine Gespräche führe.

Der führende Hamas-Politiker Salah al-Bardawil betonte jedoch, die Hamas werde auch in einer Einheitsregierung die Forderungen des Nahostquartetts aus UNO, EU, USA und Russland nach einer Anerkennung Israels und der Friedensverträge sowie einem Gewaltverzicht nicht erfüllen.



Kategorien:Nahost

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