Der Grossverteiler Migros erntet nach der Ankündigung, Produkte aus den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten zu deklarieren, heftige Kritik. Die israelische Botschaft in der Schweiz lehnt die Linie der Migros aufs Schärfste ab.
Man sei enttäuscht zu sehen, dass sich die Migros an einer antiisraelischen politischen Kampagne beteilige, hielt die israelische Botschaft am Mittwoch fest. Die Kampagne ziele darauf ab, Israel anzuschwärzen und schon im Voraus den zukünftigen Status der umstrittenen Gebiete festzulegen.
Im «Migros-Magazin» dieser Woche kündigt der Grossverteiler an, Artikel aus besetzten Gebieten neu mit «Westbank, israelisches Siedlungsgebiet» oder «Ostjerusalem, israelisches Siedlungsgebiet» zu kennzeichnen.
Bisher stammen Produkte wie etwa Datteln, Kartoffeln, Früchte, Küchenkräuter oder Soda-Club-Geräte gemäss Herkunftsangabe aus «Israel». Migros will die neue Deklaration Mitte 2013 einführen.
Das vermeintlich unscheinbare Wörtchen «Siedlung» ist im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt ein aufgeladener Begriff, der polarisiert – und zumindest unglücklich gewählt ist.
Warum, ist schnell erklärt: Die einen sagen, die Siedlungen im Westjordanland sind israelische Gemeinden, die spätestens seit 1948 unrechtmässig aufgegeben werden mussten. Die anderen sehen darin spontan geschaffene Aussenposten der israelischen Militärpräsenz auf palästinensischem Gebiet. Welche Sicht der Dinge die richtige ist, darüber streiten man sich seit der Staatsgründung Israels, also seit gut 64 Jahren.
Kategorien:News
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