Mehrere tausend Israelis haben wieder für soziale Gerechtigkeit demonstriert. Sie wollten damit nach eigenen Angaben an die grosse Protestwelle vom Sommer vergangenen Jahres anknüpfen. Die grösste Kundgebung fand laut Polizei in Tel Aviv statt.
Die Band «Izabo», die Israel beim Eurovision Song Contest in Baku vertreten hatte, spielte für die Teilnehmer. Ähnliche Umzüge – jedoch mit weniger Teilnehmern – wurden auch aus Jerusalem und Haifa gemeldet.
Im vergangenen Sommer waren wochenlang jeden Samstagabend Zehntausende Menschen in zahlreichen Städten des Landes auf die Strassen gegangen. Zentrum der Proteste war ein Zeltlager im Zentrum von Tel Aviv. Am 4. September vergangenen Jahres demonstrierten landesweit sogar 450’000 Menschen.
Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ergriff unter dem Druck der Proteste einige soziale Massnahmen, die aber vielen Menschen nicht ausreichten.
Seit dem vergangenen Herbst wurden soziale Themen wie hohe Mieten, teure Lebensmittel und ungleiche Verteilung des Wohlstands durch die Debatten um die Forderung der Palästinenser nach UNO-Vollmitgliedschaft und vor allem über das Für und Wider eines israelischen Präventivschlags gegen das vermutete iranische Atombombenprogramm weitgehend aus der Öffentlichkeit verdrängt.
(sda/weis)
Kategorien:Gesellschaft

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